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Alt 11-03-2004, 13:01   #4
Starlight
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BOMBEN-TERROR IN MADRID! Update 12 Uhr: Mehr als 130 Tote und 400 Verletzte!



Baskenpartei Batasuna: ETA steht nicht hinter Anschlägen

Schock, Blut, Tränen nach dem Blutbad in Spanien! Mindestens 131 Menschen sollen heute Früh bei Bomben-Attentaten auf vollbesetzte Züge und Bahnhöfe getötet worden sein! In der Hauptstadt herrscht Chaos. Der Zugverkehr brach zusammen. Derzeit findet eine Krisensitzung der Regierung statt. Die Parteien setzten ihren Wahlkampf vor der Parlamentswahl am Sonntag aus. Die Terrororganisation ETA steht nach Ansicht des Spitzenpolitikers der verbotenen Baskenpartei Batasuna, Arnaldo Otegi, nicht hinter den Anschlägen.

Otegi schrieb die Anschläge dem "arabischen Widerstand" zu. Dafür spreche auch, dass es keine vorherige telefonische Warnung gegeben habe, wie es sonst bei der ETA immer der Fall gewesen sei. Die Batasuna gilt als politischer Arm der ETA.

131 Tote
Die Terroranschläge auf Bahnhöfe und Nahverkehrszüge in Madrid haben 131 Menschen das Leben gekostet. 400 Menschen seien bei der Anschlagsserie verletzt worden, teilte der Polizeichef der spanischen Hauptstadt am Donnerstag mit. Das spanische Radio berichtete, dass drei zunächst schwer verletzte Personen nach ihrer Einlieferung ins Krankenhaus gestorben seien. 35 Personen würden derzeit operiert.

In der spanischen Hauptstadt herrschte nach der Explosion das Chaos. Regierungsvertreter sprachen von einer "Katastrophe". Der Zugverkehr brach weitgehend zusammen. Hunderte Verletzte mussten in Taxis in die Krankenhäuser gebracht werden, weil die Krankenwagen voll ausgelastet waren. Im Stadtteil Retiro wurde ein Feldspital eingerichtet, die Bewohner der Vier-Millionen-Stadt wurden zu Blutspenden aufgerufen. Dutzende bei den Anschlägen verletzte Menschen schwebten noch in Lebensgefahr.

Es handelte sich um die bisher schlimmste Anschlagsserie in Spanien überhaupt. Zunächst bekannte sich niemand dazu, doch hatte die baskische Untergrundorganisation vor der spanischen Parlamentswahl am kommenden Sonntag mit Anschlägen gedroht.

Zeugen sprachen von drei Explosionen im Nahverkehrszug-Bereich des großen Bahnhofs Atocha im Süden der Stadt. Zudem habe es Detonationen in zwei Zügen gegeben, die durch die Schnellbahn-Haltestellen Pozo del Tio Raimundo und Santa Eugenia fuhren. Ein Feuerwehrmann berichtete, die zwei Waggons seien durch die Explosionen vollkommen zerfetzt worden. Ein Augenzeuge sagte, zahlreiche Todesopfer lägen auf den Geleisen. Ein Rettungsmitarbeiter beschrieb die Situation als "apokalyptisch und dantesk". Viele Leichen befänden sich noch in den Waggons

Noch kein Bekennerschreiben
Zu den Anschlägen bekannte sich zunächst niemand. Die spanische Polizei geht aber davon aus, dass es sich um Taten der baskischen Separatistengruppe ETA handelt. Spanien wählt am Sonntag ein neues Parlament. Die regierende konservative Volkspartei (PP) hatte zuletzt einen zunehmend kompromisslosen Kurs gegenüber der gewalttätigen ETA eingeschlagen und Autonomiebestrebungen im Namen der nationalen Einheit des Landes eine klare Absage erteilt.

Offenbar keine ausländischen Opfer
Bisher gibt es keine Hinweise, dass sich unter den Opfern der Terroranschläge in der spanischen Hauptstadt Madrid Ausländer befinden, teilte ein Sprecher des Außenministeriums der APA am Donnerstag auf Anfrage mit. Die österreichische Botschaft in Madrid stehe in Kontakt zu Polizei, Rettung und Krankenhäusern. (apa/red)
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