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RealNetworks-Aktien mit 15,5 Prozent im Plus
Die Aktien des amerikanischen Anbieters von Streaming-Media-Software- und Dienstleistungen können am Freitag im späten Handel 15,5 Prozent auf 9 Dollar zulegen. Die Umsätze liegen ebenfalls weit über den durchschnittlichen Umsätzen bei RealNetworks. Seit Wochenbeginn hat der Kurs um mehr als 30 Prozent zugelegt.
Konkrete Gründe für die Kursbewegung wurden hingegen am Freitag nicht bekannt. Damit bleibt jede Menge Platz für Spekulationen. Eine Spekulation lautet, dass RealNetworks in Europa sich Investoren auf einer Roadshow präsentiert hat, was neue Kaufinteressenten auf den Plan gerufen haben soll. Wenn das Management aber keine Insider-Informationen preisgegeben hat, was man nach der US-Gesetzeslage vermuten sollte, so mutet diese große Kursbewegung aufgrund von Investorengesprächen seltsam an.
Ein tatsächlicher Grund könnte sein, dass derzeit im Microsoft-Kartellprozess sowohl in Europa als auch in den USA die Stimmung gegen Microsofts Media Player umschlägt. Nach den jüngsten Kommentaren der in den USA zuständigen Richterin erwägt sie weiterhin, Microsoft dazu zu verklagen, ein Version von Windows ohne zusätzliche „Middleware“, wie den Media Player anbieten zu müssen. In Europa fordern dies die Kartellbehörden schon seit längerem. Sollte dies tatsächlich der Fall sein, so wäre dies für Microsoft ein wirkliches Problem, das sich auch stärker auf den Aktienkurs auswirken könnte. Bei RealNetworks hingegen wäre eine solche Entscheidung dem Aktienkurs zuträglich. Es ist also denkbar, dass einige Microsoft-Investoren kurz vor den großen Entscheidungen im Microsoft-Kartellprozess die Aktien von RealNetworks als eine günstige Alternative sehen, sich gegen Kursverluste bei Microsoft abzusichern, während sich gleichzeitig Leerverkäufer einzudecken beginnen.
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