DAB Bank AG:
Die HypoVereinsbank soll angeblich daran interessiert sein, ihren 70 %-Anteil an der DAB Bank zu verkaufen bzw. die DAB mit einem anderen Online-Broker wie comdirect zusammenzuführen, um Kosten zu sparen. Sehen wir uns diese zwei Überlegungen näher an. Wenn die DAB verkauft würde, dann können wir den Unternehmenswert sehr gut an jenem orientieren, den ConSors der BNP wert war. Satte 600 Mio. Euro zahlte die BNP für den Nürnberger Broker mit 571.000 Kundendepots. Zum Vergleich: Die DAB wies per 31.3.2002 558.000 Konten aus. Bei rund 69 Mio. ausstehenden Aktien und einem Aktienkurs von 3,80 Euro liegt der Börsenwert bei 262 Mio. Euro. Also ähnlich groß, aber weniger als die Hälfte wert? Umgelegt auf die ConSors-Übernahme-Bewertung auf Basis der Kundendepots ergäbe sich ein fairer Wert je Aktie von rund 8,50 Euro!
Und nun zur zweiten Überlegung, einer Zusammenführung mit der comdirect Bank. Die Commerzbank-Tochter hatte per 31.3.2002 647.000 Kunden und derzeit einen Börsenwert von 470 Mio. Euro. Auf Basis dieser Bewertung müsste die DAB 405 Mio. Euro oder 5,87 Euro je Aktie kosten. Wir sehen die DAB aufgrund dieser Unterbewertung im Vergleich mit den Branchenkollegen als Strong Buy für ein spekulativ orientiertes Depot.
Nächster Termin: 14.8.2002 (Halbjahreszahlen; Analysten erwarten 18 Mio. Euro Quartalsverlust).
http://www.derspekulant.de/20020814.htm