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Alt 23-04-2015, 07:27   #39
Purzelinho
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http://www.chinaseite.de/china-wirts...geschaeft.html


Zitat:
Typische Fallstricke im Geschäft mit China
Teil I: (online)Betrug aus China – Best of

Ich werde immer wieder mit Anfragen von Menschen konfrontiert, die irgendwelchen Betrugsmaschinen im Zusammenhang mit China auf den Leim gegangen sind, so dass es Zeit wird, ein „Best of“ zu veröffentlichen. Die meisten Betrugsmaschen sind alt, aber scheinen immer noch zu funktionieren. Was mich manchmal wundert ist die Tatsache, dass die Opfer in den meisten Fällen erst dann anfragen wenn Geld und Betrüger über alle Berge sind. Ich kann in den Fällen natürlich nichts mehr tun und lehne es auch ab gegen Honorar, irgendwelche Nachforschungen anstellen zu lassen.

In diesem Teil des Artikels gehe ich vor allem auf Betrugsmaschen ein, die Online ablaufen oder durch Online-Kontaktanfragen eingefädelt werden. Auf der zweiten Seite des Artikels befinden sich am Ende auch typische Anzeichen auf Unseriösität des Geschäftspartners, auf die man achten sollte.

Im zweiten Teil werde ich dann auf einige Tricks eingehen, auf die auch Unternehmer reinfallen können, die bereits China-Erfahrung haben bzw. eigentlich glauben, ihre Hausaufgaben gemacht zu haben. In Teil III beschreibe ich dann typische Verhandlungstricks chinesischer Geschäftspartner.
Chinesische Produkte im Internet kaufen

Fast wöchentlich erhalte ich Anfragen von Deutschen, die geglaubt haben, in China ein Schnäppchen gemacht zu haben. Treuherzig wurde das Produkt bezahlt, die Lieferung kam aber nie in Deutschland an. Dabei gibt es verschiedene Betrugsmachaschen:
Schnäppchen aus China im Internet - Häufige Betrug-Methoden

Man erhält über eine sehr professionell aufgemachte Internetseite Angebote meist für Elektronikprodukte. Die Angebote sind extrem billig, man ist trotzdem misstrauisch und macht seine „Hausaufgaben“. Nach kurzer Recherche stellt man fest, dass das Büro an einer renommierte Adresse im Zentrum von Peking oder Shanghai liegt, der Service ist auch extrem freundliche und professionell, läuft , per Skype, QQ oder Telefon ab, auf Sonderwünsche wird eingegangen, gerne auch Lizenzen und Zertifikate verschickt. Der ausländische Kunde zahlt, dann fangen die Probleme an.
Der chinesische Zoll ist Schuld

Man erhält eine Nachricht des Lieferanten, dass die Lieferung im chinesischen Zoll feststeckt. Es müsse eine Zollgebühr bezahlt werden. Wenn die Gebühr überwiesen ist, bricht der Kontakt entweder ab – oder das nächste Problem wird konstruiert. Fragt man zum Beispiel nach der Tracking Nummer, da sie das Paket ja angeblich per DHL gesandt haben, kommt ebenfalls eine ausweichende Antwort (sie könnten die Tracking Nummer erst rausgeben, wenn die Rechnung des Zolls beglichen sei).
Falscher Inhalt

Das Paket kommt in Deutschland an – aber der Lieferant hat aus Versehen falsch geliefert. Durch ein Versehen wurde anstatt der teuren Elektronik nur die Verpackung oder ein wertloser Schrott geliefert. Der Lieferant hat auch dafür eine Lösung. Gegen ein kleines Aufgeld wird nochmal geliefert. Oder der Lieferant gibt dem Käufer die Schuld, da er das Paket nicht versichert habe.
Der Kontakt bricht grundsätzlich dann ab, wenn der Käufer sich weigert, weiter zu zahlen und sein Geld zurückfordert.
Treuhandservice, der nicht existiert.

Bei Überweisungen wird auch Sicherheit vorgegaukelt durch einen Treuhandservice der Zahlungsanbieter, der für die Überweisung verwendet werden soll. Das Problem ist dann aber, dass dieser Zahlungsanbieter keinen Treuhandservice anbietet und das Geld nach Überweisung futsch ist.
Betrug in China mit gefälschten Markenartikel

Über Internetplattformen wie eBay, Aliaba oder professionell aufgemachte Scam-Webseiten werden billige Markenprodukte gekauft. Die Produkte sind natürlich gefälscht. Anstatt ein Produkt von einer Firma, die angeblich vom Markeninhaber zertifiziert ist kommt ein gefälschtes Billig-Produkt auf dem der Markenname steht.

Das Problem bei der Sache ist dann nicht nur das Geld, das an den Verkäufer der gefälschten Ware überwiesen wurde, sondern auch Probleme mit dem Zoll bzw. dem Rechteinhaber.

Vereinfacht gesagt kann z.B. folgendes passieren: Der Zoll beschlagnahmt die Ware (Aussetzung der Überlassung…), informiert den Rechteinhaber. Wenn es gut läuft und die Ware zum Privatgebrauch eingeführt wurde, erhält man einen Antrag zur Vernichtung der Ware.

Oft kommt vom Markeninhaber noch eine Abmahnung, eventuell möchte er Anwaltsgebühren, Gebühren für das Beschlagnahmeverfahren und eine Unterlassungserklärung. Hat man die Ware zum Privatgebrauch eingeführt (z.B. man hat nur ein Exemplar bestellt und nicht mehrere zum Eingang in den geschäftlichen Verkehr in der EU), stellt der Einfuhr eigentlich keine Markenrechtsverletzung dar. Im Zweifelsfall sollte man aber einen Anwalt einschalten.

Bei gewerblicher Einfuhr drohen natürlich rechtliche Schritte, Anspruch auf Unterlassung und Schadensersatz.

Und natürlich sollte man auf keinen Fall noch auf die Idee kommen, wenn man schon gefälschte Ware erhalten hat, diese als Originalware weiterzuverkaufen.

Zum Weiterlesen

Noch mehr typische Online Betrugsmaschen - Wie erkennt und vermeidet man sie.

Nepper - Schlepper - Bauernfänger - im Blog von Chinaseite.de

Verhandlungen in China

China - Grundlegendes zur IT - Sicherheit

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