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Alt 31-08-2008, 19:41   #1
Benjamin
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Gustav's Einfluss auf die US-Präsidentenwahl

Open Question:
Is Hurrican Gustav a liberal, global warming plot to shorten and take attention away from the Gop Convention?

"Nein" sage ich. Denn MacCain wird sich diese einmalige Chance nicht entgehen lassen. Es ist DIE Chance seiner US-Präsidentschaftskampagne.

Es ist doch offensichtlich: Der Republikanische Parteitag hat - zusammen mit "Gustav" - alle Medienaufmerksamkeit. McCain muss nun nur staatsmännisch das in die Fernsehkameras aufsagen, was ein Heer von Stabsleuten + jede Menge reiche Supporters im aufschreiben werden. Spendenaufrufe! Solidaritätsbekundungen! Unterstützungsankündigungen!

Ob die angekündigten Gelder nachher tatsächlich überwiesen werden - wen interessiert das schon? Es geht nur um die aktuellen Fernsehbilder, nicht um eine wirklich nachhaltige Hilfe für die Leute, die da vom Sturm betroffen sein werden. Das hat man nach Katrina gesehen, als insbesondere viele Menschen unter der schwarzen Bevölkerung der Stadt nach der Evakuierung gar nicht mehr in ihre Häuser zurückziehen durften, deren Häuser bereits abgerissen und für moderne Neubauprojekte genutzt werden sollte. Mafiaähnliche Strukturen machten das möglich.

Die Antwort auf die o. g. Frage könnte sich also ironischerweise dadurch ergeben, dass die Anhänger von McCain - teilweise mit öffentlichen Mitteln der Bundesrwegierung (Bush) - mehr Finanzkraft auf die Spenden-Waage bringen als die Demokraten.

Der Umgang mit dem Notzeiten-Thema "Gustav" wird von den US-Wählern zwangsläufig als "ein Eignungstest" bewertet. Wenn Obama über seine Anhänger hier nicht besonders viel auf die Beine stellen kann, könnte der Sturm Gustav ihn in der Wählergunst ins Hintertreffen bringen! McCain würde dann als der tatkräftigere Kandidat in schwierigen Zeiten wahrgenommen. Obama muss jetzt sehr aufpassen, dass McCain ihm nicht über die "Spenden-Aufruf-Nummer - verbunden mit Patriotismus-Pathos - die Butter vom Brot nimmt. Wegen des Parteitages hat McCain erst einmal den Vorteil der diesbezüglichen Medienaufmerksamkeit! Alle Welt wird beide Kandidaten hier vergleichen, und McCain kann sich unschwer auf sinem vermeintlichen Kerngebiet "Erfahrung, bewährter Krisenmanager" in Szene setzen. Niemand redet dann mehr über die inhaltlichen Themen, die auf dem Demokratischen Parteitag so intensiv diskutiert wurden. Alles reduziert sich dann auf ein Gehampel um den billigsten Patriotismus-Trick fürs Fernsehen. Gustav könnte McCain zum Sieger machen.
Mir graut's jetzt schon vor den Bildern....

Der Einfluss von Gustav auf die US-Präsidentenwahl schätze ich viel größer ein als dessen Einfluss auf den Ölpreis.



Geändert von Benjamin (31-08-2008 um 20:06 Uhr)
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