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Alt 25-06-2002, 09:18   #8
OMI
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Dienstag, 25.06.2002, 10:15

Ifo erwartet 2002 Wachstum der deutschen Wirtschaft von 0,7 Prozent

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Das Münchener Wirtschaftsforschungsinstitut ifo hat für das laufende Jahr seine Wachstumsprognose für Deutschland leicht angehoben. Wie das Institut am Dienstag in München mitteilte, geht es von einer Steigerung des deutschen Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,7 Prozent aus. Die vorhergehende ifo-Prognose aus dem Dezember 2001 war von einem BIP-Wachstum für 2002 von 0,6 Prozent ausgegangen. Im kommenden Jahr 2003 soll sich das Wachstum in Deutschland auf eine Rate von 2,3 Prozent beschleunigen.

Dabei sollen die Exporte 2002 um 3,5 Prozent zunehmen, während die Importe voraussichtlich einen Rückgang von 1,2 Prozent verzeichnen werden. Im kommenden Jahr sollte das Wachstum der Einfuhren das der Ausfuhren überflügeln: Für 2003 sieht das ifo-Institut ein Import-Wachstum von 7,3 Prozent dem ein Export-Wachstum von 6,1 Prozent gegenüberstehen dürfte.

EINTRÜBUNG AM ARBEITSMARKT 2002

Bei den privat Konsumausgaben werde es im laufenden Jahr ein Null-Wachstum geben, bevor sie im kommenden Jahr um 1,8 Prozent zulegen sollten, hieß es. Die Konsumausgaben des Staates sollten demnach 2002 um 1,2 Prozent steigen und im kommenden Jahr nicht mehr zunehmen. Die Bruttoanlageinvestitionen in Deutschland dürften 2002 um 1,9 Prozent abnehmen und 2003 um 2,7 Prozent wachsen. Das Finanzierungssaldo des deutschen Staates dürfte nach 2002 genauso wie 2001 ein Defizit von 2,7 Prozent des BIP betragen. Dieser Fehlbetrag werde sich im Jahr 2003 dann auf 1,7 Prozent des BIP verringern. Der europäische Stabilitätspakt indes hat die Obergrenze für das Finanzierungsdefizit auf 3,0 Prozent des BIP festgelegt.

Die Zahl der Erwerbslosen in Deutschland wird nach Ansicht der Wirtschaftsforscher von 3,852 Millionen im vergangenen Jahr auf 4,010 Millionen in diesem Jahr steigen. Eine Entspannung sei erst für 2003 in Sicht, in dem die Arbeitslosenzahl auf 3,870 Millionen sinken werde. Auf Grundlage dieser Zahlen rechnen die Experten 2002 mit einer Arbeitslosenquote von 9,4 Prozent und 2003 mit einer von 9,1 Prozent. Die Lohnstückkosten sieht das Institut im Jahr 2002 um 1,4 Prozent steigen (2001: plus 1,2 Prozent). Im kommenden Jahr sollte dieser Anstieg eine Rate von 0,9 Prozent aufweisen. Die Inflationsentwicklung werde sich weiter beruhigen. Nach einer Teuerungsrate von 2,5% Prozent im vergangenen Jahr sollte diese 2002 bei 1,6 Prozent und 2003 bei 1,5 Prozent liegen.

WACHSTUMSPROGNOSE FÜR 2002 FÜR EURORAUM GESENKT

Ungünstiger sieht es für die Preisentwicklung im Euroraum aus. So sollte dort die Jahresinflation 2002 über dem Referenzwert der Europäischen Zentralbank (EZB) von 2,0 Prozent liegen. War das Institut hier im Dezember für 2002 noch von einer Teuerungsrate von 1,8 Prozent ausgegangen, sieht es nun eine Rate von 2,1 Prozent. 2003 wird eine leichte Abschwächung der Verbraucherpreisinflation im Euro-Währungsgebiet auf eine Rate von 2,0 Prozent erwartet. Seine Prognose für BIP-Wachstum im Euroraum 2002 senkte das ifo-Institut indes von zuvor 1,3 Prozent auf nun 0,9 Prozent: 2003 sollte sich das Wachstum aber beschleunigen und um 2,6 Prozent zunehmen./av/mur


Quelle: dpa-AFX
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