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Alt 17-10-2007, 12:39   #1
Auf Wunsch gelöscht
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800.000 Kinder sterben laut UNICEF jährlich an Malaria

Bonn (AP) Trotz Fortschritten im Kampf gegen Malaria sterben weltweit noch immer 800.000 Kinder jährlich an der Tropenkrankheit. Das geht aus einem Bericht des Kinderhilfswerks UNICEF hervor, der am Mittwoch in Seattle vorgestellt wurde. Insgesamt liegt die Zahl der Malaria-Toten den Angaben zufolge bei einer Million pro Jahr.
Das größte Problem bei der von der Anopheles-Mücke übertragenen Krankheit sei die mangelhafte Versorgung der Bevölkerung mit Moskitonetzen,
erklärte UNICEF. Insgesamt habe sich die Situation in den afrikanischen Landern der Sahara zwar verbessert. Aber vor allem in armen ländlichen Gebieten schliefen mehr als 90 Prozent der Kinder noch immer ohne Schutz vor den Moskitos, die die Malariaerreger übertragen. Würden die mit Insektenschutzmitteln imprägnierten Netze flächendeckend verwendet, könnte die Sterblichkeit der Kinder unter fünf Jahren um 18 Prozent gesenkt werden, erklärte das Kinderhilfswerk.
Weiterhin unzureichend ist laut UNICEF aber auch die medizinische Versorgung: Nur jedes dritte an Malaria erkrankte Kind erhält den Angaben zufolge die notwendigen Medikamente. Häufig werde mit Chloroquin auch ein veralteter Wirkstoff verabreicht, der zwar billiger aber weniger wirksam sei als neue lebensrettende Kombinationspräparate.
«Malaria unter Kontrolle zu bringen, ist entscheidend, für die Kinder ebenso wie für die wirtschaftliche Entwicklung in den am stärksten betroffenen Regionen», sagte UNICEF-Direktorin Ann Venemann. Malaria treffe vor allem die ärmsten Familien und trage zu ihrer weiteren Verarmung bei.
Die Tropenkrankheit Malaria tritt laut Kinderhilfswerk vor allem bei Kindern und schwangeren Frauen auf, die in beengten und unhygienischen Verhältnissen und in der Nähe stehender Gewässer leben. Malaria ist heilbar, wenn die Krankheit frühzeitig festgestellt und medizinisch behandelt wird.
UNICEF ist nach eigenen Angaben der weltweit größte Beschaffer und Lieferant von Moskitonetzen. Allein 2006 stellte das Hilfswerk fast 25 Millionen Netze zur Verfügung. Über 90 Prozent davon seien kostenlos an schwangere Frauen und Kinder unter fünf Jahren verteilt, die übrigen gegen eine geringe Kostenbeteiligung abgegeben worden. In 16 von 20 Ländern des südlichen Afrikas habe sich die Versorgung mit Moskitonetzen so seit dem Jahr 2000 mindestens verdreifacht. Bis 2010 sollen laut UNICEF 80 Prozent aller Kinder in den betroffenen Ländern mit den schützenden Netzen versorgt werden.
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