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Alt 01-08-2011, 08:08   #52
Benjamin
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Im November 2012 sind die US-Wahlen, bis Anfang 2013 reicht die neue Obergrenze. Über den Haushalt wird also sehr wohl schon ideologisch bei den Wahlen gestritten werden - es braucht nur noch nicht vor dem Wahltermin im Kongress darüber abgestimmt werden.

Nach meiner Ansicht werden die Kräfte wachsen, die jegliches Vertrauen in "Washington" verloren haben. Die Arbeitslosen werden deutlich zunehmen (diesen Freitag kommen ja die nächsten Monatszahlen dazu). Frustration allüberall. Wem man nicht vertraut, dem gibt man kein Geld. Sie vertrauen dem "System Washington" nicht, folglich soll es auch kein Geld bekommen. So einfach ist das in den Köpfen einer wachsenden Anzahl von Leuten da draußen.
Denen ist nicht klar, dass sie mit dieser zu einfachen Denke die nützlichen Ideoten machen für die Industriellen, die Reichen, deren Macht nur mit hoheitlichen Instrumenten beizukommen ist.

In den USA ist Reichtum ein Ausdruck für Erfolg. Wer reich ist, der hat Gottes Segen - sonst wäre er ja nicht reich, Lobpreisung für ihn! Wer arm ist, der ist ein Looser - und selber Schuld, Schande und Verachtung über ihn.

Folglich dürfte sich eine entsetzliche Orientierungslosigkeit einstellen bei ganz vielen Menschen in den USA:
- Frustration und Wut über das, was sie an gesellschaftlicher, wirtschaftlicher, politischer Entwicklung wahrnehmen,
- Das Bewußtsein völliger Ohnmacht gegenüber diesen Entwicklungen
- Die Selbstverachtung, dass sie für sich selbst keinen Ausweg finden
- Ein schwindendes Selbstbewußtsein persönlich wie auch als Land
- Angst um die eigene Zukunft angesichts alarmierender Nachrichtenmeldungen z. B. über Arbeitslosigkeit u. über das weiter schwindende soziale Netz

Das ist eine ganz gefährliche Spannung, die sich da aufbaut in den USA! Der kommende US-Wahlkampf wird ein Forum sein, bei dem dieser Zeitgeist ausgedrückt werden wird. In der Folge dürfte die dezentral organisierte Tea-Party-Bewegung gegenüber dem zentralen "System Washington" Zulauf erhalten!

Der Trend geht neu in Richtung Regionalisierung, Dezentralität. Der alte Globalisierungstrend stößt an seine Grenzen. Wir leben in der Zeit eines epochalen Trendwechsels. Bislang galt, dass eine Zunahme an Komplexität den Profit, die Macht mehrte. Jetzt ist die Komplexität nicht mehr managable und zu teuer geworden. Wichtige Rohstoffe der Wirtschaft verteuern sich - und zwar immer schneller. Wir kehren um. Allerdings wird das eine lange Zeit der Verunsicherung werden, in der plötzlich in Frage gestellt wird, was doch bislang im ganzen Leben als unumstößliche Wahrheit galt. So etwas dauert sicherlich viele Jahre. Trendwechsel!

Seit dem Jahr 2000 - dem Top bei den Aktienmärkten - hat eine impulsive Entwicklung bei der Arbeitslosigkeit begonnen. Die korrektive Welle 4 ist voraussichtlich ausgelaufen, es fließt zwar noch zusätzliches Geld aus Kreditaufnahmen in das System, aber es wird relativ gesehen weniger. Die Vorzeichen gehen in Richtung Konjunkturabschwächung - also steigender Arbeitslosigkeit. Das wird u.a. Obama in die Schuhe geschoben werden. Der Mann hat keine Chance, gegen diese Wutlavine anzugehen.
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Beste Grüße, Benjamin

Geändert von Benjamin (01-08-2011 um 09:23 Uhr)
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