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Alt 01-03-2004, 10:22   #35
Starlight
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Euro/Dollar


Letztes Update: Montag, 01.März 2004 10:10 Uhr
Andreas Ronig ibas AG - FXdirekt


Zunächst testete EUR/USD am Freitag das Vortagestief und unterbot dieses mit 1,2373 um 10 Pips, bevor das Währungspaar den Druck, der auf ihm lastete, ein wenig abschütteln konnte und zurück über die seit September aufsteigende Trendlinie kehren konnte. Und dies, obwohl das US BIP für das 4. Quartal sich in letzter Schätzung von 4,0 auf 4,1 verbessern konnte. Auch der Michigan Index und der Chicago Einkaufsmanagerindex sorgten trotz leicht über den Erwartungen liegender Ergebnisse nach einem kurzen Test der 1,2500 für nicht mehr als eine Reaktion auf die sich ausbildende intraday Trendlinie und so stieg der Kurs bis Wochenschluss schließlich erneut bis an die 1,2500 heran. Nach der heutigen Handelseröffnung in Asien nahm der Kurs dann sehr schnell die 1,25er Hürde und konnte bis in den Bereich 1,2536/37 vordringen und verblieb bis zum Europäischen Start in einer Range oberhalb der 1,2490/2500.



War der Anstieg des EUR/USD am Freitag vielleicht noch hauptsächlich mit der Schließung von Short-Positionen vor dem Wochenende zu erklären, so ist die Fortsetzung dieser Aufwärtsbewegung bisher eher darauf zurückzuführen, dass sich am Wochenende die Überzeugung breit machte, dass die EZB bei Ihrer Ratssitzung am Donnerstag den Europäischen Leitzins nicht senken wird. Dies könnte dem Euro zunächst weiteren Aufwind geben, da eine Fortsetzung des Abstieges in Richtung 1,2332/51 und die damit verbundene Gefahr einer deutlicheren Korrektur nach Vervollständigung der Doppeltop-Formation in diesem Licht nicht mehr angemessen scheint. Ein gut Teil hängt dabei aber auch weiterhin vom Yen ab. EUR/JPY scheiterte bereits in der Vergangenen Woche am Bereich 137,50-138,00, der Anfang Januar das Jahreshoch stellte und davor zuletzt im Juli vergangenen Jahres gesehen wurde. Scheitert der Euro an dieser Marke, könnte dies eine Trendumkehr einläuten, die den Euro auch zum Dollar erneut schwer belasten könnte. Setzt sich der Aufwärtstrend des vergangenen Monats im EUR/JPY allerdings durch könnte der Bruch der 137,50 dann eine Rallye auslösen, die auch den EUR/USD Kurs wieder ein gutes Stück höher tragen könnte.
Von technischer Seite dürfte der Euro zunächst bei seinem Einstiegskurs von 1,2480 erste Unterstützung erhalten, bevor er auf der Unterseite auf die bereits mehrfach unterschrittene steigende Trendlinie - heute bei 1,2430 - trifft. Weitere Unterstützung findet sich dann durch die bisherigen Monatstiefs um 1,2380. Die Oberseite dürfte dagegen schon im Bereich 1,2550-60 auf ersten Widerstand treffen, bevor die Oberseite des absteigenden Kanals der letzten Tage bei 1,2590 deckelt. Erst ein Ausbruch über diese Marke bietet weiteres Aufwärtspotential bis 1,2650/1,2700.



Der EU Einkaufsmanager Index wird um 10:00 Uhr CET für Februar unspektakulär unverändert erwartet. Auch die US persönlichen Einkommen und Ausgaben um 14:30 Uhr CET dürften keine Unruhe am Markt erzeugen. Ebenso die US Bauausgaben für Januar um 16:00 Uhr CET. Lediglich der ISM Index des verarbeitenden Gewerbes für Februar wird mit einem erwarteten Rückgang auf 61,5 bis 62,5 nach 63,6 im Januar zur selben Zeit ein wenig mehr Aufmerksamkeit genießen.



Fazit

Da alles auf die Zinsentscheidungen am Donnerstag fokussiert ist, treten die anderen Daten bis dahin vermutlich in den Hintergrund. Um so vorsichtiger ist da das Eigenleben des Yen zu betrachten. Werden die Weichen aber nicht in Japan gestellt, so ist heute zunächst mit einem Handel zwischen 1,2480 und 1,2550-60 zu rechnen. Die Sprunghaftigkeit der Vergangenen Tage dürfte mangels Liquidität aber noch kein Ende gefunden haben und auch schnell zu Ausflügen Richtung 1,2600 oder zurück nach 1,2380 führen können.

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