Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 09-06-2005, 07:25   #10
Starlight
TBB Family
 
Benutzerbild von Starlight
 
Registriert seit: May 2002
Beiträge: 34.611
"Wir müssen an der Spitze mitspielen": Jara in NEWS über seine Salzburg-Pläne!

55-jähriger Trainer mit "Kaiser Franz" auf Einkaufstour
"Die Spieler tragen sich bei mir auch schon selbst an"

Trainer Kurt Jara ist bei Red Bull Salzburg auf Einkaufstour. Gemeinsam mit Franz Beckenbauer stellt er sich sein Dream-Team für die am 13. Juli beginnende Saison zusammen. Im NEWS-Interview sprach der 55-Jährige über seine Pläne und Pflichten beim neuen Salzburger Millionenklub.

NEWS: Stimmt es, dass Sie gekommen sind, um mit Salzburg auf Anhieb Meister zu werden?
Jara: Man darf sich nicht erwarten, dass wir alle vom Platz schießen. So eine Überheblichkeit wäre falsch. Wir haben große und gute Namen, aber die müssen sich erst als Mannschaft finden. Unser klar definiertes Ziel ist es, im nächsten Jahr europäisch zu spielen. Deshalb bin ich nach Österreich gekommen. Das heißt, wir müssen in der kommenden Saison unter den ersten drei sein.

NEWS: Wie viel Spaß hat es Ihnen gemacht, eine komplette Mannschaft auszutauschen?
Jara: Es ist nicht so, dass ich blind auf Shoppingtour gegangen bin. Natürlich habe ich gesagt, welche Mannschaft ich will, und zum größten Teil ist mir das auch gelungen. Das eine oder andere ist mir aber auch nicht geglückt. Nur, ich bin nicht einer, der alles hinausposaunt. Für mich ist etwas erst definitiv, wenn einer wirklich unterschrieben hat.

NEWS: Wie eng arbeiten Sie eigentlich mit Berater Franz Beckenbauer zusammen?
Jara: Wir kooperieren eng. Franz ist sehr engagiert, will immer wissen, was Sache ist. Aber er lässt mir freie Hand. Natürlich hat er ein sehr gewichtiges Wort. Es wäre ja schlimm, wenn er das bei seiner Reputation nicht hätte. Speziell in der Anfangsphase ist der Franz wichtig, weil er Türen öffnet, die im Prinzip verschlossen bleiben. Wenn man sagt, Beckenbauer ist involviert, dann spricht das auch für eine gewisse Seriosität. Mittlerweile tragen sich bei mir auch Spieler schon von selbst an.

NEWS: Vieles erinnert an Frank Stronach und die Austria, wo immer wieder der Stehsatz fällt, Geld schießt keine Tore. Könnte das auch in Salzburg passieren?
Jara: Wir haben eine Mannschaft, die von den Namen und vom Können her an der Spitze mitspielen muss. Ohne der Austria nahe zu treten, aber es ist so, dass von Herrn Mateschitz bis zu Beckenbauer in der jetzigen Phase, wo totale Hektik herrscht, schon absolute Ruhe und Seriosität ausgeht.

NEWS: Eine Kampfansage an die Wiener Großklubs?
Jara: Rapid, Austria und der GAK sind die drei Spitzenmannschaften in Österreich. Darum ist es klar, dass man denen den Kampf ansagt. Aber im Endeffekt geht es mir nicht darum, irgendjemandem den Kampf anzusagen, sondern aus der Mannschaft, die ich führe, das Optimale herauszuholen.

NEWS: Rechnen Sie mit Fanprotesten, nachdem der Klub von Red Bull mit Haut und Haaren aufgekauft wurde?
Jara: Wenn die Mannschaft am Boden ist, und es kommt jemand, der verspricht, wieder für guten und erfolgreichen Fußball zu sorgen, dann ist es wichtig, traditionelle Sachen beizubehalten. Ich kann mir vorstellen, dass Austria Salzburg im Gebrauch immer wieder vorkommen wird. Auch Tirol hat den Namen permanent gewechselt, aber für mich ist es nach wie vor Wacker Innsbruck.

NEWS: Stimmt es, dass Tirols Exmanager Robert Hochstaffl, der nach dem Konkurs des FC Tirol in erster Instanz verurteilt wurde, bei Salzburg in Spielertransfers verwickelt ist?
Jara: Der Herr Hochstaffl hat für Salzburg keine Spieler vermittelt. Jezek und Kirchler kenne ich selbst, Mayrleb auch. Hochstaffl hat auch mich nicht vermittelt, obwohl ich das Gerücht in Tirol gehört hab. Mich hat nur ein Mann angesprochen, ob ich nach Salzburg kommen will, und das war der Franz Beckenbauer. Das ist dann schon ein Kaliber, wo man auch zusagen kann.

NEWS: Wie nahe ist Ihnen eigentlich der Tirol-Konkurs gegangen?
Jara: Sehr nahe, weil es überhaupt zum Crash gekommen ist. Ich musste als Zeuge auftreten und hatte gegenüber anderen zum Glück meine Steuern immer selber bezahlt. Und dadurch auch Geld verloren, das mir zugestanden wäre. Aber ich hab auch so viel Positives mitgenommen, was mich zum HSV und in meiner Karriere immer wieder weitergebracht hat.

news.at
Starlight ist offline   Mit Zitat antworten