Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 23-04-2004, 01:02   #14
Starlight
TBB Family
 
Benutzerbild von Starlight
 
Registriert seit: May 2002
Beiträge: 34.578
Bärenmarkt für Rohstoffe?

Markus Koch von der Wall Street
22. April 2004

Aus der Traum mit steigenden Rohstoffpreisen? Seit der Dollar wieder Boden unter den Füssen hat, und die Angst vor steigenden Zinsen die Börse zum zittern bringt, geht es bei Rohstoff-Aktien auf breiter Front abwärts.

Der Kupfer-Produzent Phelps Dodge verlor knapp 17 Prozent, die Goldschmiede Barrick Gold rund 14 Prozent und der Silber-Konzern Apex Silver sogar fast 21 Prozent. Und doch dürfte damit noch nicht der Startschuss für einen Bärenmarkt in diesem Sektor gefallen sein.

Trotz der unlängst gestiegenen Volatilität, durchlaufen die Rohstoffpreise eine längst überfällige Korrektur. "Es handelt sich nur um eine Korrektur innerhalb eines Bullenmarktes", meinen die Analysten des Banc Credit Analyst. Die Rohstoff Modelle des unabhängigen Researchhauses signalisieren eine noch bis Jahresende freundliche Entwicklung. Und damit nicht genug. Was die Vorhersagekraft zyklischer Preistrends betrifft, liegen die Berechungsmethoden lanfristig ausgesprochen gut.

Obwohl die Rohstoffpreise in den letzten 12 Monaten deutlich gestiegen sind, hat die Nachfrage nicht nachgelassen. Gleichzeitig sind die Produktionskapazitäten in vielen Rohstoff-Branchen nur minimal am steigen. Eine Kombination von Angebot und Nachfrage die für eine nahende Erholung dieser Aktien spricht.

In der Vergangenheit erreichten die Zyklen der Rohstoffpreise erst mit einer stetigen Ausweitung der Produktionskapazitäten ihre Höchststände. Mag sein, dass mit der Abwanderung von immer mehr Produktionsstandorten ins Ausland die Kapazitäten in den USA nicht so stark wie in vergangenen Erholungszyklen steigen werden. IN Anbetracht der gestiegenen Preise, gekoppelt mit dem schwächeren US-Dollar, müssten die Kapazitäten in Amerka aber dennoch anziehen - was sie bisher kaum tun.

Wie Alan Greenspan in seinem Rechenschaftsbericht in dieser Woche erwähnte, wäre ein mittelfristig schwächerer US-Dollar durchaus wünschenswert. Bis zum Sommer könnte der Greenback noch recht gute Karten haben. Bis zum Sommer könnte der Dollar zum Euro bis auf 1,13 steigen.

Doch so wie der Bullenmarkt für Rohstoffe noch in Takt ist, hat auch der Dollar seinen langfristigen Bärenmarkt nicht verlassen.

Copyright 2004 Wall Street Correspondents
Starlight ist offline   Mit Zitat antworten