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Alt 03-10-2004, 19:16   #787
PC-Oldie-Udo
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Peinlich ....Peinlich.....Peinlich


Ballack eckt an - Kahn rastet aus
Ein geschlagener Meister, ein gebrochenes Nasenbein und ein schon wieder ausgeflippter Nationaltorhüter. Das Bundesliga-Spitzenspiel zwischen Werder Bremen und dem FC Bayern München war mal wieder voller Emotionen. Im Gedächtnis blieb neben einer spannenden und leidenschaftlich geführten Partie, in der die Bayern erstmals nach acht Begegnungen wieder gegen Bremen gewannen, vor allem der erneute Ausraster von Oliver Kahn und die Armarbeit von Michael Ballack (Fotos: AP).


Wie von Sinnen baute sich der Bayern-Keeper vier Minuten nach der Halbzeit vor Klose auf, schrie sich in Rage und gestikulierte. Wütend drohte er dem Stürmer, immerhin ein Nationalmannschaftskollege, und bohrte ihm dabei seinen Zeigefinger fast in die Nase.

Er habe einen Schlag in die Nieren bekommen, gab Kahn später als Begründung für seine Attacke an: "Ich habe den Miro gefragt, er weiß von nichts. Also gehen wir mal davon aus, dass es irgendwelche höheren Mächte waren, die da eingewirkt haben." Im TV war von einer Berührung nichts zu sehen.

Merkwürdigerweise blieb der Vorfall ohne Folgen, der an ähnlich unkontrollierte Ausfälle Kahns etwa auf Heiko Herrlich oder Thomas Brdaric erinnerte. Der ansonsten gute Schiedsrichter Herbert Fandel (Kyllburg) reagierte jedenfalls nicht und wollte die Szene auch später nicht kommentieren. Klose zeigte Gelassenheit im Gegensatz zu Kahn, der später mit einer merkwürdigen Mischung aus Ironie und Arroganz den Vorfall herunterzuspielen versuchte. Der Bremer, der dem wilden Kahn nach der Partie kopfschüttelnd die Hand gab, monierte lediglich das nicht geahndete Zeitspiel.

Schmerzhafter als der erneut stark aufspielende Klose wird Frank Fahrenhorst die Partie in Erinnerung behalten, denn er brach sich bei einem Zweikampf mit Ballack die Nase. "Das tut mit leid, das war nicht mit Absicht", entschuldigte sich der Münchner, der sich fortan von Pfiffen und Hasstiraden bei jeder Ballberührung ausgesetzt sah: "Ich will mich zum Tor drehen und bei der Bewegung treffe ich ihn." Fahrenhorst musste auch für das Länderspiel am 9. Oktober im Iran absagen, für ihn wurde der Dortmunder Christian Wörns von Bundestrainer Klinsmann nachnominiert.

Nicht völlig unumstritten war auch Ballacks 0:1, bei dem sich der Ex-Lauterer im Luftkampf gegen Klose durchsetzte. Manch einer - überwiegend aus dem Bremer Lager - hatte ein Aufstützen des Münchners gesehen.

Wie auch immer: Die Bremer haderten nach der Partie weniger mit Schiri Fandel, als vielmehr mit sich selbst: "Wir haben nicht an uns geglaubt", meinte Klose und beschrieb so vor allem die erste Halbzeit. Etwas ratlos meinte auch Trainer Thomas Schaaf: "Ich weiß nicht, woran es liegt. Ich kann mir nicht erklären, dass wir in der ersten Hälfte so unentschlossen zu Werke gehen." Die zusätzliche Belastung durch die Champions League wollte er jedenfalls nicht gelten lassen: "Es lag nicht an der Kraft."
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Es grüßt euch
Udo

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