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Alt 10-09-2007, 00:26   #42
Starlight
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das Spiel gegen Japan war das mit Abstand schlechteste Spiel einer österreichischen Nationalmannschaft aller Zeiten

Nach Unspiel gegen Japan: 'Hicke' kritisiert
taktische Fehler und mangelnde Erfahrung
Teamchef nach 0:0: "Phasenweise sehr schlecht"
Vastic-Comeback scheint nicht mehr ausgeschlossen




Schweizer siegen in Wien 2:1 gegen Chile!


Österreichs Fußball-Teamchef Josef Hickersberger ist nach dem enttäuschenden Testspiel gegen Japan im neuen Klagenfurter EM-Stadion gegen Japan mit seinen Kickern hart ins Gericht gegangen. Der Niederösterreicher kritisierte an dem torlosen Remis und anschließenden 4:3-Sieg im Elferschießen unter anderem taktische Fehler und mangelnde Erfahrung.

"Es gibt keinen Zweifel, dass das Spiel gegen Japan schlecht, phasenweise sehr schlecht war und wir die Leistung gegen Tschechien nicht bestätigen konnten. Natürlich muss man fragen, ob das an der Einstellung oder an anderen Ursachen liegt", meinte der Teamchef, dessen Truppe nun schon seit sieben Länderspielen auf einen Sieg wartet.

Ein Problem war laut "Hicke" unter anderem die völlig andere Ausgangslage im Vergleich zum Tschechien-Match. "Gegen die Tschechen waren wir krasser Außenseiter. Jeder hat gewusst, welche Klassespieler in dieser Mannschaft stehen, daher war die Erwartungshaltung eher bescheiden."

Tschechien leichterer Gegner?
Gegen die Asiaten sei das Gegenteil der Fall gewesen. "Aber das ist eine erfahrene Mannschaft, die sehr gut eingespielt ist und fast in der gleichen Formation sechs Spiele beim Asien-Cup bestritten hat. Gegen die Japaner zu spielen ist viel schwieriger als gegen Tschechien, weil sie gut kombinieren und das Spiel gut verlagern", sagte der 59-Jährige.

Während die ÖFB-Offensivspieler in der gegnerischen Hälfte attackierten, stand die Abwehr tief, wodurch wiederum Räume entstanden, die von den Japanern genützt wurden. "In der ersten Hälfte haben wir durch diese Situation taktisch schlecht gespielt", stellte der Coach fest und sprach von "leeren Kilometern", die seine Mannschaft absolviert hätte. Manche hätten regelrecht Angst vor dem Ball gehabt. "Man kann den Ball fordern oder sich so verhalten, dass der Mitspieler nicht weiß, ob man den Ball will oder nicht."

"Hicke" ortet defensive Stabilität
Nach dem Seitenwechsel erkannte Hickersberger aber immerhin eine gewisse Steigerung. "Da haben wir uns besser auf die Wechselpässe eingestellt." Der Trainer konnte der Partie auch andere positive Aspekte abgewinnen. "Wir haben ganz schlecht gespielt und viele haben einen schwarzen Tag erwischt. Trotzdem haben wir ein 0:0 erreicht und das Elferschießen gewonnen, das zeugt von einer gewissen Stabilität im Defensivverhalten. Im Vorjahr hätten wir solche Partien noch klar verloren", betonte "Hicke" und ergänzte: "Wenn wir schon nicht gewinnen können, ist es wichtig, nicht zu verlieren. Von dieser Warte her gibt es gewisse Fortschritte."

Um bei der Europameisterschaft zu bestehen, ist aber laut Hickersberger neben gutem Abwehrverhalten auch eine gewisse Routine nötig. In diesem Bereich sieht der Teamchef noch große Mängel. "Viele können damit nicht so gut umgehen, wenn das Publikum nach 30 Minuten pfeift", sagte der Trainer, betonte aber auch: "Die Pfiffe waren berechtigt. Die Leute wollten ein Fußball-Fest feiern und wir waren nicht in der Lage, unseren Beitrag zu leisten."

Wiedergutmachung gegen Chile
Gegen Chile könnte aber alles schon wieder anders aussehen. "Ich bin überzeugt, dass die Spieler in diesem Match eine Trotzreaktion zeigen werden." Gegen die Südamerikaner, die bei der 1:2-Niederlage gegen die Schweiz vom Technischen ÖFB-Direktor Willi Ruttensteiner beobachtet wurden, hofft Hickersberger auf die Rückkehr von Martin Stranzl. "Dass er uns nicht nur als Typ auf dem Platz gefehlt hat, ist klar."

Für den verletzten Martin Harnik (rund vier Wochen Pause nach Bändereinrissen) wurde Erwin Hoffer nachnominiert, doch auch ein anderer, wesentlich älterer Stürmer könnte in den kommenden Monaten noch ein Thema werden. Hickersberger schloss eine EURO-Teilnahme des bald 38-jährigen Ivica Vastic nicht aus. "Eine Notlösung könnte er sein." (apa/red)
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