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Alt 18-11-2002, 08:07   #6
cade
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es ist alles noch nicht in trockenen tüchern. aber wenns durchgeht sind kurse bis zu 1275,-- euro möglich. wenn nicht dann gibts einen stärkeren kursrückgang. das heisst also nur für risikobewusste anleger geeignet. wpknr. 648500

: Interbrew, Details)
Hannover 15. Nov (Reuters) - Die Traditionsbrauerei
Gilde<LABG.DE> mit ihrer bundesweit bekannten Marke "Hasseröder"
soll an den belgischen Brauereiriesen Interbrew<INTB.BR>
verkauft werden. Die Stadt Hannover will gegen den
Mehrheitsbeschluss der Gilde-Aktionäre vor Gericht ziehen.
Auf der Aktionärsversammlung des Gilde-Hauptaktionärs
Brauergilde Hannover AG stimmten am Freitag nach Angaben des
Aufsichtsrates mehr als 60 Prozent für den Verkauf und hoben
zuvor eine Stimmrechtsbeschränkung auf. Die aus mehr als 100
Einzelaktionären bestehende Brauergilde hält 85,4 Prozent an der
weit über 400 Jahre alten Gilde Brauerei.
Der weltweit drittgrößte Bierkonzern, der bereits die
deutschen Brauereien Beck's und Diebels gekauft hat, bestätigte
anschließend sein Angebot. Demnach will Interbrew Gilde komplett
übernehmen, mindestens aber zu 50,1 Prozent, um so die Kontrolle
über die Brauergilde und damit auch über die fünftgrößte
deutsche Brauereigruppe zu erlangen.
Anschließend will Interbrew auch für die übrigen knapp 15
Prozent Gilde-Anteile ein Übernahmeangebot abgeben. Bei einem
kompletten Kauf von Gilde werde Interbrew 575 Millionen Euro
aufwenden. Der Wert der Brauergilde werde auf 523 Millionen Euro
geschätzt, wobei Interbrew bereits Aktien im Wert von 32
Millionen Euro besitze, hieß es in einer Mitteilung. Aus
Aktionärskreise der Gilde verlautete, dass Interbrew eine
Angebotsfrist bis zum 29. November gesetzt habe.
Die Angebote des niederländischen Bieters Heineken<HEHN.AS>
sowie der britisch-südafrikanischen Brauerei SAB Miller<SABJ.J>
seien dagegen wegen nicht akzeptabler Bedingungen nicht zum Zuge
gekommen, hieß es aus dem Aktionärskreis. Deren Interesse an der
hannoverschen Brauerei war vor zwei Wochen von Gilde bestätigt
worden. Heineken und SAB hatten sich bislang indes nicht
offiziell dazu geäußert.
Interbrew bezeichnete Gilde als eine der profitabelsten und
am schnellsten wachsenden Brauereien in Deutschland. Bei einem
Gruppenumsatz von 306 Millionen Euro wies Gilde 2001 20
Millionen Euro Gewinn aus. Von den verkauften 4,2 Millionen
Hektoliter Bier entfielen allein 2,3 Millionen auf die
bekannteste Marke "Hasseröder". Interbrew habe zugesichert, auch
die regionalen Marken "Gilde" und "Wolters" weiterzuführen und
habe eine vierjährige Garantie für die Standorte und die 850
Beschäftigten abgegeben, sagte Aufsichtsratsvorsitzender
Ernst-August Schrader.

KRITIKER DES GILDE-VERKAUFS GEHEN VOR GERICHT
In der außerordentlichen Aktionärsversammlung kam es
allerdings zu kontroversen Diskussionen. Vor einem Verkauf
musste die Satzung der Brauergilde geändert werden, die die
Stimmrechte bei der Gilde für Einzelaktionäre auch bei höheren
Anteilen auf fünf Prozent begrenzte. Die Stadt Hannover, die
ebenfalls Anteile an Gilde hält, kündigte umgehend an, sie wolle
diese Änderung gerichtlich anfechten, um den Verkauf zu
verhindern.
"Wir sehen gute Chancen. Aus unserer Sicht hätte eine
Mehrheit von 75 Prozent für eine solch weit reichende Änderung
vorliegen müssen", sagte Stadtkämmerer Stephan Weill. Die
Garantien von Interbrew für die drei Standorte Hannover,
Braunschweig und Wernigerode seien keineswegs so sicher, wie vom
Aufsichtsrat dargestellt. Auch der Betriebsrat zeigte sich
enttäuscht. Es sei zu befürchten, dass sich der künftige Eigner
bei Gilde nur auf die stärkste Tochter "Hasseröder"
konzentrieren werde. "Aber die Sache ist noch nicht gelaufen für
Interbrew", sagte ein Betriebsratssprecher. "Wir wollen erst
einmal sehen, ob die 50,1 Prozent überhaupt zusammenkommen."
Die verkaufswilligen Aktionäre der Brauergilde hatten ihre
Entscheidung auch mit den Plänen der Bundesregierung zur
Besteuerung von Spekulationsgewinnen bei Aktienverkäufen
begründet.
amr/wes
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