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Alt 21-08-2013, 11:11   #9
621Paul
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Windige Versprechen

Der kompl. Artikel kann heute in der "Welt" nachgelesen werden.

Zudem unterschlägt der Vorwurf die Tatsache, dass der Börsenpreis für Elektrizität nicht deshalb sinkt, weil Ökostrom per se billig wäre. Das ist er in einer Vollkostenrechnung ganz und gar nicht. Vielmehr liegt die preissenkende Wirkung des Ökostroms an der Energiebörse ausschließlich in der Tatsache begründet, dass er erstens hoch subventioniert ist und zweitens laut Gesetz selbst dann am Markt untergebracht werden muss, wenn gar keine Nachfrage besteht.

Der angebliche Preisvorteil des Ökostroms an der Börse wird also in Wirklichkeit von den Verbrauchern komplett vorfinanziert. Die Stromversorger aber, soviel lässt sich statistisch nachweisen, haben ihren Anteil an der Stromrechnung der Haushalte seit gut fünf Jahren stabil gehalten, während gleichzeitig die staatlich veranlassten Öko-Umlagen und Energiesteuern in immer neue Höhen geklettert sind.

Auch das Wort von der "Demokratisierung der Stromversorgung" gehört zu den großen Irrtümern, wenn nicht bewussten Lügen der Energiedebatte. Nicht mehr Stromkonzerne, sondern der Bürger soll mit Strom Geld verdienen dürfen, heißt es. Nur: Solange Ökostrom unwirtschaftlich ist und subventioniert werden muss, besteht die neue Freiheit des Bürgers ja nicht darin, mit dem selbst produzierten Solarstrom vom Dach Handel zu treiben. Sie besteht vielmehr in dem fragwürdigen Privileg, den Mitbürgern ohne Solardach für die ungefragte Lieferung überteuerten Sonnenstroms in die Tasche greifen zu dürfen.

Gruß
621Paul
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Wenn viele Anleger dasselbe glauben, dann muss dies noch lange nicht bedeuten, dass es stimmt oder wahrscheinlich ist. Das Gegenteil ist oft der Fall.

Geändert von 621Paul (11-01-2014 um 18:24 Uhr)
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