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AMD - Wem kann man überhaupt noch trauen?
Der Chip-Hersteller Advanced Micro Devices hat seine Prognosen zum zweiten Mal innerhalb von zwei Wochen reduziert. Der Konzern, nach Intel die Nummer Zwei weltweit, reagierte mit der Maßnahme auf die anhaltende Nachfrageschwäche im PC-Sektor.
Wie AMD am Mittwoch mitteilte, betragen die internen Umsatzplanungen für das zweite Quartal nun 600 Millionen Dollar.
Die Prognose liegt unter den ursprünglichen Schätzungen von 820 bis 900 Millionen Dollar und unter den 620 bis 700 Millionen Dollar, die das Unternehmen anlässlich seiner ersten Warnung vor 14 Tagen prognostiziert hatte.
Die Nachrichten werden von Analysten und Anlegern unterschiedlich aufgenommen. So sagte Didier Scemama von ABN AMRO, die erneute Korrektur stelle für ihn keine Überraschung dar. "Dass die Umsätze im zweiten Quartal weiter fallen würden, ist keine Neuigkeit", so der Experte. Er kann der Sache sogar etwas Gutes abgewinnen, denn nun "sind die Zahlen einigermaßen verlässlich."
Anleger fühlen sich verschaukelt
Die Anleger sehen das anders, fühlen sich verschaukelt. Und sie reagieren entsprechend sauer. AMD verlieren im Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse bei hohen Umsätzen 0,78 Euro bzw. 8,8 Prozent auf 8,07 Euro. In New York schlossen die Titel am Dienstag mit einem Minus von 0,34 Dollar bzw. 3,7 Prozent bei 8,80 Dollar.
Am 18.Juni hatte AMD erstmals eine Warnung ausgesprochen und wegen der geringen Nachfrage aus Europa und den Vereinigten Staaten einen dicken Verlust im operativen Geschäft prophezeit. Asien ist derzeit die einzige Region, in der sich die Nachfrage nach PCs stabilisiert.
AMD wird seine Quartalszahlen voraussichtlich am 17.Juli nach Handelsende veröffentlichen. Analysten erwarten dem Finanzdienst First Call/ Thomson Financial zufolge bislang Erlöse von 656 Millionen Dollar und ein Ergebnis von minus 0,36 Dollar pro Aktie.
Wenn, wie Scemama behauptet, die Nachrichten keine Neuigkeit darstellt, muss die Frage erlaubt sein, warum sie von den Verantwortlichen mitten in der Nacht veröffentlicht wurde und nicht wie üblich kurz nach Ende des US-Handels?
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