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Alt 03-11-2004, 09:01   #16
Graf Zahl
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Hinweise auf Manipulationen mehren sich
Bush offiziell knapp vor Kerry - CNN (9.21 Uhr MEZ): 249:242 Wahlmänner für Bush
Während das endgültige Ergebnis der US-Präsidentschaftswahlen am gestrigen Dienstag noch nicht feststeht, mehren sich Informationen über Manipulationen und Wählerbehinderungen. Auf der Homepage des Filmemachers und Buchautors Michael Moore und auf Indymedia USA mehren sich die Berichte über Behinderungen bei der Ausübung des Wahlrechts.

Zahlreiche Klagen gibt es vor allem über die langen Wartezeiten vor den Wahllokalen. Solche Wartezeiten waren übrigens beim Referendum über Venezuelas Präsidenten Hugo Chávez von der dortigen Opposition als Merkmal für eine Manipulation der Abstimmung gewertet worden. In Florida, wo die Menschen in brütender Hitze warten mußten, wurden die Wartezeiten offenbar zur Abschreckung der WählerInnen benutzt. So berichtet eine Wählerin aus Florida an Michael Moore, sie und ihr Freund hätten bereits über drei Stunden in der Hitze vor dem Wahllokal gestanden, als ein Mitglied der Wahlleitung die Wartenden aufforderte, eine einzige Reihe zu bilden. Mehrere Menschen hatten sich auf den schmutzigen Randstein gesetzt, um sich das Warten zu erleichtern. Doch sogar ein über 70-jähriger Mann wurde von den Wahlhelfern mehrfach bedrängt, sich in die Schlange zu stellen.

Bobbiejo Horton berichtet ebenfalls aus Florida, daß seiner Mutter, die seit über 15 Jahren nicht umgezogen ist, im Wahllokal mitgeteilt wurde, daß sie an einem zwei Stunden entfernten Ort abstimmen müßte. R. Martinez informiert, daß ihr Freund, der sich vor über zwei Monaten in die Wählerlisten eintragen ließ, nicht im Register erschien und ihm deshalb das Wahlrecht verweigert wurde. Amber Hecker schreibt, daß in seinem Wahllokal, das sich ganz zufällig in einer Kirche befindet, innerhalb der Wahlkabine Wahlwerbung der reaktionären "Christian Coalition" befand. Darauf angesprochen erklärten die Wahlhelfer, sie hätten davon nichts gewußt.

Auch aus anderen Bundesstaaten der USA gibt es zahlreiche Berichte über Manipulationen. So auch aus Ohio, daß nun zum Zünglein an der Waage werden könnte. Von dort berichten Rechtsanwälte, die als Wahlbeobachter arbeiten, daß es große Probleme bei der Zustellung der Briefwahlunterlagen gegeben habe. Charles Gardner berichtet, daß in seiner Wahlkabine die Stimmzettel fehlten und er erst den Wahlvorstand darauf aufmerksam machen mußte.

Dr. Eben Kirksey schreibt aus Kalifornien, daß ihm zunächst - juristisch korrekt - die Stimmabgabe verweigert wurde, da er ein T-Shirt mit dem Bild von Bush und den Worten "International Terrorist" trug. Die Wahlgesetze verbieten das tragen politischer Aussagen in den Wahllokalen. Doch als er das T-Shirt gewechselt hatte und wieder in das Wahllokal trat, wurde von ihm verlangt, seine Stimme mit einem Bleistift abzugeben. In der Wahlkabine war aber deutlich der Hinweis zu lesen, man dürfe seine Stimme nur mit dem ausgehändigten Kugelschreiber abgeben.

CNN zufolge liegt derzeit Bush mit 249 Wahlmännerstimmen vor Kerry, der auf mittlerweile 242 kommt. Dadurch wird Ohio zum Zünglein an der Waage. Der Bush-treue Kriegssender Fox News meldet hingegen, Bush sei nur noch eine Stimme von den notwendigen 270 Wahlmännerstimmen entfernt, da Ohio vom amtierenden Präsidenten gewonnen worden sei.
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