Ich bin da nicht ganz so erfreut über die Vorgehensweise.
Denn dieser Gipfel ist sehr wichtig für die Entwicklung Afrikas und damit direkt von etwa 1 Milliarde Menschen.
Zusätzlich natürlich auch für Europa bezogen auf Handel und Flüchtlingsströme.
Nun ist dieser Gipfel also der erste seit 7 Jahren und Merkel tritt direkt mit der Tür ins Haus. Nicht nur das fast alle Afrikanischen Länder, die Verurteilung aufgrund der mangelden Sachkenntniss zurückgewiesen haben, sondern nun haben auch noch praktisch alle afrikanischen Länder die Handelvserträge abgelehnt(Ein Grund könnte eben die Verstimmung über Merkel sein!).
Aber die Argumentation mit den Menschenrechten ist ein ganz dünnes Eis. Zum einem haben die afrikanischen Führer sicherlich recht, wenn sie darauf hinweisen das Merkel nicht wirklich exakte Informationen hat, denn mit Sicherheit haben sie die nicht mal selber.
Und zum anderen ist es auch noch Gefährlich, weil gerade Deutschland und die EU für riesige Waffenlieferungen nach Afrika verantwortlich sind.
Berichte von Amnesty International findet man u.a.
hier
Nicht das wir uns hier falsch verstehen, auch ich bin ganz sicher für die strikte Einhaltung von Menschenrechten. Aber zum einem hätte ich mir nach der sowieso angespannten Lage zwischen Afrika und Europa etwas mehr diplomatisches Geschick gewünscht.
Zum anderen muss man sich einfach mal die Frage stellen, warum es in solch Armen Ländern immer wieder zu bewaffneten Konflikten kommt, bzw. strikten Menschenrechtsverletzungen kommt.
Eine interessante These von
Fareed Zakaria in seinem sehr guten Buch
Das Ende der Freiheit?
besagt(und gründet auf der Idee von James Madison, einem der Gründungsväter der USA), das bevor man Demokratie(und die damit verbundenen Begriffe von Freien Wahlen, legitime Führung, Rechtsstaatilichkeit etc.)in einem Land einführen kann, muss der Staat erst seine Bürger unter Kontrolle bringen, dann sich selbst. Ordnung als Bedingung der Freiheit.
Was ich damit sagen möchte ist, das um Menschenrechtsverletzungen zu vermeiden, praktisch immer materieller Wohlstand nötig ist. Und das dieser nur erreicht wird durch Ordnung und diese eben nur wenn man die Bürger unter Kontrolle hat.
Historisch betrachtet haben sich gerade die Staaten fabelhaft entwickelt, die in den 50 und 60er Jahren von westl. Intellektuellen als reaktionär verschriehen wurden. Also Militärdiktaturen in Ostasien(Südkorea, Taiwan etc.) - wenn man sich den Verlauf anschaut so ist kennzeichnend für Ihre Entwicklung eine
etappenweise Institutionalisierung der Macht - und am Ende eben die Stabilität die ein Staat braucht um sich zu entwickeln.
Genau dies ist in Afrika nie geschehen. Und auch ein Grund dafür warum ich persöhnlich Bono für einen Spinner halte, obwohl ich gute Absichten unterstelle.
Die Länder in Afrika sind so instabil, und gekennzeichnet vonKriegen, Korruptzion und Machtkämpfen, wie Missbrauch - das es schlichtweg unmöglich ist, eine Seite zu unterstützen(was ja eine Forderung ist!). Wen will man da unterstützen.
Würden wir nun Simbabwe als Beispiel nehmen - sicher Mugabe ist kein "lupenreiner Demokrat" wie Putin
aber Fakt ist, das beide sich in einer Phase befinden in der ein Land erst geordnet werden muss.
Wenn man also nun die Opposition in Simbabwe unterstützen würde, dann hätte das zum einem ganz sicher einen weiteren bewaffneten Konflikt zur Folge - mit noch mehr Menschenrechtsverletzungen und am Ende einen Despoten wie Mugabe von dem wir nicht wissen ob er nicht noch schlimmer ist.
Der Schlüssel aus meiner Sicht, ist die Afrikanischen Länder zu mehr Wohlstand zu führen(Über den Handel und den Abbau von Strafzölle für afrikanische Güter). Wenn sich die afrikanischen Länder stabilsieren könnten und nicht immer wieder in sich selbst zusammen fallen würden, dann könnte man Schritt für Schritt vorgehen(Wie die Beispiele in Asien und auch Südamerika zeigen).