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Alt 03-10-2010, 07:31   #6
Benjamin
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Mir drängt sich der Verdacht auf, dass sich hier eine Wellenbewegung über mehrere Jahre hinweg abzeichnet:
Erst hoffnungsvoll "links-reformerisch" wählen, anschließend sich entäuscht fühlen, am Ende dann wütend ultrarechts wählen.


Deutschland scheint mir in einer ähnlichen "Stimmungslage" zu sein wie die USA vor der Präsidentenwahl, die dann die personifizierte Hoffnung "Obama" hervorbrachte.

In der Zeit nach der Obama-Wahl sind seitdem 2 Dinge in den USA passiert:
1. Die neue US-Regierung hat aus Sicht der Wähler - emotional gesehen - versagt. Die Wähler sind flächig enttäuscht.
2. Ultrarechte Populisten kommen hoch, punkten mit dämlichen, aber dafür schön einfachen Sprüchen: "Schuld sind nicht wir, sondern die anderen! Laßt uns die anderen bekämpfen!"

Im July 15, 2010 bekäme Obama bei einer fiktiven Präsidentenwahl womöglich nicht viel mehr Stimmen als der intellektuelle Vollausfall am rechten Rand - Sarah Palin -sie aus dem Stand (!) bekäme: http://publicpolicypolling.blogspot....for-obama.html
http://www.politicususa.com/en/poll-...trounces-palin

Die kommenden Wahlen in den USA (Kongress 2010, Präsidentschaft 2012) dürften diesen Trend nach (ultra-)rechts zunehmend abbilden, siehe Meldungen über Umfragen:
http://www.spiegel.de/politik/auslan...716190,00.html
http://www.pollingreport.com/2010.htm (immer aktualisiert, verschiedene Agenturen)
http://www.rasmussenreports.com/publ...ssional_ballot

Wir in Deutschland haben das alles wohl noch vor uns. Bei uns müssen erst einmal die grün-roten Hoffnungsträger ins Amt gewählt werden - wie seinerzeit Obama. Ich fürchte, sie können sich bereits jetzt in den USA das anschauen, was ihnen danach grundsätzlich passieren wird.

Es ist traurig!

Geändert von Benjamin (03-10-2010 um 08:19 Uhr)
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