Thema: Silber
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Alt 16-02-2011, 18:38   #763
Franki.49
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Die Kaufkraft von Silber

von Gerhard Nadolny

Dienstag 17.11.2009, 18:02 Uhr Silber war bei den alten Griechen, den Römern und im Mittelalter Geld und damit Wohlstand. In biblischen Zeiten und im Mittelalter gab es mehr oberirdisches Silber als Gold, heute ist es umgekehrt. Trotzdem hat sich das Gold / Silber Ratio zu Gunsten von Gold entwickelt Warum? Der wesentliche Grund könnt lauten: Silber war im Mittelalter Geld.

Silber und Gold etablierten sich ab dem 5 Jahrhundert vor Christus als Geld. Ende des 17. Jahrhunderts verlor Silber mit der Einführung des sogenannten Goldstandards seine Geldfunktion. 1971 beendeten die Amerikaner den Goldstandard mit der Kündigung der Einlösepflicht des Dollars gegen Gold. Seitdem basiert der Wert des Dollars nur noch auf Vertrauen und Wirtschaftskraft. Derzeit verschwindet dieses Vertrauen . Dies lässt sich am Gold / Dollar Ratio ablesen, welches auf einem nominalen Allzeithoch steht.

Silber hinkt dieser Entwicklung nach . Seit dem Silberhoch von 1980 verschlechterte sich das Ratio von 15: 1 auf 100 : 1 in 1990 und liegt heute bei 60 : 1 . ( siehe Grafik ) Im Jahr 1477, als Silber seinen historischen Höhepunkt hatte, betrug das Ratio 3 : 1 .

Die Kaufkraft von Silber ist trotz seiner guten Entwicklung seit 2003 immer noch sehr tief. Dies beweisen die nachfolgenden, vereinfachten und gerundeten Kaufkraftvergleiche:

14 Jahrundert: Kölner Pfennig ca.1,0 - 1,1 g Silber; 30 Silberpfennige ca. 1 Unze

Preis für 1 Gans: 6 Pfennig = 1/5 Unze, heute ca. 2 Unzen ; Kaufkraftverlust um den Faktor 8

500g Roggenbrot 1 Pfennig = 1 /30 Unze , heute ca. 1 / 5 Unze ; Kaufkraftverlust um Faktor 6

17. Jahrhundert 1 Taler (30 g Silber) ca. 1 Silberunze

Monatssold für einen Feldwebel 10 Taler = 10 Unzen ; heute ca.150 Unzen; Verlust um Faktor 15 1

antikes Griechenland

Ein stattliches Athener Bürgerhaus kostete etwa drei bis vier Talente, also ca. 80 kg Silber. Heute müssen Sie für ein stattliches Haus in Athen etwa zehn mal mehr Silber auf den Tisch legen

500 vor Christus

Die Kosten für Ausrüstung, Verpflegung und Versorgung eines 100.000 Mann starken Heeres betrugen 1.000 Unzen Silber pro Tag . Ein Soldat konnte also 100 Tage lang mit dem Wert einer Unze Silber leben. Heute braucht ein Soldat dafür mind. 50 Silberunzen. Kaufkraftverlust um Faktor 50

2. Jahrhundert vor Christus : 1 Sekel Silber = 8,4 Gramm ; 4 Sekel etwa eine Unze

Für 1 Sekel musste ein Tagelöhner einen Monat arbeiten, dazu bekam er noch 50 l Gerste (ca. 1,5 g Silber) als Kost, der Monatslohn betrug also ca. 1/3 Silberunze Unze Heute bekommen Sie für 1/3 Unze nur noch eine Hilfsarbeiterstunde. 12 l Sesamöl kosteten 1 Sekel also 1 /4 Silberunze heute bekommen Sie für eine viertel Unze noch nicht mal einen Liter gutes Sesamöl; Faktor > 10

Römisches Reich ( bis 31 vor Christus) 1 Denar = 4,55,g Silber 7 Denar ca. 1 Silberunze

Eine feine Tunika: 50 Dinare , ca. 7 Unzen , heute: guter Anzug ca. 60 Silberunzen: Faktor = 8 Kaufpreis für eine hübsche Sklavin 2000 Denare , also ca. 300 Silberunzen, Heute kann eine käufliche „Sexarbeiterin“ leicht 300 Silberunzen pro Tag kosten

Die Kaufkraft von Silber war also von der Antike bis ins Mittelalter wesentlich höher als heute.


Für Lebensmittel und Kleidung z.B. um den Faktor 5 bis 12 Für menschliche Arbeitskraft z.B. um den Faktor 15 (Feldwebel) bis über 100 ( Hilfsarbeiter) Für Gold z.B. um den Faktor 20 ( Das Gold/Silber Ratio war 1477 = 3 : 1 heute = 60 : 1 )

Die vorstehenden Zahlen belegen, die Kaufkraft von Silber ist im historischen Vergleich gegen Waren des täglichen Bedarfs, Dienstleistungen und Gold seit dem Allzeithoch erheblich gefallen .

Der Rest steht hier:
http://www.godmode-trader.de/nachric...,a2010111.html


Schon interessant was man so machen kann mit den Silberlingen. Hier kann man gut erkennen, dass kleingesplittet es leichter wird Silber wie Geld in Krisenzeit zu handhaben.

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Gruss Franki
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