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Alt 23-02-2006, 20:59   #8
Starlight
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DAX: Börsianer bereiten sich auf Ungemach vor


Einigen Anlegern werden die aktuellen DAX-Niveau offensichtlich zu heiß. Sie ziehen ins Bärenlager um. Damit sollten sie bei einer Korrektur dem Index nützlich sein. Bei den Technolgiewerten bleiben vor allem die Privaten am Ball



Bull-Bear-Index vom 23. Februar 2006

Bullish: 40 Prozent
gegenüber Vorwoche: - 3 Prozentpunkte

Bearish: 42 Prozent
gegenüber Vorwoche: + 8 Prozentpunkte

Neutral: 18 Prozent
gegenüber Vorwoche: - 5 Prozentpunkte




Der Sentiment-Indikator wird von der Deutschen Börse Group erhoben und von der Firma cognitrend berechnet. Dabei werden die Optimisten ins Verhältnis zu den Pessimisten gesetzt und mit der Anzahl der neutralen Stimmen gewichtet. Aus diesen Daten lassen sich Aussagen über Positionierung und Einstiegspreise der Investoren treffen und somit mögliche Marktschieflagen erkennen. Wichtig ist insbesondere die Veränderung im Betrachtungszeitraum.



Was die Daten für die Entwicklung des DAX zu bedeuten haben....


Die Börsianer haben Scheinbar weitergedacht und sich ob der dann leeren Stadien eine schon eine aufkommende Rezession in schwärzesten Farben ausgemalt. Es wäre also kein Wunder, wenn die nächste Abwärtsbewegung beim DAX und damit die für viele schon überfällige Korrektur bald losgetreten würde. Anders ist das Ergebnis der jüngsten Stimmungsumfrage von der Börse Frankfurt kaum zu interpretieren.

Obwohl der Leitindex zuletzt noch auf neue 55-Monatshochs geklettert war, kann von Optimismus keine Rede mehr sein. Vielmehr ist unser Bull/Bear-Index unter die neutrale 50-Prozentlinie gefallen und markiert jetzt den niedrigsten Wert wie zuletzt Mitte August 2005. Seinerzeit bei einem DAX, der fast 1000 Punkte tiefer als heute notierte!

Während sich viele Privatanleger während der vergangenen Woche immer wieder die Frage gestellt haben, ob sie jetzt noch in die Börse einsteigen könnten, hatten einige Akteure unseres Panels wohl ein anderes Problem: Wie komme ich bei diesem stark gelaufenen Aufwärtstrend noch aus dem Markt heraus?

Viele meinen die Zeichen einer Spekulationsblase zu erkennen, die wie im Jahr 2000 kurz vor dem Bersten steht. Zinsängste, wieder erstarkter Ölpreis, Iran und die Auswirkungen der Vogelgrippe auf die deutsche Volkswirtschaft werden nach Ansicht der Akteure viel zu wenig diskutiert. Ganz zu schweigen die Bedrohung durch terroristische Anschläge. Allein das sei – abgesehen vom wieder aufkeimenden Interesse der Privatanleger für die Börse – Warnzeichen genug, um nicht an ewiges DAX-Wachstum zu glauben.

Gleichzeitig konstatierte man nachlassende Dynamik beim derzeitigen Aufwärtstrend. Die nur marginal höheren Hochs ließen manchen Analysten auf die Bremse treten. Einige Unternehmen wollten in einem derartigen Umfeld ihre geplanten Börsengänge lieber früher als später durchziehen, war zu hören. Weil man doch spätestens im Herbst 2006 mit einer deftigen Korrektur der Aktienkurse rechnen müsse.

Die jüngsten Verschiebungen und Investorenwanderungen bei der heutigen Sentiment- Umfrage zeigen eines: Die mittelfristig orientierten Anleger haben sich auf drohendes Ungemach ganz gut vorbereitet. Sie haben nicht nur Gewinne eingestrichen, sondern sichern sich bewusst gegen Kursverluste ab. Sollten diese eintreten, ist dem DAX schon nach vergleichsweise kurzen Einbrüchen von zwei bis drei Prozent die Nachfrage dieser Bären gewiss. Schlecht vorbereitet scheint das Gros unserer Investoren dagegen im Falle steigender Kurse. Dann ergibt sich für einige nicht die Frage, ob sie noch kaufen sollen, sondern vielmehr der Zwang, zur Unzeit kaufen zu müssen.

Autor: Joachim Goldberg, cognitrend



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