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Alt 24-05-2011, 08:17   #118
cade
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habe grad mal ne beraterinfo entworfen ist aber noch nicht final:

Commerzbank AG – Kapitalmaßnahme Schritt 2

Nach der Platzierung der Pflichtumtauschanleihen (CoMEN) im April 2011 mit einem Erlös von 4,3 Milliarden Euro kündigt die Commerzbank den zweiten Schritt der Kapitalmaßnahme zur weitgehenden Rückführung der Stillen Einlagen des SoFFin durch Festlegung der Bedingungen der Kapitalerhöhung mit Bezugsrecht an.
Kapitalerhöhung
Auf der Grundlage des Hauptversammlungsbeschlusses vom 6. Mai 2011 hat die Commerzbank den Bezugspreis und die weiteren Einzelheiten der Durchführung der Kapitalerhöhung mit Bezugsrecht festgelegt. Die Kapitalerhöhung soll insgesamt ein Volumen von rund 5,3 Milliarden Euro erlösen. Darin enthalten ist der Bezug des SoFFin durch teilweise Einbringung seiner Stillen Einlagen.
Insgesamt werden 2.435.695.761 neue Commerzbank-Aktien mit Gewinnanteilberechtigung ab 1. Januar 2011 ausgegeben. Der Bezugspreis der neuen Aktien aus der Kapitalerhöhung beträgt 2,18 EUR je Aktie. Die neuen Aktien werden den Aktionären im Verhältnis 11 zu 10 zum Bezug angeboten, das heißt 11 ausstehende Aktien berechtigen zum Bezug von 10 neuen Aktien. Die Bezugsfrist wird vom 24. Mai 2011 bis einschließlich 6. Juni 2011 laufen. Für die Bezugsrechte der neuen Aktien ist in der Zeit vom 24. Mai 2011 bis einschließlich 1. Juni 2011 ein Börsenhandel vorgesehen. Die neuen Aktien sollen voraussichtlich am 7. Juni 2011 in den Börsenhandel einbezogen werden. Der Wert des Bezugsrechts wird im Moment auf ca. 84 Cent taxiert. Der um den rechnerischen Wert des Bezugsrechts bereinigte Kurs der Altaktie liegt somit auf knapp über drei Euro.
Verhalten der Großaktionäre
Der SoFFin wird an der Kapitalerhöhung in vollem Umfang teilnehmen und so seinen Anteil von 25 % plus einer Aktie am Grundkapital der Commerzbank aufrecht erhalten. Gemäß dem Hauptversammlungs-beschluss der Commerzbank wird der SoFFin dementsprechend rund 1,3 Milliarden Euro Stille Einlagen zum Bezug neuer Aktien einbringen. Zudem hat die Allianz AG der Commerzbank mitgeteilt, im Rahmen der Bezugsrechtskapitalerhöhung voll zu beziehen. Der Anteilseigner Ass. Generali wird dagegen dem Vernehmen nach nicht teilnehmen.
Mittelverwendung
Bereits im April und Mai 2011 hatte die Commerzbank durch die Platzierung von bedingten Pflicht-umtauschanleihen und deren Umtausch in Aktien sowie der zusätzlichen Wandlung Stiller Einlagen des SoFFin im ersten Schritt der Kapitalmaßnahme ein Volumen von rund 5,7 Milliarden Euro erzielt. Der SoFFin erhält den Barerlös aus der Platzierung der CoMEN und der Kapitalerhöhung mit Bezugsrecht in Höhe von rund 8,3 Milliarden Euro. Im Rahmen der Gesamttransaktion löst die Commerzbank zudem Stille Einlagen des SoFFin in Höhe von weiteren rund 3,3 Milliarden Euro aus freiem regulatorischem Kapital ab. Zusammen mit den beiden Schritten der Kapitalmaßnahme werden so insgesamt rund 14,3 Milliarden Euro der Stillen Einlagen des SoFFin in Höhe von vormals 16,2 Milliarden Euro abgelöst. Die dann noch verbleibenden Stillen Einlagen von rund 1,9 Milliarden Euro will die Bank bis spätestens 2014 aus künftigem freiem regulatorischem Kapital zurückführen. Durch die beiden Kapitalmaßnahmen vervierfacht die Commerzbank die Zahl Ihrer Aktien auf knapp 5,12 Milliarden Stück.


Marktreaktionen
Nach Bekanntgabe der Einzelheiten zur Kapitalerhöhung am Sonntag, den 22.05.2011 war zu Börsenbeginn am darauffolgenden Montag aufgrund der Enttäuschung der Marktteilnehmer über den niedrigen Ausgabepreis der neuen Aktien ein Kursrückgang der Commerzbank Aktie von ca. 5 % gegenüber dem letzten Handelsschluss zu verzeichnen. Im weiteren Handelsverlauf setzte jedoch eine Kursstabilisierung ein.
Für den Privat-Aktionär bringt die Commerzbank-Transaktion eine starke Verwässerung von ca. 77 % in Bezug auf den zuvor ausgewiesenen Gewinn pro Aktie. Das Urteil von 23 Analysten, die in den letzten vier Wochen eine Einschätzung abgegeben haben ist nicht einstimmig. So raten fünf Analysten zum Kauf und sehen in der Bank unter anderem eine der interessantesten Restrukturierungs-Geschichten im europäischen Bankensektor und als die Bank, die am meisten vom Konjunkturaufschwung in Deutschland profitieren wird. Sechs Analysten empfehlen die Aktie zu verkaufen. Die große Mehrheit aber – insgesamt zwölf Analysten können sich nicht zu einer klaren Empfehlung entscheiden.
Rückblick und Ausblick
Normalerweise kommt eine Kapitalerhöhung in dieser Größenordnung bei Altaktionären nicht gut an, weil diese fürchten müssen, dass ihre Anteile verwässert werden. Die Ankündigung der Kapitalerhöhung hatte die Commerzbank Aktie in den vergangenen Wochen belastet – im April kostete sie noch mehr als sechs Euro. Die Commerzbank bringt sich mit der vorliegenden Transaktion in die faktische Lage, einen erheblichen Teil an Staats- und Steuermittel aus dem neu zufließenden Eigenkapital zurückzuführen und kann sich somit künftig wieder auf ihre profitablen Kerngeschäfte konzentrieren. Die Rückzahlung der Stillen Einlagen befreit die Bank von diversen Beschränkungen, wie der Begrenzung der Vergütungen ihrer Top-Manager. Nach Abschluss der Transaktion wird die Kernkapitalquote (Tier1) voraussichtlich auf 8,9 % steigen und erreicht dadurch das Niveau der europäischen Mitbewerber. Für 2011 avisiert der Vorstand einen Gewinn, der die operativen 1,4 Millarden Euro von 2010 signifikant übersteigen soll. Im Jahr 2012 soll der Gewinn sogar über die Marke von 4 Milliarden Euro ansteigen.

Fazit
Während der Zeichnungsfrist der jungen Aktien muss weiterhin mit technischem Verkaufsdruck auf die Commerzbank-Aktie gerechnet werden. Größere Kursschwankungen bleiben voraussichtlich auf diesen Zeitraum begrenzt.
Aus Sicht von ... vergeben wir für die vorgenannte Transaktion kein Votum.
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viele grüsse

cade
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