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Alt 30-04-2008, 07:24   #824
Starlight
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SAP ohne Effet
Glatt verfehlt hat der Softwarekonzern SAP die Analystenprognosen für das erste Quartal. Der schwache Dollar und Verzögerungen bei der Softwareentwicklung hinterließen ihre Spuren im Geschäftsbericht.

SAP bei Nacht
Zunächst jedoch die gute Nachricht. Der Walldorfer Softwarekonzern SAP hat für das laufende Jahr das Ziel für die operative Marge leicht angehoben. Statt 27,5 bis 28 Prozent erwartet der größte deutsche Softwarehersteller nun eine operative Rendite von 28,5 bis 29 Prozent. Die schlechte Nachricht ist, dass SAP dies nur schafft, weil die Firma geplante Investitionen verschiebt.

Ausgaben für Entwicklung und Vermarktung in Höhe von 100 Millionen Euro für die neue Mittelstandssoftware "Business by Design", die der ganz große Hoffnungsträger von SAP ist, kürzt die Firma, weil die Software bei den Kunden nicht so gut ankommt.

Für dieses Jahr erwartet SAP, weniger als 1.000 Kunden für die neue Software zu gewinnen. Auch die für 2010 angepeilten Geschäftsziele für die Mittelstands-Software senkte SAP. Es werde nun 12 bis 18 Monate länger dauern, um 10.000 Kunden für die Software zu gewinnen und eine Milliarde Dollar Umsatz damit zu erzielen.

Bilanz unter Prognose
Diese Geschäftsprognose ist nur ein Teil der Quartalsbilanz, die in großen Teilen enttäuschend ausfiel und die Analystenschätzung teils erheblich verfehlte. Beim Überschuss erreichte SAP 242 Millionen Euro, 70 Millionen weniger als vor einem Jahr und etwa 50 Millionen weniger als Analysten geschätzt hatten. Der Umsatz erhöhte sich immerhin von 2,2 auf 2,46 Milliarden Euro, aber auch hier lag SAP unter der Schätzung von 2,52 Milliarden Euro.

Beim Produktumsatz, der Lizenz- und Wartungserlöse einbezieht und die neue "Kernkennziffer" in der Bilanz von SAP ist, legte der Konzern um 15 Prozent auf 1,74 Milliarden Euro zu. Aber auch dieser Wert lag etwa 100 Millionen Euro unter der Prognose.

Schwacher Dollar, Schwache Aktie
SAP machte insbesondere der schwache Dollar und der schleppende US-Softwaremarkt zu schaffen, die operative Bilanz wurde zusätzlich durch den milliardenschweren Zukauf des französisch-amerikanischen Konkurrenten Business Objects belastet. SAP hatten den Konzern Anfang des Jahres übernommen.

An der Börse dürfte die SAP-Bilanz für Katerstimmung unter den Aktionären sorgen. Vorbörslich notiert die Aktie mehr als drei Prozent im Minus.

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