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Alt 18-11-2004, 07:08   #67
Starlight
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TECHNISCHER MORGENKOMMENTAR 18. NOVEMBER 2004



Allgemeine Beurteilung
Die jüngsten Reaktionen in den Kursverläufen der international wichtigsten Aktien-Indizes endeten per gestern, nachdem am Vormittag bereits in Europa die Nachfrage ansprang und zum Abend hin Dynamik aufbaute. Im Ergebnis markierte der deutsche Aktien-Index DAX im laufenden Bewegungsfraktal erstmalig seit Jahresanfang ein neues Bewegungs- und Jahreshoch, der italienische MIB 30 und der spanische IBEX 35 erreichten ebenfalls (jedoch wiederholt) neue Hochs in 2004.

In den US-Aktien-Indizes schob sich zumindest im Tageshoch der S&P 500 Index auf einen neuen Hochpunkt im Jahresverlauf. Unter den Wachstumswerte-Indizes markierte der NASDAQ 100 ein neues Jahreshoch.





In der Konsequenz aus dieser Entwicklung heraus, fassen wir folgende Fakten zusammen:

(1) auffallendstes Phänomen ist einmal mehr die Tatsache, dass nahezu alle der von uns beobachteten Aktien-Indizes in den letzten Handelstagen einmal mehr lediglich eine Minimumkorrektur vollzogen (bezogen auf den vorangegangenen Bewegungsimpuls seit Oktober diesen Jahres).

(2) interessant ist weiterhin, dass unmittelbar nach Abschluss dieser Reaktion bereits die ersten Indizes wieder neue Bewegungshochs markierten und damit die bereits des öfteren skizzierten statistischen Auswertung in ihren Aussagen bestätigten.

(3) in der Konsequenz bleiben wir weiterhin optimistisch für die Entwicklungstendenz der international wichtigsten Indizes. Noch immer sind die Aufwärtstrends intakt und erfüllen ihre notwendigen markt- wie charttechnischen Gültigkeitsbedingungen.

(4) wir halten an unserer positiven Grundeinschätzung solange fest, solange die jeweils angepassten Reaktionspotentiale nicht unterschritten werden und / oder sich die Markttechnik nicht dramatisch verschlechtert.

Dennoch….

… müssen wir auf zwei, möglicherweise kritische Aspekte aus den Randmärkten hinweisen:

Brent-Crude-Oil

Beginnen wir mit dem Kursverlauf des Brent-Crude-Oil. Grundsätzlich dominiert ein übergeordneter Abwärtstrend, der im Tief das zweite Kursziel bei 40 USD in den letzten Tagen unterschritt. Chart- wie markttechnisch dominieren hier auch weiterhin die Argumente, die für eine weitere Kursabschwächung sprechen.




Auf der anderen Seite kristallisieren sich bereits zwei Argumente heraus, die auf eine Gefährdung des Trendverlaufes verweisen könnten:

(1) im gestrigen Handelsverlauf erholte sich Brent-Crude-Oil zum Handelsende hin deutlich. Beachten Sie hierbei jedoch bitte, dass der Preis für diese Sorte im Tagestief unterhalb der 40 USD lag und zum Handelsende hin die 41.64 USD erreichte. In der Konsequenz liegt uns ein so genannter Doppelboden vor, der zumindest erfahrungsgemäß die Chancen auf einen Impulswechsel deutlich erhöht. Zur Untermauerung dieser Erwartungshaltung liegen uns keine statistischen Auswertungen vor, dennoch sollten wir diesen Aspekt beachten.

(2) die Markttechnik signalisiert eine deutliche Abschwächung der negativen Schwungkraft des Abwärtstrends. Im Umkehrschluss steigt somit ebenfalls das Reaktionsrisiko auf der Oberseite an, da wir von einer nachlassenden Trendstabilität ausgehen müssen.

Als Schlussfolgerung müssen wir für die Entwicklung des Öl-Preises durchaus auch den Aspekt berücksichtigen, dass wir (zumindest kurzfristig) wohl das Tief erst einmal gesehen haben.

USD

Der USD verliert an Wert. Sowohl gegenüber dem EURO, als auch gegenüber dem japanischen YEN gab die US-Währung im gestrigen Handelsverlauf erneut ab. In beiden genannten Wechselkursverhältnissen sind die Trendverläufe zu Ungunsten der US-Währung intakt und setzten sich per gestern beschleunigt fort.

Sehen wir uns EURO / USD an, fällt auf, dass der EURO die jüngste Konsolidierungszone trotz negativer Divergenz zwischen Kursverlauf und Schwungkraft, auf der Oberseite verlassen konnte und mit 1.3046 USD ein neues Allzeithoch (seit es EURO gibt) markierte.






Gegenüber dem japanischen YEN fällt die US-Währung in Richtung Jahrestief bei 103.44.

Fazit:

Auf der Aktienseite dominiert zur Zeit noch immer die Nachfrage. Dennoch beachten Sie bitte, dass sich das Umfeld möglicherweise wieder verschlechtert und damit den Aktien-Indizes die Unterstützung entzieht.

In der Konsequenz macht es zwar noch immer keinen Sinn, strategische Short-Positionen auf der Aktien-Seite aufbauen zu wollen, doch ein enges Stop-Kursmanagement für eventuell bestehende Long-Positionen sollte durchaus ein Aspekt sein.



DAX


Widerstände: 4171 / 4175 (ü – steht zur Disposition);
Unterstützungen: 4101 / 4078 (u), 3983 (u), 3848 / 3836 (u), 3778 (u);

Aktuelle Korrekturpotentiale, bezogen auf den jüngsten tertiären Aufwärts-
impuls im DAX INDEX:

4068 / 4051 Minimumkorrektur
4010 Normalkorrektur
3969 / 3952 Maximumkorrektur

Mit einem Tageshoch und Schlusskurs bei 4183 Indexpunkten, markierte der deutsche Aktien-Index DAX ein neues Jahreshoch und folgte damit den meisten anderen Europa-Indizes, welche in den letzten Tagen / Wochen auf der Oberseite ihre Hürden übersprangen. In der Konsequenz wurde damit auch die obere Hürde / Begrenzung der seit Jahresanfang gültigen, breit gefassten Konsolidierungszone überwunden. Jetzt muss sich zeigen, ob sich diese Begrenzung lediglich nach oben verschiebt, oder ob wir wirklich noch deutlich höhere Kurse in 2004 sehen werden.





Wir gehen aktuell von folgendem Sachverhalt aus:

(1) der seit Oktober laufende sekundäre Aufwärtstrend im DAX ist Bestandteil eines übergeordneten Trends, gültig seit August.

(2) dieser Trend verläuft (besonders in der letzten, aktuellen Phase) mit einer hohen Bewegungsdynamik. Dies zeigt sich in der Tatsache, dass wir kaum Reaktionen sehen, die ihr errechnetes minimales Korrekturpotential auch nur anhandeln, geschweige denn unterschreiten.

(3) charttechnisch wird der Bestand dieses Trendverlaufes sowohl unter klassischen Gesichtspunkten, als auch aus Sicht der Dow Theorie bestätigt.

(4) schlussfolgernd bleiben wir grundsätzlich bullish für den DAX. Argumente / Indizien, welche eine gegenteilige Meinung rechtfertigen würden, liegen uns aus unserem derzeitigen Blickwinkel heraus noch nicht vor.

Als kritisch betrachten wir lediglich die Entwicklung der Randmärkte, wie Öl und den USD (siehe oben). Im Umkehrschluss halten wir an eventuell bestehenden Long-Positionen weiterhin fest und werden keine strategisch ausgerichtete Short-Positionen eröffnen.






In der praktischen Konsequenz…

… sind wir zur Zeit nur noch long, sofern hier eine Position mit Blick auf den Impulswechsel im Oktober aufgebaut wurde (strategische Long-Position). Den Stop-Kurs passen wir per heute im Future auf 4065 FDAX-Punkte an (liegt knapp unterhalb der neu errechneten Minimumkorrektur im FDAX).

Unsere Trading-Short-Position, welche wir im Zusammenhang mit dem negativen Überlappungsmuster vom Montag / Dienstag aufbauten, wurde im gestrigen Handelsverlauf im Zusammenhang mit dem Kursanstieg vom gestrigen Nachmittag mit 2,5 FDAX-Punkten Verlust ausgestoppt.

Unter Trading-Gesichtspunkten orientieren wir uns heute nur an den gestrigen Tagesextremen im FDAX, wobei die Voraustaxen zur Markteröffnen zur Zeit eher vermuten lassen, dass wir mittig im Vergleich zur gestrigen Tagesspanne eröffnen werden und somit keinen Trigger aktivieren können.

Dennoch: wir achten auf das gestrige Tageshoch bei 4202 und auf das gestrige Tagestief bei 4123. Eröffnet der FDAX oberhalb der 4202, gehen wir short, wenn dieses Niveau unterschritten wird. Kursziel bei 4172, Stop-Kurs bei 4227.

Eröffnet der FDAX unterhalb der 4123 (sehr unwahrscheinlich), gehen wir long bei Überschreiten diesen Niveaus mit Kursziel bei 4153 und einem Stop-Kurs bei 4097.



EINZEL-AKTIEN


Allianz

Strategisch gesehen, behält die ALV ihren Aufwärtstrend bei. Das Kursziel bei 92 EURO wurde bereits erreicht, jetzt können wir auf der Oberseite nur noch mit Orientierungsmarken arbeiten. Diese lassen sich in etwa in den Bereichen um 95.40 EURO herleiten, darüber um die 106 EURO.






Sollte noch eine strategische Long-Position bestehen, passen wir den Stop-Kurs per heute auf 88.19 EURO an (entspricht der Untergrenze des errechneten minimalen Reaktionspotentials). Unter Trading-Gesichtspunkten sollte als Stop-Kurs das Tagestief vom Dienstag bei 91.29 EURO angesetzt werden.

Bayer

Achtung in der Bayer Aktie. Auf Tagesbasis ist der Aufwärtstrend intakt und hochdynamisch. Der Wochenchart zeigt die Überwindung einer charttechnischen Hürde im Bereich um 24.05 EURO, womit sich ein weiteres Aufwärtspotential in Richtung 26 EURO eröffnet. Long-Positionen unter strategischen Gesichtspunkten, sollten spätestens um die 23.34 EURO (untere Begrenzung der Minimumkorrektur) abgesichert werden. Taktische Neupositionierungen sichern wir am letzten Reaktionstief bei 23.83 EURO ab.






Deutsche Bank

Weiter geht’s. Wir bleiben strategisch long. Den Stop-Kurs ziehen wir der angepassten Minimumreaktion nach. Diese liegt heute im Bereich um 62.15 / 61.77 EURO. Mittelfristiges, analytisches Kursziel ist weiterhin der Bereich um 67 EURO.




Deutsche Börse

Hier gilt es jetzt abzuwarten!!! Taktisch gesehen, wurde unsere Long-Position bereits bei Unterschreiten der 43,13 geschlossen. Der strategische Stop für mittelfristig ausgerichtete Positionen verbleibt bei 41.76 EURO. Wichtig ist jetzt, ob sich der Kursverlauf oberhalb der 41.76 stabilisieren kann. Per gestern mehren sich hierfür wieder die Anzeichen. Damit werden Zu- bzw. Neukäufe interessant. Einstiegs-Trigger per heute bei 43.20 EURO.

Deutsche Post

Kurs-Ziel war bei 16.40 definiert, mit Dienstag-Hoch bei 16.37 EURO, haben wir dieses knapp verfehlt. Stop-Kurs liegt bei 15.89 EURO.






Wir wünschen Ihnen einen erfolgreichen Handelstag !!

Uwe Wagner

Quelle: SysTrade

Geändert von Starlight (22-11-2004 um 07:02 Uhr)
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