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Alt 16-01-2007, 07:32   #34
Starlight
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Das Geschäft mit China-Fonds boomt


Egal wo wann hinschaut – an Chinafonds kommt derzeit kein Anleger vorbei. In allen Ranglisten stehen sie mit einer Performance von fast 80 Prozent auf den ersten Plätzen. Viele Onlinebroker haben sie mit Sonderkonditionen im Angebot. Und auch die Börsen erzielen ihre besten Umsätze zurzeit mit den roten Länderfonds von Baring, Fidelity und JPMorgan.



Die Nachfrage nach den Renditeknüllern wird von Banken und Brokern kräftig gefördert. Der meistgekaufte Fonds bei Cortal Consors war Dezember der Baring Hong Kong China. Aber auch der Fidelity China Focus und der HSBC Chinese zählen beim Online-Broker von der BNP zu den Topsellern. Auch die Kunden der Comdirect Bank kaufen vorzugsweise den Baring-Fonds und den Fidelity China Focus, die auf den Plätzen zwei und drei der Topseller-Liste zu finden sind.

Die Münchner DAB Bank hat den Fidelity China Focus zum Fonds des Monats gekürt und schreibt: „Dass der Fonds erstklassige Wachstumswerte im Markt identifiziert, zeigt seine hervorragende Performance in der Vergangenheit.“ Und auch der mit einem Discount von 50 Prozent auf den regulären Ausgabeaufschlag angebotenen Baring Hong Kong China zählt bei DAB im Januar zu den „Bestseller-Fonds mit Tiefstpreis-Garantie“. Noch günstiger allerdings kaufen Anleger dieses Produkt bei der ING Diba, die den Chinafonds von Baring als „Spitzenfonds zum Nulltarif“ im Angebot hat – also mit 100 Prozent Rabatt. Kein Wunder, dass das performancestarke Portfolio mit Aktien wie Guangzhou Investment und Hong Kong Exchange zu den gefragtesten Fonds auf der Diba-Internetseite zählt.




Auch an den Börsen brummt das Fondshandel mit den chinesischen Top-Fonds. Mit einem Umsatz von 7,2 Millionen Euro seit Jahresanfang ist der Fidelity China Focus an der Börse Hamburg die Nummer zwei unter den Aktienfonds. Unterstützt wird das Geschäft dadurch, dass das Produkt auch hier als Fonds des Monats angepriesen wird. Investoren können befristet mit einem Preisvorteil ordern, da in dem Fall die Spanne zwischen Geld- und Briefkurs (Spread) auf 0,8 Prozent reduziert wurde. Aber auch die Chinafonds von Baring und DWS werden seit Monaten an der Fondsbörse lebhaft gehandelt. Insgesamt machen die immer noch als exotisch angesehenen Produkte in den vergangenen zwei Wochen an der Börse Hamburg einen Umsatz von 22 Millionen Euro aus.

An der Börse Frankfurt ist das Reich der Mitte ebenfalls zum Thema Nummer eins im Fondshandel avanciert. Chinafonds kommen im Januar bislang auf rund 19 Millionen Euro Umsatz. Spitzenreiter in Frankfurt sind die beiden Varianten des Baring Hong Kong China (in Euro beziehungsweise US-Dollar) mit einem Volumen von zusammen 10,6 Millionen Euro.

Die Performance und das enorme Interesse der Investoren haben dazu geführt, dass die Volumina der Fonds sprunghaft angestiegen sind. Während alle in Deutschland registrierten Chinafonds vor einem Jahr umgerechnet acht Milliarden Euro verwalteten, liegt diese Summer inzwischen bei 18 Milliarden Euro. Der Fonds aus dem Hause Baring beispielsweise hat 2006 schätzungsweise 800 Millionen Euro eingesammelt. Der Fidelity China Focus dürfte das Doppelte eingespielt haben, da der Fonds sein Vermögen binnen eines Jahres von 190 Millionen auf 2,5 Milliarden Euro steigern konnte und damit innerhalb kurzer Zeit zum größten Fonds des Segments geworden ist.

Erfolgreich war auch die Deutsche Bank mit dem DWS China. Der mit mehr als 500 Millionen Euro größte Chinafonds eines deutschen Anbieters konnte im vergangenen Jahr rund 250 Millionen Euro einsammeln – obgleich Aktienfonds bei der DWS unterm Strich nicht gefragt waren. Auch die Performance kann sich sehen lassen: Der DWS China brachte es im vergangenen Jahr auf 59,1 Prozent – das ist zwar weniger die Spitzenreiter von Baring und JPMorgan erzielten, doch für die meisten Anleger wohl kaum ein Grund zur Klage.



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