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Alt 09-01-2007, 17:47   #9
Auf Wunsch gelöscht
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Israel dementiert heftig, Teheran reagiert aufgeregt: Die israelische Luftwaffe soll bereits die Bombardierung der iranischen Urananreicherung üben.

gil YARONJERUSALEM (SN). Das israelische Außenministerium veröffentlichte ein scharfes Dementi, nachdem die britische "Sunday Times" behauptet hatte, Jerusalem bereite sich darauf vor, taktische Atomsprengköpfe in einem Angriff auf den Iran zu verwenden.

Um den Angriff in mindestens 2000 Kilometern Entfernung zu üben, flögen die Bomberstaffeln regelmäßig nach Gibraltar und zurück. Laut dem Bericht bereiten sich zwei Geschwader der israelischen Luftwaffe seit Wochen auf die Bombardierung iranischer Anlagen in Natanz, Isfahan und Arak vor.

Dort reichert Teheran, Forderungen der UNO zum Trotz, weiterhin Uran an. Beim Angriff auf die Zentrifugen in Natanz würden taktische Atomsprengköpfe eingesetzt werden, um die meterdicken Betondecken der Bunker zu knacken, so die Briten, die anonyme Militärquellen zitierten.

Quellen im Amt des israelischen Regierungschefs Ehud Olmert weigerten sich, Stellung zu nehmen.

Israel befürchtet, dass der Iran den Bau der Atombombe anstrebt.

Iranische Sprecher, darunter Staatspräsident Mahmud Ahmadinedschad, haben wiederholt die Vernichtung Israels gefordert.

Sein Vorgänger Haschemi Rafsandschani hatte bereits im Jahr 2001 gesagt, dass eine Bombe ausreiche, um Israel auszulöschen, während ein nuklearer Angriff auf die muslimischen Staaten ihnen höchstens Schaden zufügen würde.

Vor diesem Hintergrund drängt Jerusalem auf entschiedene Aktionen der Staatengemeinschaft, um das international geächtete iranische Atomprogramm rechtzeitig zum Stillstand zu bringen.

Im Iran löste der Bericht der "Sunday Times" eine Welle der Empörung aus. Der Sprecher des Außenministeriums Muhammad Ali Husseini sagte, der Bericht müsse die Staatengemeinschaft davon überzeugen, dass die eigentliche Gefahr vom "zionistischen Regime" ausgehe.

Bereits am Freitag aber hatte der iranische Chefunterhändler in Atomfragen, Ali Laridschani , betont: "Wir sind gegen Atomwaffen und wollen Atomenergie friedlich nutzen. Aber wenn wir bedroht werden, kann sich das ändern."

Ein Signal an diezögernde Welt Bisher hatte Teheran stets darauf beharrt, nur die friedlichen Aspekte des Atoms nutzen wollen.

Israelische Militärexperten reagierten äußerst skeptisch auf den britischen Medienbericht. Sein Inhalt ähnelt einer Story der "Washington Post", die vor einem halben Jahr dem US-Militär dieselben Pläne zuschrieb.

"Eine wirklich glaubwürdige Quelle würde solche Informationen niemals preisgeben", sagte der bekannte Analyst Reuven Pedatzur.

Viele in Israel äußerten die Vermutung, es könne sich bei dem "Leck" um ein beabsichtigtes Signal gehandelt haben.

Vor dem Hintergrund der israelischen Existenzängste und dem Zweifel an der Entschlossenheit der Weltgemeinschaft, ernsthaft gegen den Iran vorzugehen, sollen Berichte dieser Art die UNO zum Handeln bewegen.
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