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Alt 04-05-2004, 18:02   #50
Starlight
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Ankläger lässt Michael Jacksons Unterhosen beschlagnahmen!

Memorabilien des Pop-Stars werden untersucht
Bei Schuldspruch drohen bis zu 29 Jahre Haft

Der kalifornische Staatsanwalt Tom Sneddon hat nach einem Bericht der "New York Daily News" sechs Gegenstände aus einer Sammlung von Michael-Jackson-Memorabilien beschlagnahmt. Die Zeitung berichtete, dass sich der Ankläger Notizen und Unterwäsche des Popstars sichern ließ.

Der Besitzer der Sammlung, Henry Vaccaro, hatte die Memorabilien in einem Lagerhaus in Ashbury Park (New Jersey) aufbewahrt und wollte sie an einen Interessenten nach Europa verkaufen. Die Staatsanwaltschaft glaubt dem Zeitungsbericht zufolge, dass die Unterwäsche Samenspuren von Jackson enthält und sich daher zur DNA-Analyse eignet.

Wie die Behörden am Montag bestätigten, wurden die Gegenstände bereits vor mehreren Wochen im Kaufhaus von Henry Vaccaros in New Jersey eingezogen. Vaccaro hatte die Calvin-Klein-Slips und die Briefe auf dem Boden eines Kleiderschrankes gefunden, in dem mehrere Kostüme Jacksons verstaut waren, und sie zum Verkauf angeboten. Die Staatsanwaltschaft habe ihm mitgeteilt, dass die Unterwäsche für DNA-Vergleiche verwendet werden solle.

Einer der beschlagnahmten Briefe beginnt seinen Worten zufolge mit "Dear Rubbers" (Liebe Radiergummies), wie Jackson die Kinder auf seiner Neverland-Ranch angeblich anzureden pflegte. Er ist mit "Love M.J." unterzeichnet. Ein zweiter Brief ist an die Exfrau von Michaels Bruder Tito, Dolores, gerichtet. Darin wird auf einen Zeitungsartikel über den Missbrauch ihrer Kinder hingewiesen und es findet sich die Zeile: "Selbst Deine eigenen Verwandten können Schänder sein", wie Vaccaro der Zeitung "The Star-Ledger of Newark" sagte.

Ankläger Sneddon gilt als versessen
Mit Tom Sneddon als zuständigem Oberstaatsanwalt vom Bezirk Santa Barbara muss sich Michael Jackson auf einen harten Gegner gefasst machen. Schon vor zehn Jahren ging Sneddon Missbrauchsvorwürfen gegen den Popstar nach. Doch damals kam es nicht zu einem Prozess. Jackson hatte der Familie des betroffenen Buben eine Millionenabfindung gezahlt.

Kritiker nennen Sneddon "versessen" darauf, Jackson zu Fall zu bringen. Nach neuen Informationen des US-Fernsehsenders ABC sprach Sneddon heimlich mit den wichtigsten Zeugen, ermittelte persönlich und machte selbst Fotos für das Verfahren. Sein Übereifer könnte der Verteidigung helfen, den Prozess als fehlerhaft anzuprangern und zum Platzen zu bringen, warnen Rechtsexperten.

Der neunfache Familienvater, Vietnamveteran und Karrierejurist gilt als kämpferischer Verfechter von Recht und Gesetz. Kollegen beschreiben den 62-Jährigen als hartnäckig, scharfzüngig und zielgerichtet. Energisch bestreitet Sneddon aber, nach seinem ersten Scheitern jetzt einen Rachefeldzug gegen Jackson zu führen. In einem Lied auf seinem "HIStory"-Album (1995) besingt der Popstar Sneddon als "kalten Mann".

Seit mehr als 30 Jahren macht Sneddon in Santa Barbara Jagd auf Verbrecher. 1983 wurde der Republikaner zum Top-Ankläger des Bezirks gewählt und seither regelmäßig in seinem Amt bestätigt. Das vermutlich Monate bis Jahre dauernde Verfahren gegen Jackson könnte die Krönung von Sneddons Laufbahn sein - oder seine bitterste Niederlage.

Juristischer Druck auf Jackson steigt
Der juristische Druck auf Michael Jackson nimmt immer mehr zu: "Es geht um mein Leben", schreibt der Popstar auf seiner Website, bevor er die Anklage im Gericht von Santa Maria in Kalifornien am Freitag verlesen bekommt. In zehn Punkten werden dem 45-jährigen Sänger Kindesmissbrauch und nun auch versuchte Erpressung und Entführung angelastet. Jackson bestätigt mit einem leichten Nicken, was sein neuer Anwalt, Thomas Mesereau, auf die schwerwiegenden Vorwürfe antwortet: "Nicht schuldig".

Nach Meinung der Rechtsexperten drohen dem einstigen Superstar bei einem Schuldspruch bis zu 29 Jahre Gefängnis. Die neue Anklage lässt außerdem erkennen, dass die Geschworenen-Jury der Mutter des mutmaßlichen Opfers Glauben schenkt. Jackson soll ihn im Februar und März 2003 sexuell missbraucht und mit Alkohol gefügig gemacht haben. In Fernsehinterviews hatte die Frau den Star bezichtigt, ihren damals 13-jährigen krebskranken Sohn, seine zwei Geschwister und sie selbst auf der Neverland-Ranch festgehalten zu haben. Jackson soll auch Pässe für die Familie besorgt haben, um sie außer Landes zu bringen. (apa/red)

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