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Alt 03-04-2005, 22:14   #35
Starlight
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Schumis F 2005 in der Wüste gestrandet

Michael Schumacher blieb bei seinem Debüt im neuen F 2005 ein Happy End versagt. Der Titelverteidiger schied beim Großen Preis von Bahrain wegen Problemen mit der Hydraulik vorzeitig aus und ist schon nach drei Rennen im WM-Kampf schier hoffnungslos zurückgefallen.


Alonso stahl Schumacher erneut die Show (dpa)


WM-Spitzenreiter Fernando Alonso fuhr beim Hitzerennen in der Wüste der Konkurrenz mit seinem Renault erneut davon und feierte bei 42 Grad Lufttemperatur vor dem Italiener Jarno Trulli im Toyota und Kimi Räikkönen im McLaren-Mercedes seinen zweiten Sieg hintereinander. Ralf Schumacher wurde im zweiten Toyota Vierter.

Sein Bruder und Rekordchampion Michael Schumacher musste in der 13. Runde wegen Hydraulikproblemen an seinem Wagen aufgeben. Es war sein erster technisch bedingter Ausfall seit dem 29. Juli 2001 auf dem Hockenheimring. Auch für den Mönchengladbacher Nick Heidfeld endete das Rennen vorzeitig. Er musste seinen BMW-Williams in der 26. Runde mit einem Motorschaden abstellen.



Ferrari hatte nach dem enttäuschenden Saisonstart mit der vorgezogenen Premiere des neuen F2005 die Flucht nach vorn gewagt - und scheiterte. Schumachers Teamkollege Rubens Barrichello, dessen Wagen am Wochenende immer wieder Getriebeprobleme hatte, war vom letzten Platz gestartet und machte mit dem neunten Rang das Ferrari-Waterloo in der Wüste perfekt.

"Ich kann niemandem einen Vorwurf machen. Es war die richtige Strategie", verteidigte Schumacher vorzeitigen Renneinsatz des F 2005, der ursprünglich erst im fünften Rennen am 8. Mai in Barcelona seine Debüt feiern sollte. Schumacher vermutete, dass ein auf der Strecke liegendes Teil die Hydraulik an seinem Auto beschädigt hatte.

Nach seinem Ausfall in Melbourne, dem siebten Platz in Malaysia und der Aufgabe in Bahrain hat Schumacher mit nur zwei Zählern auf dem Konto nur noch geringe Chancen auf seinen achten Titel. Seine Rolle als Formel-1-Herrscher hat der 23-jährige Alonso übernommen. Der erste spanische WM-Spitzenreiter behielt bei dem Hitzerennen kühlen Kopf und siegte nach 57 Runden und 308,523 km souverän in 1:29:18,531 Stunden.

Er hatte 13,409 Sekunden Vorsprung auf Trulli. Alonso baute seine Führung in der Gesamtwertung mit 26 Zählern aus. Sein früherer Renault-Kollege Trulli ist mit 16 Punkten Zweiter. Bis zum Ausfall seines Ferrari, der wegen des Papst-Todes mit einer schwarzen Frontpartie ausgestattet war, hatte Schumacher seinem jungen Herausforderer Paroli geboten.

Auch für den Gladbacher Heidfeld endete der Tripp in die Wüste am Persischen Golf mit einer Enttäuschung. Nach dem dritten Platz zwei Wochen zuvor in Malaysia streikte diesmal der Motor, den er als einziger der Spitzenfahrer schon in Sepang eingesetzt hatte.

Dagegen unterstrich Toyota seinen Aufwärtstrend. Zum zweiten Mal hintereinander schaffte Trulli hinter Alonso den zweiten Platz, Ralf Schumacher verpasste mit dem vierten Rang nur knapp den ersten Podiumsplatz im Toyota. McLaren-Mercedes feierte mit dem dritten Rang von Räikkönen seinen ersten Podiumsplatz. Montoya-Ersatz Pedro de la Rose kam nach einer couragierten Fahrt auf den fünften Rang.




Riesenpech hatte im heißesten Grand Prix der Geschichte (43 Grad Celsius) Christian Klien, der wegen eines Elektronik-Defektes an seinem Red Bull schon am Vorstart stehen blieb, in die Box geschoben wurde und dort nach einem erneut fehl geschlagenen Startversuch aufgeben musste. Was besonders bitter war für den Vorarlberger, der bis dahin das beste Formel-1-Wochenende seiner Karriere erlebt hatte.

Mit diesem Out kam der junge Österreicher um die Riesenchance, vor dem San-Marino-GP in drei Wochen noch ein Zeichen zu setzen. In Imola soll Klien ja von Vitantonio Liuzzi ersetzt werden. "Wir hatten einfach keine Chance mehr, das Auto zu starten. Das ist eine Riesenenttäuschung, weil ich das ganze Wochenende sehr stark gefahren bin", ärgerte sich Klien, der sich als Siebenter für die vierte Startreihe qualifiziert hatte.

Ein Punkt für Red Bull
David Coulthard, der im Training gegen Klien stets chancenlos gewesen war, rettete letztlich die Ehre für das österreichische Red-Bull-Team, das bisher in allen Rennen doppelt gepunktet hatte. Der Schotte überholte in der letzten Runde den vom letzten Platz zwischendurch bis auf Rang fünf vorgekommenen Ferrari von Rubens Barrichello und holte so noch einen WM-Zähler.

Patrick Friesacher beendete seinen dritten Grand Prix als Zwölfter vor seinem Minardi-Teamkollegen Christijan Albers und fuhr damit sein bisher bestes WM-Resultat heraus. "Ich bin überglücklich, dass ich das Rennen beenden konnte", meinte der erschöpfte und kranke Kärntner, dessen Trinksystem kaputt gegangen war. In Imola wird der vier Jahre alte Minardi-Oldtimer endlich auf den Müll geworfen. "Mit dem neuen Auto ist Jordan für mich endlich in Reichweite", freute sich Friesacher schon.


(apa/red)

Ergebnisse des Rennens

Pos. Fahrer Team R. Abstand Box.
1 F. Alonso Renault M 1h29:18.531 2
2 J. Trulli Toyota M 0:13.409 2
3 K. Räikkönen McLaren M 0:32.063 2
4 R. Schumacher Toyota M 0:53.272 2
5 P. de la Rosa McLaren M 1:04.988 2
6 M. Webber Williams M 1:14.701 2
7 F. Massa Sauber M +1 Rnd. 2
8 D. Coulthard Red Bull M +1 Rnd. 2
9 R. Barrichello Ferrari B +1 Rnd. 2
10 T. Monteiro Jordan B +2 Rnd. 2
11 J. Villeneuve Sauber M +3 Rnd. 3
Ausfallgrund: Beschädigte Hinterradaufhängung nach Kollision mit Coulthard
12 P. Friesacher Minardi B +3 Rnd. 2
13 C. Albers Minardi B +4 Rnd. 3




WM-Punktestand 2005

1 F. Alonso (ESP) 26
2 J. Trulli (ITA) 16
3 G. Fisichella (ITA) 10
4 D. Coulthard (SCO) 9
R. Schumacher (GER) 9
6 R. Barrichello (BRA) 8
J. Montoya (COL) 8
8 M. Webber (AUS) 7
K. Raeikkoenen (FIN) 7
10 N. Heidfeld (GER) 6
11 P. de la Rosa (ESP) 4
12 C. Klien (AUT) 3
13 M. Schumacher (GER) 2
F. Massa (BRA) 2
15 J. Button (GBR) 0
T. Sato (JAP) 0
J. Villeneuve (CAN) 0
N. Karthikeyan (IND) 0
T. Monteiro (POR) 0
C. Albers (NED) 0
P. Friesacher (AUT) 0
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