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Pfizer verordnet sich Sparkurs
Von Stefan Riedel
Der Pharmagigant Pfizer stellt sich für 2005 auf einen Durchhänger ein. Vor allem Billigpräparate auf abgelaufene Patente machen zunehmend zu schaffen.
Leichter Pillenknick bei Pfizer: Der Pharmagigant stellt sich für 2005 auf rückläufiges Gewinnwachstum ein.Zwischen 2004 und 2007 ist Pfizer von Patentabläufen betroffen, die einige der größten Umsatzträger betreffen. Darunter fallen das Antibiotikum Zithromax, das Anti-Depressionsmittel Zoloft und der Blutdrucksenker Norvasc.
Dazu kommt, dass der indische Generikaanbieter Ranbaxy noch in diesem Jahr das Patent auf Lipitor anfechten will. Der Cholsterinsenker war 2004 mit mehr als zehn Milliarden Dollar Umsatz das weltweit meistverkaufte Medikament.
Branchenexperten rechnen Ranbaxy zwar nur geringe Chancen aus, die Vorherrschaft von Lipitor zu brechen. Trotzdem könnte sich das juristische Scharmützel angesichts der zurzeit negativen Stimmung, den die Investoren dem Healthcare-Sektor entgegen bringen, den Kurs belasten.
Die größten Umsatzeinbußen drohen 2004 jedoch den beiden Schmerzmitteln Celebrex und Bextra. Beide gehören derselben Klasse der Cox-2-Inhibitoren wie das Rheumamittel Vioxx von Merck, das im September wegen erhöhten Herzinfarktrisikos vom Markt verschwand.
Teil 2: Die Gegenmaßnahmen von Pfizer - ein Anlass, um die Aktie wieder zu kaufen?
Die bisherigen Vorgaben für 2005, so die Pfizer-Führungsspitze auf der heutigen Pressekonferenz, sind deshalb nicht mehr zu halten. Für 2005 rechnet CEO Hank McKinnell mit einem Ergebnis vor Sonderbelastungen in Höhe von 2,00 Dollar je Aktie - ein Rückgang gegenüber den 2,13 Dollar aus dem Vorjahr. Der Umsatz soll sich auf dem Level der 52,5 Milliarden Dollar von 2004 bewegen.
Pfizer hat deshalb 2005 zum Jahr des Übergangs deklariert. Mit höheren Forschungsausgaben will das Unternehmen die eigene Pipeline vorantreiben, ehe 2006 wieder ein zweistelliges Umsatz- und Gewinnwachstum herausspringen soll. Im Gegenzug will die Company bis 2008 etwa vier Milliarden Dollar einsparen.
Die Börse reagiert auf die angekündigten Sparmaßnahmen mit deutlichen Kursgewinnen: Am späten Nachmittag legt die Aktie um mehr als drei Prozent. Anleger sollten sich davon nicht beirren lassen, denn die jüngste Entwicklung bei Pfizer zeigt: Auch der Branchenprimus mit seiner ungebrochenen Finanzkraft und einer Marktkapitalisierung von 195 Milliarden Dollar kann sich nicht von den Negativtrends der Pharmabranche abkoppeln.
Mit einem Bestand an liquiden Mitteln von 19,9 Milliarden Dollar und einem starken operativen Cach-Flow ist das Unternehmen zwar in der Lage, fehlende Blockbuster durch Marketing-Kooperationen mit Biotech-Unternehmen oder durch komplette Firmenübernahmen abzufedern. Eine Wachstumsdelle verhindern lässt sich damit nicht. Vor diesem Hintergrund ist die Aktie auch mit einem optisch günstigen 2006er-KGV von 12,5 nur eine Halteposition.
Empfehlung: HALTEN
Kurs am 5. April: 20,80 Euro
Stoppkurs: 17,90 Euro
Qkelle: Börse Online
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