Montoya: "Michael ist auch nur ein Mensch"
Juan-Pablo Montoya weiß, dass "Schumi" auch mit demselben Wasser kocht...
(F1Total.com) - Als Michael Schumacher zwischen 2000 und 2004 fünfmal en suite Weltmeister wurde, entstand der Mythos vom unantastbaren Superfahrer, der unter normalen Umständen wohl nicht zu schlagen ist. Dank der sportlichen Krise von Ferrari und Bridgestone konnten die Konkurrenten des siebenfachen Champions dieses Jahr jedoch den Gegenbeweis antreten.
Besonders freute sich darüber Juan-Pablo Montoya, der sich im Laufe seiner Karriere immer wieder mit Schumacher angelegt hat und bekanntlich über ein durchaus gesundes Selbstvertrauen verfügt. Der Kolumbianer schreibt die Erfolge seines Lieblingsgegners in erster Linie der Ferrari-Dominanz der vergangenen Jahre zu, weil er nicht glaubt, dass der 36-Jährige am Lenkrad andere Wunder bewirken kann als die übrigen Fahrer.
"Ich denke nicht, dass Michael dieses Jahr Probleme hatte, sondern es war die Rückkehr in die Realität", erklärte Montoya im Interview mit 'autosport.com'. "Die Leute haben ihn auf ein Podium gestellt, nur noch von seiner fahrerischen Perfektion, seinem Training und solchem Mist gesprochen. Jetzt ist die Perspektive wieder gerade gerückt: Mit einem guten Auto gewinnt man Rennen, aber mit einem schlechten eben nicht. Das ist in unserem Sport ganz einfach."
"Michael ist auch nur ein Mensch wie wir alle", giftete er sich ferner über die medialen Lobeshymnen auf den Ferrari-Star. "Ich sage nicht, dass er nicht gut ist, denn er ist ein großartiger Fahrer, aber Ferrari hat in den vergangenen Jahren einen Superjob gemacht. Die Leute vergessen jedoch manchmal, dass das zum Gewinnen notwendig ist. Alle haben immer geglaubt, dass Michael der entscheidende Faktor ist, aber dann frage ich mich: Ist er dieses Jahr eingeschlafen?"
Der McLaren-Mercedes-Pilot outete sich ferner als Vertreter der Theorie, "dass Ferrari fünf Jahre lang bessere Reifen hatte als wir", weshalb es ihm selbst sowie den Fernando Alonsos und Kimi Räikkönens dieser Welt ganz einfach nicht möglich gewesen sei, den unumstrittenen König der Formel 1 herauszufordern. Nach der schwierigen Saison 2005 muss sich "Schumi" aber darauf gefasst machen, dass auch 2006 nicht leicht für ihn wird - und vielleicht kann dann ja auch Montoya wieder mitmischen...
(F1Total.com)