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Alt 27-01-2003, 12:07   #77
OMI
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27.01.2003, 12:18
AUSBLICK: Erste Aufhellung beim ifo-Geschäftsklima seit acht Monaten erwartet

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Stimmung bei den deutschen Unternehmen dürfte sich nach Einschätzung von Volkswirten im Janaur erstmals seit acht Monaten wieder aufgehellt haben. Mit der leichten Stimmungsverbesserung beim westdeutschen ifo-Geschäftsklimaindex sei aber noch kein gesichertes Fundament für den Aufschwung in Deutschland gelegt. Dies geht aus einer Umfrage unter Volkswirten privater Banken der Eurozone hervor.

Die von der Nachrichtenagentur AFX befragten Volkswirte erwarten für den an diesem Dienstag (28.01.) zur Veröffentlichung anstehenden Frühindikator einen leichten Anstieg von 87,1 Zählern im Vormonat auf 87,6 Punkte. Im Dezember hatte sich der Stimmungsindikator um 0,2 Punkte abgeschwächt. Damit war das Geschäftsklima den siebten Monat in Folge gesunken. Während sich die Geschäftserwartungen von 95,8 im November auf 97,9 Punkte im Dezember verbessert hatten, trübte sich die Einschätzung der Geschäftslage von 79,0 auf 76,8 Zähler ein.

ERWARTUNGSKOMPONENTE AUFGEHELLT

Nach Einschätzung der DekaBank wird insbesondere ein weiterer Anstieg der Erwartungen für eine leichte Zunahme des Gesamtindex führen. Auch die Volkswirte von HSBC Trinkaus & Burkhardt erwarten eine geringfügige Befestigung. Zur Begründung verweisen die Experten auf die jüngsten positiven Überraschungen bei der Industrieproduktion, den Auftragseingängen und beim ZEW-Finanzmarkttest. Dies sei aber noch "kein Signal für eine konjunkturelle Trendwende".

Gegen ein bereist gesichertes Fundament der konjunkturellen Erholung spreche zum Beispiel die jüngste Aufwertung des Euro , der sich negativ auf die für Deutschland so wichtige Exportwirtschaft auswirke. Auch das Ausbleiben der von vielen erwarteten dynamischen Erholung der US-Wirtschaft dürfte die Auftriebskräfte bremsen, heißt es bei HSBC Trinkaus & Burkhardt.

RISIKEN BLEIBEN HOCH

Die Commerzbank geht von einer Stabilisierung des ifo-Index aus. Die Stimmung dämpfen dürften die kräftig gestiegenen Rohölpreise und die merkliche Aufwertung des Euro im Gefolge des Irak-Konflikts. Gleichzeitig signalisierten aber "einige extreme Bewegungen einzelner Komponenten im Vormonat" auch ein gewisses Korrekturpotenzial.

Durch eine verbesserte Erwartungskomponente wird sich aus Sicht der Deutschen Bank der ifo-Index insgesamt verbessern. Eine solche Entwicklung bestätige das eigene Konjunkturszenario. Die Deutsche Bank geht von einer Belebung der deutschen Wirtschaft ab dem zweiten Quartal aus. "Die Risiken sind jedoch weiterhin groß", heißt es bei der Deutschen Bank. Dazu zähle insbesondere der schwelende Irak-Konflikt. Ein Rückschlag der Erwartungen in den kommenden Monaten sei nicht gebannt. In diesem Fall müsse das Wachstums-Szenario für 2003 überdacht werden und der erwartete Aufschwung möglicherweise nach hinten verschoben werden.

Das ifo Institut befragt jeden Monat über 7.000 Unternehmen zu ihrer Einschätzung der konjunkturellen Lage und ihrer kurzfristigen Planung. Aus diesen Meldungen zum ifo Konjunkturtest wird die "Stimmungsvariable" ifo Geschäftsklima abgeleitet. Der ifo Geschäftsklima-Index der gewerblichen Wirtschaft bezieht die Sektoren Verarbeitendes Gewerbe, Baugewerbe, Groß- und Einzelhandel ein./jh/zb/mw

Quelle: dpa-AFX
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