Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 03-11-2004, 10:48   #21
PC-Oldie-Udo
TBB Family
 
Benutzerbild von PC-Oldie-Udo
 
Registriert seit: Sep 2000
Beiträge: 18.040
03.11.04 |

254 Stimmen für Bush und 252 Stimmen für Kerry

Die Präsidentenwahl in den USA entwickelt sich nun doch wieder zu einem echten Krimi: Vor vier Jahren war es Florida, diesmal kommt es nur noch darauf an, wer die 20 Wahlmännerstimmen von Ohio bekommt.


·

Am Morgen nach der amerikanischen Präsidentenwahl hat es wie vor vier Jahren noch keinen offiziellen Sieger gegeben. Amtsinhaber George W. Bush fehlten nach Auszählung von 94 Prozent der Stimmen noch 16 Mandate im Wahlleutegremium zum Sieg. Sein Herausforderer John Kerry war angesichts des umkämpften Ausgangs in Ohio und zwei weiteren Staaten nicht bereit, das Rennen aufzugeben.

Berater Bushs sagten, der Präsident erwäge, sich zum Sieger zu erklären. Sein Berater Dan Bartlett sagte: „Wir werden unsere Entscheidung nicht von einem Eingeständnis abhängig machen.“ Bush führte zu diesem Zeitpunkt laut CNN mit 254 vor 252 Wahlmännerstimmen; 270 von 539 wurden für den Sieg benötigt.

Kerry war am Mittwochmorgen angesichts des knappen Rennens im entscheidenden Staat Ohio nicht bereit, seine Hoffnung auf einen Wahlsieg aufzugeben. Er ließ seinen Vizepräsidentschaftskandidaten John Edwards erklären: „Wir haben vier Jahre auf diesen Sieg gewartet. Wir können noch eine weitere Nacht warten.“

Die von Bushs Beratern angekündigte Erklärung zum Wahlsieger wäre nichts anderes als ein taktisches politisches Manöver. Sie würde darauf zielen, Initiativen zu Anfechtungen zu entmutigen und ein Gefühl der Unvermeidlichkeit einer zweiten Amtszeit Bushs zu erzeugen. Edwards zitierte in Anspielung darauf den vor vier Jahren Bush knapp unterlegenen Al Gore und kündigte an: „Wir werden um jede Stimme kämpfen.“ Gore hatte damit eine Nachzählung ausgelöst, die nach 36 Tagen mit einer Entscheidung des Obersten Gerichts endete, die Bush zum Wahlsieger machte.

Die Entscheidung fällt in Ohio. Die Auszählung für die dort zu vergebenden 20 Stimmen in der Versammlung der Wahlleute dauerte am Mittwochmorgen noch an. Dabei lag Bush mit 145 000 Stimmen vorn, allerdings gab es 180 000 provisorische Stimmen. Zudem waren die Briefwahlstimmen in 54 der 88 Kreise noch nicht ausgezählt. Offen war der Ausgang ferner in den Staaten Wisconsin Iowa (sieben Wahlmänner) und New Mexico (fünf).

Bush verfolgte die nach und nach eintreffenden Ergebnisse im Weißen Haus und gab sich siegesgewiss: „Ich glaube, ich werde gewinnen.“

Als demokratischer Senator in Massachusetts gewann Kerry nicht nur in diesem Staat, sondern auch in New York und den anderen US-Staaten im Nordosten. In den Staaten des Mittleren Westens erhielt aber Bush die meisten Stimmen – mit Ausnahme von Illinois. Erst ganz im Westen, von Kalifornien über Oregon bis Washington lag Kerry wieder vorn.

Nach einem erbittert geführten Wahlkampf machten am Dienstag offenbar so viele Amerikaner wie nie zuvor von ihrem Wahlrecht Gebrauch. Die Behörden erwarteten eine Wahlbeteiligung von mehr als 120 Millionen Bürgern – das wären rund 60 Prozent der Wahlberechtigten. Möglicherweise könnte auch die bisher höchste Beteiligung von 62,8 Prozent im Jahr 1960 übertroffen werden.

Bei der Entscheidung wischen Bush und Kerry ließen sich die Wähler nach einer Umfrage der Nachrichtenagentur AP vor allem von den Themen Terrorgefahr, Wirtschaft und moralische Werte leiten. In der Sicherheitspolitik vertrauten die meisten Wähler eher Bush, während sie Kerry die besseren Fähigkeiten in der Wirtschaftspolitik zuschrieben. Als wahlentscheidende Eigenschaften der Kandidaten wurden Führungsstärke und die Fähigkeit zum Wandel hervorgehoben.

In elf US-Staaten wurde auch der Gouverneur neu gewählt. In Vermont und North Carolina gewannen die jeweiligen Amtsinhaber, der Republikaner Jim Douglas und der Demokrat Mike Easley. In West Virginia wurde der Demokrat Joe Manchin zum Gouverneur gewählt – hier war das dem Ministerpräsidenten eines deutschen Bundeslandes vergleichbare Amt zuletzt vakant.

http://focus.msn.de/hps/fol/newsausg...be.htm?id=8119
__________________
Es grüßt euch
Udo

Sei immer ehrlich zu deinem Nächsten, auch wenn er es nicht gerne hört

PC-Oldie-Udo ist offline   Mit Zitat antworten