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Alt 10-03-2006, 20:55   #37
Starlight
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Davidson Freitagsschnellster - Schumacher starker Zweiter




Die Hosen sind unten: Anthony Davidson fuhr in Bahrain Freitagsbestzeit vor Michael Schumacher - Alonso Fünfter - Räikkönen mit technischem Defekt



(F1Total.com) - Während sich die - nicht allzu zahlreich erschienenen - Fans im ersten Freien Training traditionell mit wenig Fahrbetrieb auf der Strecke zufrieden geben mussten, herrschte in der zweiten 60-minütigen Trainingseinheit zum Grand Prix von Bahrain in Manama deutlich mehr Fahrbetrieb. Die Strecke in der Sakhir-Wüste war vom feinen Wüstensand zum Teil bereits befreit, und der auf dem Asphalt liegende Gummiabrieb ließ diesmal etwas schnellere Rundenzeiten zu.
Bei 33 Grad Luft- und 37 Grad Asphalttemperatur gingen bereits zu Beginn der Session mehrere Piloten auf die Strecke. Richtig zur Sache ging es aber erst in der letzten Viertelstunde, als die Teams ihr Potenzial ansatzweise aufdeckten. Bestzeit fuhr in jener Phase Anthony Davidson (Honda/28 Runden) in 1:31.353 Minuten, allerdings dicht gefolgt von Michael Schumacher (Ferrari/15 Runden), der als bester Bridgestone-Vertreter einen starken ersten Eindruck hinterließ

Wurz hätte am Ende Bestzeit fahren können

Alexander Wurz (Williams-Cosworth/27 Runden) hätte es wohl drauf gehabt, sogar noch schneller als Davidson zu fahren, wurde aber nach einem hervorragenden ersten Sektor von gelben Flaggen und einem Nachzügler aufgehalten, so dass er um 0,411 Sekunden am ersten Platz vorbeischrammte. Unmittelbar hinter dem Österreicher klassierte sich Felipe Massa (+ 0,822/13 Runden), der Ferraris gute Performance bestätigte.

Titelverteidiger und Vorjahressieger Fernando Alonso lag lange an der Spitze, begnügte sich mit 13 Runden - und hatte unterm Strich 1,185 Sekunden Rückstand auf Davidson. Der Sensationsmann der Session war aber Vitantonio Liuzzi (Toro-Rosso-Cosworth/+ 1,350/24 Runden) auf Position sechs, was die Diskussionen um die Äquivalenzformel des V10-Motors wieder neu anheizen wird. Mit Neel Jani (15./+ 2,547/24 Runden) und Scott Speed (16./+ 2,931/22 Runden) schnitten auch die anderen Toro-Rosso-Cosworth-Piloten mehr als beachtlich ab.

Die Ränge sieben bis zehn teilten sich Robert Doornbos (Red-Bull-Ferrari/+ 1,573/24 Runden), Giancarlo Fisichella (Renault/+ 1,862/14 Runden), Jenson Button (Honda/+ 1,873/12 Runden) und Robert Kubica (BMW Sauber F1 Team/+ 1,891/26 Runden) untereinander auf. Die beiden Red-Bull-Teams hinterließen also einen starken Eindruck, ganz im Gegensatz zum Vizeweltmeister: Kimi Räikkönen (12./McLaren-Mercedes/+ 2,224/11 Runden) musste kurz vor Schluss mit einem noch ungeklärten technischem Defekt abstellen, landete aber dennoch ein paar Tausendstelsekunden vor seinem Teamkollegen Juan-Pablo Montoya (13./+ 2,373/15 Runden).


Zwei Reifenschäden, jeweils vom Fahrer verschuldet

Die nennenswertesten Zwischenfälle des Tages besorgten Jarno Trulli (24./Toyota/+ 4,545/11 Runden) - Toyota blieb auch mit Ralf Schumacher (22./+ 3,817/18 Runden) hinter den Erwartungen zurück - mit Verdacht auf Elektronikdefekt, Kubica mit einem Reifenschaden, nachdem er über ein Wrackteil gefahren war, sowie Massa, der mit einem heftigen Verbremser einen Satz seiner Bridgestones in die ewigen Jagdgründe schickte. Außerdem gab es in der tückischen zehnten Kurve immer wieder Verbremser und Ausritte.

Wie lief es für die übrigen Deutschen? Nick Heidfeld (BMW Sauber F1 Team/+ 2,495/9 Runden) wurde solider 14., ohne viel dafür arbeiten zu müssen, Nico Rosberg (Williams-Cosworth/+ 3,600/5 Runden) ging erst am Ende auf die Strecke und wurde 21., und Neuling Markus Winkelhock, Freitagsfahrer bei MF1-Toyota, hinterließ trotz eines Drehers in der Schlussphase mit 4,333 Sekunden nach 24 Runden als 23 einen akzeptablen Eindruck.


Super-Aguri-Honda mit Abonnement auf die letzte Reihe

Erwartungsgemäß wurde das Klassement von den Super-Aguri-Hondas abgerundet, die 6,2 (Takuma Sato/19 Runden) beziehungsweise 7,6 Sekunden (Yuji Ide/21 Runden) auf die Spitze einbüßten. Letzterer rollte am Ende mit Defekt aus. Auch die beiden Williams-Cosworth-Stammpiloten schnitten enttäuschend ab, was wegen der Wurz-Zeit jedoch relativ zu sehen ist, und MF1-Racing-Toyota scheint genau dort zu stehen, wo die Russen ohnehin eingestuft wurden - sehr weit hinten...

Was die Zeiten zu bedeuten haben, sei dahingestellt; aufgrund der unterschiedlichen Benzinmengen und Reifenmischungen darf man ins Freitagstraining nicht allzu viel hineinlesen. Allerdings scheinen tatsächlich Renault und Honda sehr gut aufgestellt zu sein - und Ferrari könnte angesichts des heutigen Resultats in Bahrain zur großen Überraschung werden. Was den Reifenkrieg angeht, ist es für ein fachkundiges Urteil jedoch noch zu früh.

(F1Total.com)
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