Die Krise in der NBA
München/New York - Das Interesse an der besten Basketball-Liga der Welt scheint in den USA zu schwinden. Warum sinken die TV-Einschaltquoten?
Im diesjährigen NBA-Final zwischen den San Antonio Spurs und den Cleveland Cavaliers erreichte die "ABC" ein Rekordtief.
Im Schnitt verfolgten nur 9,3 Millionen Zuschauer, wie die Spurs mit einem Sweep die Serie für sich entschieden haben. Im Gegensatz zum Endspiel von 2006 zwischen den Miami Heat und den Dallas Mavericks waren es 27 Prozent weniger.
Ausland als Ausweg
Um etwa denselben Marktanteil sanken die Quoten bei allen Playoff-Spielen 2007. Aber noch hat die Liga keinen Alarm wegen ihrer schwindenden Attraktivität geschlagen.
Ganz im Gegenteil: "Unsere Quoten waren nie besser, wenn wir über die USA hinaus schauen", erklärte NBA Commissioner David Stern.
Vor allem in Ländern wie China oder Argentinien hat die NBA dank nationaler Stars wie Yao Ming und Manu Ginobili viele neue Zuschauer dazu gewonnen. Und in diese ausländischen Märkte möchte Stern noch weiter vorstoßen.
Persönlichkeiten fehlen
Doch warum fehlt das Interesse im eigenen Land? Stern glaubt, dass die Zahlen der Finals ein Spiegelbild der Misere in der NBA sind.
Der Liga fehlen ihre US-Zugpferde. Anfang der 80er Jahre hat es das Duell zwischen Larry Bird (Boston Celtics) und "Magic" Johnson (LA Lakers) gegeben. Ihnen folgten in den 90er Jahren Charles Barkley, Isiah Thomas oder Dennis Rodman.
Eine Ansammlung von Persönlichkeiten, die auf sowie neben dem Platz im Mittelpunkt gestanden und die Fans elektrisiert haben.
Jordan als Zuschauermagnet
Und da waren noch die absoluten Quoten-Könige: Michael Jordan und seine Chicago Bulls. Bei ihren Finals (1991 bis 1993) fieberten im Schnitt 17,5 Millionen Zuschauer vor ihren TV-Geräten mit.
Diese Zahlen wurden zwei Jahre später noch einmal übertroffen.
Bei den nächsten drei Meisterschaften (1996 - 1998) saßen durchschnittlich 20,8 Millionen Fans vor ihren Bildschirmen.
Farbtupfer fehlen
Von diesen großen Spielern hat die Liga einfach zu wenig. Ein LeBron James oder Kobe Bryant reichen einfach nicht aus.
Und den dominierenden Teams der letzten Jahre, San Antonio und Detroit, fehlen die Farbtupfer.
Parallelen zum Tennis?
Nun werden schon die ersten Parallelen zum Tennis gezogen. Dort sanken die Einschaltquoten ab Mitte der 90er Jahre rapide.
Ausschlaggebend waren die Rücktritte von John McEnroe, Jimmy Connors, Björn Borg, Chris Evert und Martina Navratilova.
Seitdem gab es zwar viele gute Spieler, die aber nicht diese Aura ihrer Vorgänger hatten und haben.
Sender stehen zur NBA
Von einem ähnlichen Absturz wie im Tennis gehen die Sender nicht aus. "ESPN" und "ABC" stehen weiter zur Liga.
"Die NBA ist ein starkes Produkt. Und wir haben die Absicht, dass unsere Partnerschaft noch lange halten wird", stellte ESPN/ABC-Sport-Präsident George Bodenheimer fest.
Und mit seinen Auslandsplänen versucht Stern den Grundstein für ein neues NBA-Zeitalter zu legen.
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"Mittagessen? Nur Flaschen essen zu Mittag!"
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