FOKUS 1-Varta kündigt nach Ausverkauf Rekorddividende an
Hannover, 25. Sep (Reuters) - Der Batteriehersteller Varta
<VARG.DE>will nach dem Verkauf seiner beiden größten
Geschäftsfelder seinen Aktionären im kommenden Jahr eine
Rekorddividende von 13 Euro je Aktie zahlen. Hauptprofiteur ist
die Deutsche Bank <DBKGn.DE>-Tochter DB Investor mit einem
Varta-Anteil von mehr als 90 Prozent. Die sonst kaum gehandelte
Varta-Aktie legte am Mittwoch zwischenzeitlich zehn Prozent zu.
Varta-Finanzvorstand Walther Wever kündigte auf einer
außerordentlichen Hauptversammlung in Hannover an, dass auf
Grund der Einnahmen aus den beiden Verkäufen im kommenden Jahr
rund 260 Millionen Euro als Dividende für 2002 ausgeschüttet
werden sollen. Allein die DB Investor, mit 92 Prozent seit Ende
2000 Hauptaktionär, wird rund 240 Millionen Euro einstreichen.
Die Tochter der Deutschen Bank hatte seinerzeit rund 264
Millionen Euro für den Erwerb der Aktien zum Preis von 14,50
Euro bezahlt. Für 2001 waren allerdings nur 20 Cent je Aktie
ausgeschüttet worden.
Die Hauptversammlung, auf der neben DB Investor nur noch gut
ein Prozent des Aktienkapitals vertreten war, stimmte bei
wenigen Gegenstimmen den Verkäufen der Sparten Autobatterien und
Gerätebatterien zu. Daraus fließen Varta insgesamt nach Angaben
Wevers 448 Millionen Euro zu. Ursprünglich hatte Varta in einer
ersten Mitteilung einen deutlich geringeren Betrag genannt.
VARTA-RESTSPARTE MICROBATTERIEN WIRD AUSGEBAUT
Die Sparte Autobatterien geht an die US-Firma Johnson
Controls<JCI.N>, der Bereich Gerätebatterien wird von der
US-Firma Rayovac<ROV.N> übernommen. Varta will sich künftig nur
noch der Sparte Microbatterien widmen, in deren Ausbau ein Teil
der Einnahmen aus dem Verkauf fließen sollen.
Von den derzeit 7700 Beschäftigten bleiben noch 1700 beim
hannoverschen Traditionsunternehmen. Ein Personalabbau ist nach
bisherigen Angaben der Varta-Führung mit dem Verkauf der beiden
anderen Batteriesparten nicht geplant.
Der bekannte Markenname Varta für Batterien soll nach
bisherigen Planungen auch unter der neuen Führung genutzt
werden. Varta-Vorstandschef Georg Prilhofer, dessen Vertrag zum
Jahresende ausläuft, rechtfertigte die Verkaufsentscheidung vor
den Aktionären. Auf einem globalisierten Markt habe Varta allein
nicht mehr bestehen können. Chancen für einen erfolgreichen
Alleingang sehe man nur bei Microbatterien, die unter anderem
als Knopfzellen in Uhren oder in noch kleinerer Form in
Chipkarten eingesetzt werden.
Im Juli nach Bekanntgabe der Verkäufe war der Kurs der
Varta-Aktie von gut 14 Euro auf knapp 19 Euro gestiegen. Am
Mittwoch stieg das Papier zeitweise auf 21 Euro, lag am
Nachmittag dann mit einem Plus von sieben Prozent bei 20,10
Euro.
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