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Alt 10-03-2012, 08:04   #1
Purzelinho
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Wie gehts weiter mit der Solarbranche und Energiewende?

Ich will das mal in einem Fazit, ein Jahr nach Fukushima, aufzeigen:

Unsere Regierung hatte zunächst doch den Atomausstieg rückgängig gemacht und nach Fukushima diesen Fehler korrigiert.
Heute , ein Jahr nach Fukushima, macht man einen erneuten Fehler. Unsere liebe FDP, in form von Rösler und CDU, in Form von Röttgen, wollen die Energiewende torpedieren und die wichtige Solarenergie abwürgen!

Unglaublich finde ich das! Wenn die wirklich denken da wäre jetzt Gras drübergewachsen und sie könnten jetzt die liebe Atompolitik und Kohlepolitik weiterverfolgen dann werden sie in den nächsten Wahlen die Rechnung bekommen.

Und das Argument, sie würden es ja für den Strompreis und den armen kleinen Mann in Deutschland tun, ist ja wohl ein Witz hoch 10. Nach Fukuhsima und selbst heute wird in Umfragen immer dafür gestimmt, dass man höhere Preise in Kauf nehmen will für die Energiewende und das ist immer die Mehrheit und zeigt auch den Geist unserer Deutschen Gesellschaft. Und was ist mit den höheren Kosten die der "kleine Mann" für die Lagerung und den Abbau von verstrahlten Atomkraftwerken am Ende der Laufzeit zahlen muss? Warum setzt man denn da nicht an, ja verschweigt das sogar?

Warum handelt also unsere Regierung gegen die Mehrheit?


Und die Panikmacherei von wegen es würde ein Blackout geben, wir bräuchten eine Kaltreserve war jetzt nach dem Winter gesehen nur Panikmacherei. die 8 Atomkraftwerke waren aus und die Kaltreserve hat Strom nach Frankreich exportiert nicht umgekehrt.(wir reden hier vom Überschuss, exportiert und importiert wird ja dauernd). Wir hatten aber einen Exportüberschuss bei unserer Energiebilanz.

Die regenerativen(20%) haben jetzt mehr Anteil als Atomenergie(18%) und wir könnten mit Sicherheit in einigen Jahren auch alle Atomkraftwerke durch Erneuerbare ersetzen, und wenn gewollt sogar in 2-4 Jahren. Aber man darf dann natürlich nicht die Solarenergie dermaßen abwürgen und kaputtmachen wie es unsere Regierung macht..


Und Frau Merkel? Die hält sich raus, wie immer wenn es brenzlig wird.


Unterm Strich wird man hoffen müssen dass es einen Regierungswechsel in einem Jahr gibt und dann müssen wenigstens die Grünen ein Mitspracherecht haben. Erst dann sehe ich für die deutsche Solarindustrie wieder Hoffnung.
Wer weiß wie viele in der Zeit pleite gehen werden?
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Alt 10-03-2012, 11:06   #2
Tester32
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Hallo Purzelinho,

das Problem mit vielen alternativen Energien ist ihre Unwirtschaftlichkeit. Man kann im Grunde genommen nicht die komplette Wirtschaft auf irgendwas umstellen, was sich finanziell nicht selber trägt. Das geht nur in kleinem Umfang, z.B. privat kannst Du sehr wohl ein Haus kaufen, welches nicht nur sich selbst behezien, beleuchten und Dein Elektroauto aufladen wird, sondern auch einen Energieüberschuss ins Stromnetz abführen wird. Das heißt, die Möglichkeit, so zu handeln, besteht.
Wirtschaftlich ist sie aber nicht und wenn Dir privat für eine solche Invistition das Mehr an ausgegebenem Geld nicht zu schade wäre, dann heißt es aber nicht, dass große Firmen und Konzerne sich das auch leisten können. Sie stehen schließlich unter Druck durch internationale Wettbewerber und Investoren, die sehr genau auf die Rendite schauen. Und wenn da das Unternehmen nicht wirtschaftlich arbeitet, dann wird das Management über kurz oder lang ausgetauscht.
Natürlich gibt es auch lobenswerte Ausnahmen, wie z.B. die Münchner Rück, die italienische Solar- oder Windparks aufgekauft hat, aber weißt Du, wie hoch der Energiebedarf eines Versicherers ist? Es sind Peanutes im Vergleich im Vergleich zu BMW, BASF und anderen Firmen, die nicht mit intellektuelem Gut handeln, sondern echte Produktionsanlagen betreiben müssen. Und es sind Peanuts in der Firmenbilanz, weswegen auch ich als Aktionär nicht empört darüber bin, sondern das lobenswert finde. Würde es aber die Jahresbilanz nennenswert beeinflussen, hätte ich damit ein Problem. Und Firmen mit vielen eienrgieintensiven Produktionslinien können sich sowas gar nicht leisten. Unwirtschaftlichkeit.

Natürlich weiß unsere Bundeskanzlerin das alles. Und so hat sie auch versucht, zweigleisig zu fahren, indem die Industrie einen anderen Strompreis bekommt, der nicht mit den Kosten für alternative Energien belastet ist. Den belasteten bekommen wohl nur die Privathaushalte. Bei manchen Versorgern kannst Du sogar den Tarif wählen, ob Du nur Öko-Strom beziehst, oder konventionellen. Das Problem aber: warum soll man die komplette Stromversorgung der privaten Haushalte auf den teureren und weniger wirtschaftlichen alternativen Strom umstellen? Erstens gar nicht jeder Deutsche ist so begeistert darüber, diese Mehrkosten zu tragen und wahrscheinlich einmal im 10 Jahren auf einen Urlaub verzichten zu müssen. Und er kann das bei den Wahlen quittieren. Zweitens, ändert das nichts für die Industrie. Und das stört dann schon irgendwie am Gerechtigkeitsgefühl, denn warum sollen Private zu höheren Kosten für saubereren Strom gezwungen werden, wenn die Industrie gleichzieitig den wirtschaftlicheren Strom nutzen darf? Sind die Menschen bei uns die Blöden? Das werden sie langfristig nicht akzeptieren.

Warum hat die Kanzlerin so gehandelt? Glaub mir, sie hat sehr wohl gewußt, was sie tut. Aber sie ist eine Politikerin. Und sogar eine gute. Wenn die Nation über die Fukushima-Katastrophe geschockt ist und einen Atomausstieg will, dann wäre es dumm, sich quer zu stellen und auf dem Atomstrom weiter zu beharren. So hat sie den Ausstieg beschleunigt und einige Atommeiler früher abschalten lassen. Si hat nach dem Willen der Bevölkerung gehandelt und ich finde es gut so.

Jetzt, wo die deutschen Solarpioniere aber massenweise Pleite gehen und viele Anleger beschädigt sind, würde das Festhalten an den Subventionen für Solarenergie aber nur die chinesische Solarfirmen subvenstionieren. Damit sind diese Subventionen politisch nicht mehr vertretbar. Viele deutsche Wähler sind sicherlich nicht bereit, höhere Strompreise, als die Industrie zu zahlen, und das mit steigender Tendenz, nur um chinesische Arbeitsplätze zu subventionieren. Das ist politisch brenzlich und so finde ich eine Begrenzung der Förderung gar nicht schlecht. Es ist politisch und taktisch klug.

Die Kanzlerin handelt also taktisch durchaus intelligent, respekt.

Langfristig löst das die Probleme nicht, aber langfristig muss man eh nach prinzipiell neuen Energien forschen und versuchen, Wirtschaftliche zu finden. Ob es Wasserstoffreaktoren sein werden? Oder was anderes? Weiß man heute noch nicht. Es könnte sogar sein, dass den Kohle- und Gaskraftwerke die Zukunft gehören wird, - die Partikel lassen sich bereits mit heutigen Technologien rausfiltern und CO2 könnte als Dügemittel in Treibhäusern gefragt sein, es gibt bereits erste Versuche in Holland und das steigt die Ernte deutlich.
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Alt 10-03-2012, 20:07   #3
Purzelinho
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Das mit der Wirschaftlich alternativer Enerien schreibst du für meinen Geschmack sehr allgemein und was ist mit den Kosten für die Alternativen, abgesehen davon dass das Geld(Subventionen für Atomenergie, Kohle etc) weg ist, wenn auch Uran, Kohle, Erdöl oder Erdgas nicht mehr vorhanden ist.

Fakt ist doch, dass gerade die Atomenergie unwirtschaftlich ist, und zwar aus folgenden Gründen:

1. Kosten für den Abbau eines Atomkraftwerks nach Ende der laufzeit werden auf die Steuerzahler umgewälzt

2. Kosten für Transport und Endlagerung des verstrahlten Brennmaterials tragen auch die Steuerzahler

3. Kosten für eine Versicherung, die ein Atomkraftwerk für einen SuperGau eigentlich abschließen müsste sind nicht vorhanden. Somit müssten Kosten für Supergau eigentlich die Atomkonzerne tragen, da sie dann aber pleite sind tragen das auch die Steuerzahler.

Wenn man sich also alle Kosten anschaut dann ist selbst Solarenergie in Alaska billiger als Atomstrom. Ist leider so, ansonsten wäre Atomenergie ne feine und tolle Sache.

Weiterhin brauchen wir uns auch nicht über den Kohlestrom zu unterhalten, der Kohlepfennig wird nicht umsonst seit Jahrzehnten gezahlt und eigentlich in eine Technik gesteckt, die keinen Nutzen mehr bringt wenn die Kohle nicht mehr vorhanden ist.

Windenergie (Onshore) ist jetzt schon an ausgewählten Standorten billiger als subventionierte Kohle. Und das Geld welches man in Solar und Windenergietechnik steckt ist niemals weg, weil wir immer Wind und Sonne haben werden. Somit ist das Geld hier sinnvoll investiert.


Dass regenerative Energien so teuer wäre, das ist einfach nicht richtig, aber leider auch in vielen Köpfen noch drin, wird ja teilweise heute noch von Kohlekraftwerks- und Atomkraftwerksbesitzern propagiert.

Nicht vergessen, die Preise für solarmodule sind seit 2008 um fast 80% gefallen und für windenergie immerhin um 30%!

In ein paar Jahren werden viele merken, dass das mit den regenerativen Energien eine hervorragende Sache ist und wenn Deutschland sich geschickt anstellt sind wir hier die führende Nation mal wieder.

Siemens geht voran, Firmen wie Enercon, Nordex, Solarworld oder SMA Solar folgen!

Vor allem können wir uns zusätzlich noch über die Elektromobilität komplett vom Erdöl und dem Theater zwischen Engländern,USa vs arabische staaten raushalten und unabhängig machen.

Nur leider bremst unsere Regierung das aus weil man dann den teuren Atom- oder Kohlestrom nicht mehr an Spitzenwind und solarzeiten verkaufen kann, dann bleiben RWE, E.ON, ENBW und Vattenfall auf ihrem Atom und Kohlestrom sitzen, ist tatsächlich so!
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Alt 10-03-2012, 21:35   #4
Tester32
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Purzelinho, natürlich schreibe ich es sehr allgemein. Du aber auch. Warum sollen wir uns auch hinsetzen und pfenniggenau die Kosten ausrechnen, wenn wir nicht vor haben, ein Kraftwerk zu bauen?

Bloß steht damit Deine Aussage gegen meine Aussage und ich habe genauso keine Gründe anzunehmen, dass sie stimmt, wie Du zu meiner.

Allerdings ist die Tatsache mit dem Strompfennig interessant, den habe ich vergessen, danke! Die AKWs werden übrigens von den Betreibern auf ihre Kosten abgebaut, pro Werk ca. 2 Mrd. Deswegen konservieren sie sie auch lieber, statt abzubauen. Und Braunkohle haben wir für ca. 60 Jahre.

Die Elektromobilität kannst Du getrost vergessen. Die Batterien halten höchstens 10 Jahre, zweimal weniger als die Autos (15-20). Wenn sie aber in 10 Jahren kaputt geht, dann würde eine neue mehr als der Restwert von vielen Autos kosten. Es würde sich nicht rentieren, eine neue einzusetzen, man hat damit einen wirtschaftlichen Totalschaden am Auto. Und die Umwelt auch, denn wenn ein Benziner noch 5-8 Jahre fahren könnte, landet der Elektro bereits nach 10 Jahren auf der Müllhalde. Dazu kommt, dass der Weltmarkt gar nicht die Mengen an seltenen Erden hergibt, die man bräuchte, wenn in Europa Millionen von Autos plötzlich einen Motzakku bekommen würden. Dazu würden die Preise für diese Metalle durch die Decke gehen und das wieder unbezahlbar machen. Also echt, vergiss die Idee. Und vergiss auch die Idee, es detailliert und Pfenniggenau umrechnen zu können. Du kannst Kosten einer Kleinserienproduktion nicht auf die gesamte Volkswirtschaft hochrechnen und dann erwarten, dass die Einkaufskosten gleich bleiben werden und Du für ganz Europa z.B. Lithium für den gleichen Preis wie für kleine Serien bekommen wirst.

Ich verstehe sehr gut Dein Bestreben, und finde Deinen Glauben an eine bessere Zukunft sehr lobenswert, aber es gibt aktuell keinen Königsweg, der sicher funktionieren würde und rentabel wäre. Um die Problematik zu verdeutlichen: der E.ON-Chef hat vor kurzem sogar gesagt, dass sich in Deutschland momentan sogar keine neuen Gas-Kraftwerke rechnen.
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Alt 11-03-2012, 08:07   #5
Purzelinho
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Die Batterien bei der Elektromobilität werden wohl in Zukunft nicht fest am Auto gebunden sein!

Angenommen du fährst mit einem Elektroauto von München an die Ostsee und musst ja irgendwann aufladen bzw Tanken. Das Problem wird dann so gelöst, dass die batterie dann an einer "Tankstelle" einfach ausgetauscht wird und du bekommst eine voll beladene Batterie eingesetzt.

Diese werden dann an den Tankstellen, die am Stromnetz angeschlossen sind, zu Spitzenlastzeiten aufgetankt! Z.B. wenn sehr viel Sonne scheint oder sehr viel Wind bläst! Oft werden ja Windräder einfach abgestellt weil sie an manchen Tagen zu viel Strom produzieren. Somit kann man den Strom nutzen und es lohnt sich ja auch finanziell, was ein wichtiger Antriebspunkt ist.


Und dass der Atomstrom der teuerste STrom überhaupt ist, darüber brauchen wir ja wohl nicht streiten oder?
Würde der Staat die Kosten nicht auf den Steuerzahler abwälzen, dann müssten RWE und Co den Atommüll selber besitzen und wer soll denen den Müll abnehmen? Entsorgen oder recyclen kann man sowas nicht, sondern nur 1000 Jahre warten bis sich die Strahlung veringert!
Weiterhin müssten sich RWE und Co ausreichend gegen einen SuperGau versichern und auch das trägt ja der Steuerzahler. tepco ist ja im Prinzip Pleite, die Entscädigungen und Schäden werden ja vom japanischen Staat und somit vom japanischen Steuerzahler getragen!

Und der neue Sarkophag in der Ukraine wird übrigens nicht nur vom ukrainischen Staat bezahlt sondern auch von uns deutschen Steuerzahlern!
Der Sarkophag alleine kostet schon über 1 Milliarde Euro!
Tschernobyl selber verschlingt einen gewissen Prozentsatz des ukrainischen Bips und das jedes Jahr!

Warum haben denn die Atomkonzerne auf einmal nichts mehr damit zu tun? Ganz klar, weil sie dann pleite wären!

Atomenergie ist also volkswirschaftlicher Unsinn, da nicht rentabel.
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Alt 11-03-2012, 11:05   #6
Mustang
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Ihr habt bei in eurem Standpunkt Recht und kann euch verstehen auch wenn ich bei Tester32 den eindruck gewinne das er ein ewiger von Gestern ist. Ein Königsweg hat es nie gegeben man hat in immer nur im Nach hinein behaupt das wäre er gewesen.

Das Problem liegt doch schon lange nicht bei der Technik und den Möglichkeiten. Die grossen Konzernen blockieren doch alles. Wer sägt auch schon gerne am eigenen Ast? Die Konzerne machen sich es einfach und habe erst die letzten Jahre Angefangen in betracht zu ziehen in Regenerativer Energie zu stecken. Das Problem sind die Konzernen und nur gross davon Reden die Netze Umzubauen. Sie werden es erst machen wenn man Sie dazu entweder zwingt oder das Geld wieder vom Steuerzahler kommt. Man sieht das doch bei der Telekom, die Bauen die Netze nur dort aus wo sie Ihre Profite machen. Im Ländlcihen bereich springen hier oft die Komunen ein also wieder der Steuerzahler um ein Ausbau zu erreichen. Wenn es Unintressant ist für ein Konzern sollte der Steuerzahler einspringen und am schluss schenklen wir den Konzernen das ausgebaute Leitungsnetz. Ganz toll dort erleben wir wie man die kosten dem Steuerzahler auferlegt, die eigesparten Kosten was bei Staatskonzerne verpulvert wurden wurden nur umgelegt und der Steuerzahlerb auferlegt. Zurück zum Strom da ist die Sache genau das gleiche. Wir schalten Heute ANlagen aus weill die Netze überlastet sind. Der Strom läuft heute in andere Richtungen und somit durch Leitungsbereich die dafür nicht ausgelegt sind. EIn Ausbau wird nur seit Jahren von gesprochen aber getan nicht man wartet hier so lange bis der Druck von der Regierung kommt dann wird wieder gejammert und der Steuerzahler soll hier doch einspringen. Habt Ihr es nicht bei den Banken gemerkt da kam der Spruch schon Gewinne werden Privatisiert und Kosten dem Sozialstaat auferlegt. Nichts anders läuft auch hier beim Strom.
Wer da behauptet das unsere Politiker ein gute arbeitet Leisten dem ist nicht mehr zu helfen!
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Alt 11-03-2012, 12:29   #7
Tester32
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Zitat:
Zitat von Purzelinho Beitrag anzeigen
Warum haben denn die Atomkonzerne auf einmal nichts mehr damit zu tun? Ganz klar, weil sie dann pleite wären!

Atomenergie ist also volkswirschaftlicher Unsinn, da nicht rentabel.
Das ist nicht bewiesen. Die Gegner der Atomanergie zählen die Kosten eines Absoluten Gaus dazu. Aber kann man das tun? Bis jetzt ist er zahlentechnisch eigentlich ausgeblieben. Obwohl es alle 25 Jahre einen Super-Gau gibt und selbst diese sind politisch und gesellschaftlich schwer vertretbar, aber zu einem Absoluten Gau kam es bis jetzt nicht. Und warum sollte man dann die Kosten für ein Eireignis einkalkulieren, dass bis jetzt nicht eingetroffen ist? Oder besser: wie kalkuliert man sie überhaupt ein? Dazu werden die AKWs so traurig das auch ist, mit jedem Gau immer sicherer, - die Menschen lernen schließlich aus ihren Fehlern. So ein Problem wie in Fukushima wird sicherlich nie wieder auftreten, d.h. die Risiken sinken auch noch mit jedem Gau und das muss man auch irgendwie einkalkulieren. Aber wie?

Ich fand dazu diesen Artikel interessant: Japan's 2011 nuclear calamity was preventable. But today's standards wouldn't stop it

Die Fragestellung, wie man ein "low-probability, high-consequence” Ereignis einkalkuliert, ist sehr interessant und berechtigt. Und die Idee, dass die Nuklearindustrie eine "Soziallizenz" braucht, d.h. gesellschaftlich vertretbar sein muss.
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Alt 11-03-2012, 12:52   #8
Purzelinho
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es reichen doch schon die Kosten für zwei Gaus um zwei Volkswirtschaften jährlich mehrere Prozent vom BIP abzuziehen.

Für Tschernobyl blechen ja auch Nachbarländer und selbst deutschland.

Aber abgeseehen vom Gau, warum müssen sich Atomkraftwerke nicht ausreichend versichern?

Ich kann ja auch kein Auto fahren ohne eine Versicherung abzuschließen, also warum kann man das nicht bei einem Atomkraftwerk machen?

GAnz einfach, weil diese Versicherung viel zu hoch wäre und somit ein Atomkraftwerk unrentabel.

Also trixt man rum und die müssen nicht die Katastrophe versichern sondern nur ihr Atomkraftwerk. Als ob eine Privatperson sich nur für Schäden am eigenen Auto im Strassenverkehr versichert und nicht für Schäden an andere.....


Aber selbst ohne die Versicherung und Kosten für einen Supergau, wären doch alleine die Kosten für den Transport und die mehrer 1000 Jahre lange Lagerung des Atommülls schon zu hohe Kosten um ein Atomkraftwerk rentabel betreiben zu können. Also hat man auch hier getrickst und der Staat bzw die Steuerzahler kommen für diese Kosten auf.

Und zu guter letzt , muss ein atomkraftwerk am Ende der laufzeit auch abgebaut und die verstrahlten teile entsorgt bzw gelagert werden, auch wieder kosten die man großzügig rausrechnet und auf den Staat umgelagert hat.

Unterm Strich ist Atomenergie die teuerste Energieform der Welt!


PS: Und nicht vergessen, obwohl wir in Deutschland, gottseidank bis jetzt keinen Gau hatten, zahlen wir jährlich für den Gau von Tschernobyl mit und auch beim neuen 1 Milliarden Sarkophag wird man hier wieder zur Kasse gebeten. Und das wird nicht der letzte sein. Man rechne mal hoch auf die nächsten Jahrhunderte........
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Alt 12-03-2012, 07:46   #9
Purzelinho
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Röttgen bekommt wegen der Solarkürzung Gegenwind aus der eigenen Partei, es wird sogar der Rücktritt gefordert und eine Sammelklage geprüft!

http://www.ndr.de/regional/niedersac...derung103.html
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Alt 13-03-2012, 07:51   #10
Purzelinho
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werden unsere Atomfreunde die Solarenergie kleinkriegen?

Hoffen wir mal nicht, aber es gibt auch positive Zeichen

Bei Solarenergie-Nutzung noch Reserven
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Alt 13-03-2012, 09:13   #11
Tester32
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Zitat:
Zitat von Purzelinho Beitrag anzeigen
es reichen doch schon die Kosten für zwei Gaus um zwei Volkswirtschaften jährlich mehrere Prozent vom BIP abzuziehen.
Es sind nicht die GAUs selber, es ist die fehlende Atomenergie, die die BIPs nach unten drückt. Vergleich mal die Kosten eines neuen Sarkophags von 1-1,5 Mrd $ mit dem ukrainischen BIP und dem jährlichen Gewinn der deutschen Stromkonzerne. Dann wirst Du auch verstehen, warum sie sich nicht versichern lassen. Eine RWE könnte 2010 mehrere Sarkophage locker aus den Gewinnen bezahlen.

Und genau die Angst vor einem BIP-Rückgang, oder besser gesagt, vor einem ausbleibenden BIP-Wachstum ist es, die China dazu treibt, insgesamt 100 Atommeiler betreiben zu wollen.

Zitat:
Zitat von Purzelinho Beitrag anzeigen
Für Tschernobyl blechen ja auch Nachbarländer und selbst deutschland.
Es gibt auch Leute, die für die Ausbildung der afrikanischen Kinder blechen. Ich halte es nicht für verwerflich, andere zu unterstützen, wenn sie es selber nicht gebacken bekommen.


Zitat:
Zitat von Purzelinho Beitrag anzeigen
Aber selbst ohne die Versicherung und Kosten für einen Supergau, wären doch alleine die Kosten für den Transport und die mehrer 1000 Jahre lange Lagerung des Atommülls schon zu hohe Kosten um ein Atomkraftwerk rentabel betreiben zu können.
Zahlen, bitte. Spekulationen bringen nichts, ich will harte Zahlen sehen.

Zitat:
Zitat von Purzelinho Beitrag anzeigen
Unterm Strich ist Atomenergie die teuerste Energieform der Welt!
Kann ich so nicht bestätigen, seit den 60er beliefert sie weltweit die Industrie mit Strom und trägt so zum BIP-Wachstum bei. Ob man dieses Wachstum in diesem Ausmaß braucht, um den ausbordenden Konsum zu betreiben und dann wieder die Kosten für die Behandlung von Konsumsüchtigen und den Schaden, die der Überkonsum an der Umwelt verursacht, zu tragen, - das ist eine andere Frage. 6% der Amerikaner sollen bereits kaufsüchtig sein: Quelle
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Alt 13-03-2012, 10:58   #12
Purzelinho
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tut mir leid, aber wenn jemand jeden Satz zerpflückt um gleich das Gegenteil zu schreiben dann bin ich ein wenig skeptisch!

Vor allem wenn jemand das Unterstützen afrikanischer Kinder mit dem Geld welches wir in den Sarkophag von Tschernobyl vergleichen will.

Das eine hilft Kindern das andere hat Kindern die Zukunft versaut!


Ich finde diesen Vergleich eine Frechheit.


Und zu der versicherung, wie kann es sein dass ich mich als Privatmann im Strassenverkehr gegen Schäden, die ich anderen zufüge gesetzlich versichern lassen muss, ansonsten darf ich kein Autofahren? Und warum muss sich ein Atomkraftwerk nur für die Schäden am eigenen Atomkraftwerk versichern?

Die Antwort ist doch klar, ein Atomkraftwerk ist nicht rentabel! Das kann man sich noch so oft schönrechnen!
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Alt 13-03-2012, 13:11   #13
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Wieso skeptisch? Du kennst doch sicherlich den Satz:
Zitat:
Der Teufel liegt im Detail
Deine holografisch-ganzheitliche Wahrnehmungsart hat zwar Vorteile, aber ihr Nachteil ist, dass Du manchmal solche Details übersiehst, die den Sinn des ganzen komplett ändern.

Eine Unterstützung für den Sarkophag-Bau macht die Zukunft der ukrainischen Kinder sicherer, indem es ihre Körper vor Radioaktivitätsschäden schützt. Was bringt es, mein intuitiver Freund, ihren Geist mit der besten Ausbildung zu entwickeln, wenn ihre Körper einer radioaktivbedingker Krebserkrankung zum Opfer fallen?

Zu Deiner Versicherungsfrage: ich bin kein Fan davon, alles zu versichern. Und das geht auch nicht. Die Sicherheit, die Versicherungen bietet, ist illusorisch. Hast Du z.B. gewußt, dass die Deckung von manchen KFZ-Haftpflich-Versicherungen geringer ist, als ein Lamborgini kostet? Baust Du einen Unfall, bei dem Dein Unfallgegner so einem Lamborgini zu Schrott fährt, musst Du selber für den Schaden aufkommen. So ist es auch bei hochgehenden AKWs. Der einzige Trost: sie gehen noch selteren hoch, als ich Lamborginis auf der Strasse sehe.
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Alt 13-03-2012, 14:30   #14
Purzelinho
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Zitat:
Zitat von Tester32 Beitrag anzeigen
Wieso skeptisch? Du kennst doch sicherlich den Satz: Deine holografisch-ganzheitliche Wahrnehmungsart hat zwar Vorteile, aber ihr Nachteil ist, dass Du manchmal solche Details übersiehst, die den Sinn des ganzen komplett ändern.

Eine Unterstützung für den Sarkophag-Bau macht die Zukunft der ukrainischen Kinder sicherer, indem es ihre Körper vor Radioaktivitätsschäden schützt. Was bringt es, mein intuitiver Freund, ihren Geist mit der besten Ausbildung zu entwickeln, wenn ihre Körper einer radioaktivbedingker Krebserkrankung zum Opfer fallen?

Zu Deiner Versicherungsfrage: ich bin kein Fan davon, alles zu versichern. Und das geht auch nicht. Die Sicherheit, die Versicherungen bietet, ist illusorisch. Hast Du z.B. gewußt, dass die Deckung von manchen KFZ-Haftpflich-Versicherungen geringer ist, als ein Lamborgini kostet? Baust Du einen Unfall, bei dem Dein Unfallgegner so einem Lamborgini zu Schrott fährt, musst Du selber für den Schaden aufkommen. So ist es auch bei hochgehenden AKWs. Der einzige Trost: sie gehen noch selteren hoch, als ich Lamborginis auf der Strasse sehe.

skeptisch, weil du offensichtlich mit der Inention, alles zu negieren, ran gehtst, deshalb skeptisch.

Der Sarkophag wäre doch garnicht nötig wenn man nicht auf Atomkraft setzen würde! Es geht nicht um den Sarkophag sondern warum er nötig ist!

Da wirde jetzt in etwas Geld reingebuttert was keinen Ertrag abwirft, nur weil man jetzt eine Altlast geschaffen hat die noch Jahrhundertelang "Geld und Gesundheit" kosten wird!

Das Märchen der "Billigen Atomkraft" ist leider ein Märchen.
Es geht auch nicht um die Versicherung sondenr warum man überhaupt hier eine Braucht, die auch noch großzügigerweise einfach erlassen wird damit die Atomkraft billig erscheint.


In Wahrheit ist Atomenergie die teuerste Energieform die wir haben, das ist leider die Wahrheit.

Da ist selbst Solarenergie in Alaska noch billiger!
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Alt 15-03-2012, 08:59   #15
Purzelinho
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Solarfirmen bereiten Verfassungsklage vor

find ich gut!

http://www.topagrar.com/news/Energie...or-794907.html

Solarfirmen bereiten Verfassungsklage vor

[15.03.2012]

Die Solarbranche hält die geplante kurzfristige Kürzung der Solarförderung für verfassungswidrig.
Der Bundestag hat die Kürzung der Solarförderung noch nicht beschlossen. Der Solaranlagenhersteller Belectric plant aber schon jetzt den Gang vor das Verfassungsgericht. Sollte der bisherige Gesetzesentwurf umgesetzt werden, „dann werden wir auf jeden Fall klagen“, sagte der Geschäftsführer Martin Zembsch dem Handelsblatt. Weitere Firmen würden sich voraussichtlich der Klage anschließen.

Begründet wird die Klage mit dem Zeitpunkt der Kürzung. Diese soll bereits ab dem 1.April gelten und auch für bereits genehmigte Anlage gelten. Das widerspreche dem Baurecht, da bei Großprojekten Fristen von den Unternehmen einzuhalten seien, heißt es in einem Gutachten, das Belectric in Auftrag gegeben hat. Diese seien auch mit der geplanten Übergangsfrist bis zum 1.Juni nicht einzuhalten. Notwendig sei eine Frist bis zum Jahresende.

Anfang März äußerte auch schon der ehemalige Verfassungsrichter Hans-Jürgen Papier verfassungsrechtliche Bedenken. Er kritisierte da bereits die abrupte Kürzung.
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