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Alt 13-08-2004, 13:09   #1
Börsengeflüster
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Welche Signale die 200-Tage-Linie wirklich gibt

Welche Signale die 200-Tage-Linie wirklich gibt



Wie einige andere Aktienindizes ist zuletzt auch der S&P 500 Index deutlich unter seine 200-Tage-Durchschnittslinie gefallen. Das wird speziell von manchen charttechnisch orientierten Beobachtern als negativer Vorbote für drohende weitere Verluste gewertet.

Vor diesem Hintergrund haben sich Tim Hayes und Sam Burns von Ned Davis Research an die Aufgabe gemacht, die Bedeutung der 200-Tages-Durchschnittslinie und die damit verbundenen Kurssignale etwas näher zu durchleuchten. Dazu haben sie untersucht, wie sich der S&P verhalten hat, nachdem die Durchschnittslinie von oben nach unten und im umgekehrten Falle historisch betrachtet verhalten hat.

Anstieg über eine fallende Durchschnittslinie ein sehr positives Signal

Zurückgeblickt auf die vergangenen 75 Jahre zeigt sich dabei, daß der S&P 500 nach dem Fall unter eine steigende Durchschnittslinie danach über verschiedenste Zeiträume hinweg trotzdem gut abgeschnitten hat. Gleichzeitig schneidet der Index bei einem Rutsch unter eine steigende Durchschnittlinie besser ab, als bei einem Abgleiten unter eine fallende Durchschnittslinie. Das ist deshalb nicht verwunderlich, weil der letztgenannte Fall über Zeiträume von zehn, 22, 63, 126 und 252 Tagen stets Kursverluste zwischen 2,2 und 7,2 Prozent nach sich gezogen hat.

Anders stellen sich die Kräfteverhältnisse dagegen bei der Konstellation dar, bei der die 200-Tage-Durchschnittslinie von unten nach oben durchstoßen wird. Das war in der Vergangenheit sowohl bei einer steigenden als auch bei einer fallenden Durchschnittslinie als Kaufsignal zu werten. Über einen Zeitraum von 126 und 252 Tagen kamen es mit Kurszuwächsen von im Schnitt 7,3 und 17,0 Prozent bei einem Anstieg über eine fallende 200-Tage-Linie sogar zu den größten Kursgewinnen.

Bei einem Ausbruch über eine steigende Durchschnittslinie reichte es anschließend jedenfalls im Schnitt nur zu geringen Zuwächsen von 3,7 bzw. 6,3 Prozent. Interessant an diesem Rückblick ist übrigens auch, daß ein Anstieg über eine fallende Durchschnittslinie nachfolgend stets bessere Ergebnisse als eine Kaufen-Halten-Strategie bescherte.

Aktuelle Chartlage nicht überdramatisieren

Dieses Ergebnis läßt sich nach Einschätzung von Ned Davis Research so erklären, daß ein derartiges Kursverhalten ein starkes Anzeichen für eine nachhaltige Bodenbildung ist. Die zweitbeste Variante, wenn der S&P 500 Index über eine steigende Durchschnittslinie klettert, kann dagegen als Bestätigung eines Aufwärtstrends gewertet werden.

Und da es aktuell nur zum Bruch einer noch steigenden 200-Tage-Linie gekommen ist, muß auch diesem Signal nicht zwangsläufig nachhaltig negatives für die weitere Kursentwicklung geschlossen werden. Dazu passe im übrigen auch die Erkenntnis, daß von den 1.500 Aktien von Ned Davis Research beobachteten Einzelaktien 80 Prozent eine noch immer steigende Durchschnittslinie aufwiesen.
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Zitat:
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Die Börse ist keine Wissenschaft, sondern eine Kunst.

André Kostolany


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