13.06.2011
US-Banken rüsten sich für Pleite Amerikas
Die Zeit drängt. Bis Anfang August müssen sich in den USA Regierung und Opposition auf die Anhebung der Schuldenobergrenze verständigen, sonst droht Amerika die Pleite. Für diesen Extremfall wappnen sich schon jetzt die Banken.
Was tun, wenn die Haushaltsverhandlungen zwischen der US-Regierung und den oppositionellen Republikanern scheitert? Das fragen sich zunehmend die großen Wall-Street-Banken und rüsten sich für den Worst Case. Wie die "Financial Times" am Sonntag unter Berufung auf einen hochrangingen Bankmanager berichtet, erwägen die Geldhäuser,
ab August ihre US-Staatsanleihen abzustoßen, sollte Präsident Barack Obama keine Lösung mit den Republikanern erzielen.
Verkauf der US-Anleihen oder Aufbau von mehr Cash
Alternativ werde darüber nachgedacht, mehr Bargeld zur Absicherung von Derivate-Geschäften und anderen Transaktionen aufzubauen. Laut dem in dem Bericht zitierten hochrangingen Bankmanager arbeiten die Geldinstitute an einem Notfallplan, der den Rückzug aus Staatsanleihen oder den Aufbau von mehr Cash vorsieht.
Warnung vor einer noch schlimmeren Finanzkrise
Wird die Schuldengrenze von derzeit 14,3 Billionen Dollar bis zum 2. August nicht erhöht, droht der Zahlungsausfall. Präsident Obama warnte, dann könnte Amerika in eine Rezession rutschen und eine Finanzkrise lostreten, die schlimmer wäre als die jüngste. Noch drastischer formuliert es der Präsident der Notenbank von St. Louis, James Bullard. "Die US-Haushaltslage könnte, wenn sie nicht richtig gehandhabt wird, einen weltweiten Makro-Schock auslösen", warnte er vergangene Woche. Zwar zeigen sich die Republikaner grundsätzlich zu einer Anhebung der Grenze bereit, knüpfen ihre Zustimmung aber an deutliche Ausgabenkürzungen.
Die Ratingagenturen sind bereits alarmiert. Nach Standard & Poor's (S&P) drohte auch Moody's mit einer Überprüfung oder gar Herabstufung der Kreditwürdigkeit, falls es in den nächsten Wochen keine Fortschritte bei der Erhöhung der Schuldenobergrenze geben sollte. S&P hatte erst im April den Ausblick für US-Staatsanleihen von "stabil" auf "negativ" gesenkt.
Bisher haben die USA die Bestnote "AAA".
Droht der Double Dip?
Die hohe Staatsverschuldung sowie ernüchternde Konjunkturdaten haben in letzter Zeit die Zweifel an der Bonität der USA angeheizt. Schon warnen einzelne Experten vor einem Double Dip, das erneute Abgleiten in eine Rezession. Der renommierte Ökonom Robert Shiller befürchtet mit Verweis auf die jüngsten Immobilien- und Arbeitsmarktdaten, dass die US-Wirtschaft erneut in die Rezession schlittern könnte.
Zitiert nach
http://www.boerse.ard.de/content.jsp...okument_539746
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09.06.2011
USA droht erneut die Zahlungsunfähigkeit
Die warnenden Stimmen mehren sich. Die Politiker in Washington müssen sich einigen, um eine Zahlungsunfähigkeit der Weltmacht USA abzuwenden. Viel Zeit bleibt nicht mehr.
Damit die US-Regierung weiter solvent bleibt, muss der Kongress in Washington die Schuldenobergrenze von derzeit 14,3 Billionen Dollar anheben. Sonst droht schon im August die Zahlungsunfähigkeit. Aber bisher haben sich Republikaner und Demokraten im Kongress nicht geeinigt. Die Demokraten haben die Mehrheit im Senat, die Republikaner im Abgeordnetenhaus.
Einige republikanische Kongressabgeordnete hatten erklärt, eine kurzzeitige Zahlungsunfähigkeit der Regierung könne hingenommen werden, wenn sie das Präsidialamt dazu zwinge, das riesige Haushaltsdefizit anzugehen. Bisher weigern sich die oppositionellen Republikaner, den Schuldenrahmen weiter auszudehnen. Stattdessen fordern sie Ausgabenkürzungen, beispielsweise im Sozial- und Gesundheitsbereich. Bereits im April stand das Land schon kurz vor dem öffentlichen Stillstand, weil sich der Kongress nicht auf einen Übergangshaushalt einigen konnte.
Aber die USA stehen in Anbetracht ihres gigantischen Schuldenbergs über die kurzfristigen Budgetprobleme hinaus strukturell vor großen Problemen. Sollten diese massiven Probleme nicht zeitnah gelöst und die Kreditwürdigkeit tatsächlich gesenkt werden, droht ein Vertrauensverlust der Investoren, warnt unter anderen die DZ Bank.
Eine kurzfristige Zahlungsunfähigkeit der Regierung, ein sogenannter
"Government Shutdown", hatte es allerdings im Jahr 1995 unter Präsident Bill Clinton schon einmal gegeben. Auch der Bundesstaat Kalifornien hat seine Staatsbediensteten im Jahr 2009 schon mit Schuldscheinen bezahlt.
Rating-Agenturen schlagen Alarm
Die Rating-Agenturen warnen unterdessen ebenfalls vor einem Zahlungsmoratorium. Fitch erklärte, man werde die
Bonitätsnoten für US-Staatsanleihen in einem solchen Fall senken. Ähnlich hatte sich zuletzt auch Moody's geäußert. Standard & Poor's hatte erst im April den
Ausblick für US-Staatsanleihen von "stabil" auf "negativ" gesenkt. Die Rating-Agenturen sind der Meinung, dass die Ausweitung der Staatsverschuldung langfristig nicht die richtige Methode sei, um das Problem an der Wurzel zu greifen. Eine Senkung der Kreditwürdigkeit bedeutet, dass ein Schuldner
höhere Zinsen an seine Gläubiger zahlen muss.
Zitiert nach
http://www.boerse.ard.de/content.jsp...okument_539152
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Bankenstrategie: Begin des Verkaufs von US Treasuries Anfang August, more cash on hand as a contingency measure,”
Treasuries werden benutzt als collateral for the wider financial system (top quality and liquidity)
Investors worldwide own large amounts of the
$9,700bn of debt that has been sold by the US government as part of their portfolios.
~ 40 per cent of the existing US Treasury debt – about $4,000bn – is used to back deals in the repurchase, futures and swaps markets (estimates).
Falls bis zum 2. August the US’s legal borrowing limit of $14,300bn nicht erhöht wird, dann dürften die USA zahlungsunfähig werden (could default on its debt). Folge: huge problems for financial markets.
a default => a wave of margin calls, deutliche haircuts on collateral, deleveraging, + a sharp drop in lending
US Treasury yields currently indicate no stress.
Teilweise zitiert aus/ inspiriert aus:
http://www.ft.com/intl/cms/s/0/7880e...#axzz1PBOKcyOn
Eine baldige deutliche Herabstufung amerikanischer Staatsanleihen durch große Agenturen ist derzeit unwahrscheinlich wegen handfester ökonomischer Überlegungen: Eine Herabstufung könnte zu schwersten Verwerfungen der Rentenmärkte führen. Die Vereinigten Staaten könnten sich noch weniger leicht refinanzieren, andere schwache Länder wohl gar nicht mehr. Und Länder wie China, das weit mehr als eine Billion Dollar in amerikanischen Schuldpapieren hält, müssten heftige Wertverluste ihrer Devisenreserven verbuchen. Eine neue, wahrscheinlich noch schlimmere Wirtschafts- und Finanzkrise wäre wahrscheinlich. Das will keiner, folglich stehen diese Agenturen unter enormem Druck.
Beispiel Japan, Schuldenkönigs der Welt. Trotz einer Staatsverschuldung von rund 225 Prozent des Bruttoinlandsprodukts bewerten die japanischen Rating-Agenturen das eigene Land weiter mit der Bestnote „AAA“, derweil die amerikanischen Agenturen längst bei Noten wie „Aa2“ (Moody's) bzw. „AA“ angekommen sind.
Inspiriert/näherungsweise zitiert aus:
http://www.faz.net/artikel/C31640/st...-30435280.html
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Warum haben die USA nicht längst ein schlechteres Rating?
Sie sind mit dem Dollar flexibel in der Zins- und Geldpolitik und können Geld drucken, um Dollar-Schulden zu bedienen. Als größte Volkswirtschaft der Welt tragen sie fast ein Viertel zur weltweiten Wirtschaftsleistung bei. Die Wirtschaft ist wettbewerbsfähig und flexibel. Zudem zahlt die Regierung, bei einer Inflation von drei Prozent und Renditen unter drei Prozent für Anleihen mit Laufzeiten von weniger als zehn Jahren,
real aktuell keine Zinsen. "Das steht in krassem Gegensatz, zu der Situation in vielen Euro-Ländern", sagt Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der VP Bank.
(....)
"die US-Politiker (werden) das Ruder herumreißen (werden). So hat US-Präsident Barack Obama bereits Budgetkürzungen und Steuererhöhungen angekündigt. Laut S&P liegt die Wahrscheinlichkeit dafür, dass die USA in zwei Jahren herabgestuft werden bei einem Drittel."
"Wenn man reine Kennziffern wie die Haushaltsverschuldung von knapp 92 Prozent des Bruttoinlandsprodukts und das Budgetdefizit von knapp elf Prozent betrachtet, müsste die Bonitätsnote schlechter sein. So betonen die Société Générale und die ING, dass man die USA
von diesen Kennziffern her auf eine Stufe mit Italien stellen müsste."
Die schlechten Perspektiven sind den Investoren wohl schon alle längst bekannt und eingepreist. Daher kaum Kurseffekte bislang?
Sobald irgendwann die Treasuries abgewertet werden, dann dürfte der Bund-Future steigen (Ausweich-Anlage, sofern er seine AAA-Note behält) und der US-Dollar würde abwerten.
Zitiert aus:
http://www.handelsblatt.com/finanzen...s/4275178.html