+++ 16:49 "Aktuell ist Grexit vom Tisch" +++
Derzeit sieht es nach Einschätzung des österreichischen Finanzminister Hans Jörg Schelling
nicht danach aus, als werde Griechenland den Euro verlassen.
"Aktuell ist der Grexit vom Tisch", sagte der Minister. Allerdings müsste das griechische Parlament bereits morgen Gesetze beschließen, um die geforderten Maßnahmen auf den Weg zu bringen.
Der finnische Finanzminister Alexander Stubb sagte, die Finanzminister hätten "viele Fortschritte gemacht". Es liege nun "ein sehr guter Vorschlag auf dem Tisch", der mit "weitreichenden Bedingungen" für die weitere finanzielle Unterstützung Griechenlands versehen sei. Dazu gehörten "harte Bedingungen" mit Blick auf die Arbeitsmarkt- und Rentenreform sowie Steuererhöhungen, so Stubb. Darüber hinaus verlangten die Euroländer auch "harte Maßnahmen bei Privatisierungen". "Am wichtigsten" sei aber, dass "das gesamte Paket" nicht nur von der griechischen Regierung, sondern auch vom griechischen Parlament gebilligt werden müsse, bevor es Verhandlungen mit dem Rettungsfonds ESM über ein neues Hilfspaket geben könne.
Quelle: Sonntag, 12. Juli 2015,
http://www.n-tv.de/wirtschaft/17-24-...e15494766.html
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Wenn sogar die Finnen fast schon nachgeben....
Die Staats- und Regierungschefs müssen das nun richtungsmäßig entscheiden, deren Gipfel
heute um kurz nach 16 Uhr begann. EU-Diplomaten erwarten schwierige und bis in die Nacht dauernde Verhandlungen. Nach den Worten des finnischen Ministers Alexander Stubb fordern die Euro-Finanzminister, dass das Parlament in Athen bis Mittwoch (15. Juli) Reformgesetze verabschiedet.
Sofern es
heute Abend ein grundsätzliches "Go" von den Staats- und Regierungschefs gibt, dann dürften damit von der griechischen Regierung mehrere zusätzliche Maßnahmen verlangt werden, die über deren bisheriges (vorliegende) Reformpaket hinausgeht.
Dieses nunmehr erweiterte Maßnahmenpaket soll dann wohl bis Mittwoch durch das griechische Parlament gebracht werden, um das Vertrauen in die Reformbereitschaft der griechischen Regierung zu stärken. Das griechische Parlament wird zustimmen (mit Stimmen der Opposition, unter Aufhebung des Fraktionszwangs). Damit ist die Nummer wohl durch auf dem Weg in Richtung "Rettung".
Im Gespräch ist ein Hilfspaket mit einem Umfang von 72 Milliarden Euro. Griechenland brauche in den nächsten drei Jahren etwa 86 Milliarden Euro, hieß es aus Brüsseler Kreisen.
Möglicherweise wird man dann die Auszahlung zeitlich und in der jeweiligen Auszahlungshöhe in Unterpakete stückeln und diese jeweils abhängig machen von der positiven Abarbeitung u. Umsetzung des neuen erweiterte Maßnahmenpakets durch Griechenland. Die Höhe der Stückelungen dürfte sich orientieren am Timing und der Höhe der fälligen Rückzahlungen. Das macht deutlich, dass real nicht Griechenland Ziel all dieser vielen Milliarden € sein dürfte, sondern primär die großen Hunde im Käfig, also der IWF und die EZB - die großen Hunde fressen immer zuerst...
Ob dann etwas übrig bleibt für Griechenland selbst - wird man abwarten müssen. Die Fälligkeit von Schulden wird dann wohl weit nach hinten verschoben werden - eine Form des Schuldenschnitts, der bekanntlich nicht so genannt werden darf.
An den Börsen dann weiter aufwärts!
Alternativ:
Sofern es
heute Abend kein grundsätzliches "Go" von den Staats- und Regierungschefs gibt, dann gibt's morgen an den
Börsen tiefe Abschläge.