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Wochenvorschau 27.Juni bis 1.Juli -- Ausblick auf die Börse
Wie weit geht die Talfahrt?
Gesunde Konsolidierung oder Beginn einer längeren Durststrecke an der Börse? Anleger und Experten sind sich noch unschlüssig. Fest steht, dass die Aktienkurse auch in der kommenden Woche in die Zange genommen werden.
Vor allem der Ölpreis dürfte sich weiterhin als Belastungsfaktor an den Aktienmärkten bemerkbar machen. Nachdem die Notierungen an den Terminmärkten für ein Barrel (159 Liter) US-Leichtöl zum Wochenschluss über die kritische Marke von 60 Dollar geklettert waren, dürfte es in der kommenden Woche kaum Erleichterung geben.
Steigt der Ölpreis auf 100 Dollar?
Zwar erwägt die OPEC eine weitere Anhebung der offiziellen Förderquote auf täglich 28,5 Millionen Barrel. Das sagte am Samstag der Präsident des Öl-Kartells, Ahmed Fahd el Sabah. Doch auch das dürfte kaum ausreichen, um den steigenden Öl-Durst der Welt zu stillen. Das Institut für Weltwirtschaft (IfW) hält nach einem Zeitungsbericht vom Wochenende inzwischen sogar Öl-Preise von 100 Dollar je Barrel und darüber hinaus für möglich.
Die Folgen der Ölhausse sind für viele Unternehmen gravierend. Besonders Luftfahrt-Gesellschaften leiden unter steigenden Kerosinpreisen und geben diese inzwischen zum Teil an die Fluggäste weiter. British Airways und auch die Deutsche Lufthansa erwägen eine Erhöhung der Kerosin-Zuschläge. Aber auch die Kurse von Automobiltiteln dürften wie schon in der vergangenen Woche unter den schlechten Vorzeichen von der Ölfront leiden.
ifo-Index wohl ohne positive Überraschung
Insgesamt rechnet die Mehrzahl der Marktbeobachter daher in der kommenden Woche eher mit Kursrückgängen. Ob es sich dabei um eine "gesunde Konsolidierung" im Aufwärtstrend handelt oder der Anfang einer Abwärtswende an den Börsen ist, lässt die Experten noch rätseln.
Zusammen mit den Ölnotierungen könnten auch Konjunktur-Signale für eine Pause in der bisherigen Sommerrally an den Börsen sorgen. Gleich am Montag wird das ifo-Institut seinen Geschäftsklima-Index für den Monat Juni veröffentlichen. Die Stimmung bei deutschen Unternehmen dürfte sich weiter eingetrübt haben. Bereits im Vormonat hatte das Institut eine grundlegende Verbesserung der Lage erst für den Herbst vorher gesagt.
USA: Konjunktur-Signale und Zins-Entscheid
Auch in den USA werden eine Reihe von Konjunkturdaten den Takt an den Weltbörsen maßgeblich mitbestimmen. Dort stehen am Donnerstag Arbeitsmarktdaten an. Vor allem aber die Verbraucherstimmung in den USA, über die am Freitag berichtet wird und Daten zur US-Industrie werden mit Argwohn erwartet. Analysten rechnen nämlich mit dem sechsten Rückgang des wichtigen ISM-Einkaufsmanager-Index in Folge.
Auch US-Notenbank-Präsident Alan Greenspan dürfte es kaum gelingen, den Börsen wieder Rückenwind zu geben. Am Donnerstag wird der Chef der "Federal Reserve" eine erneute Anhebung des US-Leitzinses auf dann 3,25 Prozent bekannt geben. Damit rechnet der Kapitalmarkt längst. Jedes Anzeichen, dass die Notenbank im Bezug auf das Wachstum in den USA Zweifel hegt, dürfte aber mit Druck auf die Aktienkurse quittiert werden.
Nike rennt der Konkurrenz voraus
Von Seiten der Unternehmen dürfte in der kommenden Woche keine allzu große Gefahr für die Kurse in den Leitindizes ausgehen. Vor allem Geschäftszahlen von US-Konzernen könnten auch beim Dax Impulse auslösen. So legt bereits am Montag vor US-Börseneröffnung der Sportartikel-Gigant Nike seine Zahlen zum vierten Geschäftsquartal vor. Sollte das Unternehmen weiterhin robust wachsen und einen positiven Ausblick ins neue Geschäftsjahr geben, dürfte dies auch Adidas im Dax und Puma im MDax beflügeln. Experten warten bei Nike vor allem auf Aussagen zum Wachstum des Auftragsbestandes.
Neues vom Duell SAP gegen Orcale
Auch bei der Bekanntgabe der Zahlen des US-Software-Konzerns Oracle dürften Anleger in Deutschland die Ohren spitzen. Eine gute geschäftliche Lage bei Oracle dürfte zunächst auch SAP-Aktien helfen. Genauer werden Analysten die Verteilung der Marktanteile in den USA unter die Lupe nehmen, wo sich die Walldorfer mit Orcale ein Kopf-an-Kopf-Rennen liefern.
Zahlen aus der zweiten Reihe
Aus der zweiten Reihe deutscher Unternehmen werden Zahlen von Gerry Weber (Dienstag) sowie Beru und IKB (Donnerstag) erwartet. Weniger um harte Zahlen als um geschäftliche Aussichten dürfte es dagegen bei Investoren-Veranstaltungen gehen, die der Berliner Pharmakonzern Schering (Montag) und die beiden Rückversicherer Münchener Rück (Montag) und Hannover Rück (Freitag) veranstalten. Und zum Wochenbeginn könnte die Deutsche Börse einen neuen Chef-Kontrolleur erhalten: Auf der Aufsichtsrats-Sitzung am Montag könnte der bisherige AR-Chef Rolf Breuer seinen Nachfolger vorstellen.
Vertrauensfrage schafft Klarheit
Vielleicht sorgt die politische Bühne am Freitag für wieder positivere Signale am Aktienmarkt. Dann will Bundeskanzler Gerhard Schröder die Vertrauensfrage stellen und damit den Weg für schnelle Neuwahlen frei machen. Mehr Klarheit dürfte auch den Börsen gut tun.
Quelle: ARD online
Montag, 27.06.2005
• 10:00 - ! DE ifo Geschäftsklimaindex Juni
• 10:00 - ! EU Zahlungsbilanz Eurozone April
• 17:00 - US Ankündigung 2-jähriger Notes
• 17:00 - US Ankündigung 4-wöchiger Bills
• 19:00 - US Auktion 3- u. 6-monatiger Bills
Dienstag, 28.06.2005
• 00:45 - NZ Auslandstouristen Mai
• 00:45 - NZ Außenhandel Mai 2005
• 08:00 - ! DE GfK Konsumklima Juni
• 09:15 - CH Detailhandelsumsätze April
• 09:30 - IT Arbeitsmarktindikatoren Großfirmen April
• 09:30 - IT ISAE Geschäftsklimaindex Juni
• 10:00 - ! EU Geldvolumen Eurozone Mai
• 10:30 - FR OECD Arbeitsmarkterwartung
• 11:00 - EU Kapitalisierung d. Börsenmärkte Mai
• 13:45 - US ICSC-UBS Index (Woche)
• 14:55 - US Redbook (Woche)
• 15:00 - EU EZB Wochenausweis Fremdwährungsreserven
• 16:00 - ! US Verbrauchervertrauen Juni
• 19:00 - US Auktion 4-wöchiger Bills
Mittwoch, 29.06.2005
• 01:50 - JP Industrieproduktion Mai
• 11:30 - CH KOF Konjunkturbarometer Juni
• 13:00 - US MBA Hypothekenanträge (Woche)
• 14:30 US BIP 1. Quartal
• 14:30 - ! US Unternehmensgewinne 1. Quartal
• 15:00 - US Federal Reserve Bank Ratssitzung
• 16:30 - ! US EIA Ölmarktbericht (Woche)
• 19:00 - US Auktion 2-jähriger Notes
• 21:00 - US Agrarpreise Juni
Donnerstag, 30.06.2005
• 00:45 - NZ Baugenehmigungen Mai
• 03:30 - AU Offene Stellen 1. Quartal
• 07:45 - CH Verbraucherpreise Juni
• 09:30 - IT Erzeugerpreise Mai
• 09:30 - IT ISAE Dienstleistungsindex Juni
• 10:00 - ! DE Arbeitsmarktdaten Juni
• 10:30 - GB BIP 1. Quartal
• 11:00 - ! EU Geschäfts- u. Verbraucherstimmung Juni
• 11:00 - ! EU Geschäftsklimaindex Eurozone Juni
• 11:00 - ! EU Inflation Eurozone Juni
• 11:00 - IT Verbraucherpreise Juni
• 14:30 US Persönliche Auslagen Mai
• 14:30 US Persönliche Einkommen Mai
• 14:30 - ! US Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche)
• 14:30 - CA BIP (Industrie) April
• 14:30 - CA Erzeugerpreise Industrie Mai
• 15:00 - US Federal Reserve Bank Ratssitzung
• 16:00 - ! US Einkaufsmanagerindex Chicago Juni
• 16:00 - US Help Wanted Index Mai
• 17:00 - US Ankündigung 5-jähriger T-Notes
• 17:00 - US Ankündigung 3- u. 6-monatiger Bills
• 19:00 - DE Verfall EONIA-Futures (Eurex)
• 20:15 US Federal Reserve Bank Sitzungsergebnis
• 22:30 - US Wochenausweis Geldmenge
Freitag, 01.07.2005
• - HK Hong-Kong Exchange (Derivate) geschlossen
• - HK Hong-Kong Exchange geschlossen
• - US CBOT eingeschränkter Handel
• - US CME eingeschränkter Handel
• - US Autoverkäufe Juni
• 01:30 - JP Arbeitsmarktdaten Mai
• 01:30 - JP Verbraucherpreise Mai
• 03:30 - AU Baugenehmigungen Mai
• 03:30 - AU Einzelhandelsumsatz Mai
• 07:45 - CH Seco Wirtschaftsprognose Juni
• 09:45 - IT Einkaufsmanagerindex Juni
• 09:50 - FR Einkaufsmanagerindex Juni
• 09:55 - ! DE Einkaufsmanagerindex Juni
• 10:00 - ! DE Bundestag Vertrauensfrage
• 10:00 - ! EU Einkaufsmanagerindex Eurozone Juni
• 10:30 - GB CIPS Einkaufsmanagerindex Juni
• 11:00 - ! EU Arbeitslosigkeit Mai
• 15:00 - CH Einkaufsmanagerindex Juni
• 15:45 - ! US Verbraucherstimmung Uni Michigan Juni
• 16:00 US ISM Index Juni
• 16:00 - ! US Bauausgaben Mai
Quelle: Derivatecheck
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