04-04-2010, 23:51
|
#196
|
TBB Family
Registriert seit: Mar 2004
Beiträge: 10.373
|
Geändert von Benjamin (14-02-2016 um 22:32 Uhr)
|
|
|
05-04-2010, 21:19
|
#197
|
TBB Family
Registriert seit: Mar 2004
Beiträge: 10.373
|
Die Rendite der 30-jährigen US-Staatsanleihen haben gerade eine SKS ausgelöst, mit Kursziel ca. 7% !!!
Geändert von Benjamin (14-02-2016 um 22:32 Uhr)
|
|
|
05-04-2010, 22:13
|
#198
|
TBB Family
Registriert seit: Mar 2004
Beiträge: 10.373
|
Früher oder später sollte sich ein Dreh bei den Renditen der US-Staatsanleihen (nach oben) auch bei Außenwert des Dollars bemerkbar machen (im Sinne einer Dollarabwertung).
Das sollte also auch in etwa in diesem Zeitbereich passieren:
Ob der Drehpunkt am 25.03.10 bei 1,3268 war?
Das "Problem" ist das "Running Flat" in der obigen EW-Analyse. Weil es so selten vorkommt ist eine EW-Analyse, die es beinhaltet, nicht eben wahrscheinlich....
Wir werden es ja demnächst sehen!
|
|
|
06-04-2010, 21:15
|
#199
|
TBB Family
Registriert seit: Mar 2004
Beiträge: 10.373
|
"Die gesamten Steuereinnahmen des Bundes reichen in diesem Jahr nicht mehr aus, um die Sozialkosten und die Zinsen auf die Bundesschulden zu zahlen".
Geändert von Benjamin (07-04-2010 um 16:50 Uhr)
|
|
|
16-04-2010, 22:18
|
#200
|
TBB Family
Registriert seit: Mar 2004
Beiträge: 10.373
|
Geändert von Benjamin (14-02-2016 um 22:32 Uhr)
|
|
|
19-04-2010, 17:49
|
#201
|
TBB Family
Registriert seit: Mar 2004
Beiträge: 10.373
|
Zyklik:
90 to 99 days = the most common window in time for the SPX.
Danach kommt das 180 day time window.
Gezählt wird vom Low zum Top einer Rally. Falls danach eine Korrektur kommt, beginnt die nächste Abzählung erst ab deren Ende.
Our forecast called for a run of 90 to 99 days which place the window to end this leg at May 6th through 15th.
ALL HIGHS AND LOWS ARE EXACT PROPORTIONS OF PREVIOUS MOVEMENTS. The normal extension of a range for a top in a 5th wave is either ¼ of the last leg up or in extreme case ¼ of the entire range up to last high.
The last retracement was exactly 3/8 retracement and a 3/8 extension is 1255. The ¼ extension of the last range is 1220 and that was the minimum move we anticipated. If we use ¼ of the entire range from March through January the ¼ extension is 1270 and one other level at 1247. So the price resistance levels are 1220 to 1225, 1247 to 1255 and 1270.
Once this leg is complete there will be a correction but will also be the start of a lengthy sideways movement—maybe out 6 months.
__________________
Beste Grüße, Benjamin
|
|
|
23-04-2010, 21:59
|
#202
|
TBB Family
Registriert seit: Mar 2004
Beiträge: 10.373
|
Bei den deutschen Staatsanleihen ( Bund Future) sollte es nun auch bald nach unten gehen, hin zu niedrigeren Kursen und höheren Renditen:
Bund Future MINI Long, NL0000301323 / 891018
Geändert von Benjamin (14-02-2016 um 22:32 Uhr)
|
|
|
08-05-2010, 16:18
|
#204
|
TBB Family
Registriert seit: Mar 2004
Beiträge: 10.373
|
Quelle der Textauszüge: "EW Analyse - DOW Jones - Crash, die gnadenlose Welle...
von André Tiedje
Samstag 08.05.2010"
...
Der DOW Jones Index wurde von der meinungsverändernden Welle bis auf ein Hoch bei 11258,01 Punkte getragen.
....
tatsächlich geschafft das 61,8 % Fibonacci Retracement der vorgeschalteten Abwärtsbewegung, mit Ursprung Oktober 2007, zu erreichen.
...
Wir brauchen nur 80 Jahre zurückblicken und die Kursmuster vergleichen, dann lässt sich unschwer erkennen, welcher dramatische Kursverlauf sich einstellen kann. Nach der Elliott Wellen Theorie steigt der Markt, wie zwischen 1929-1930, in einem Dreifach ZickZack w-x-y-xx-z.
...
Aktuell ist davon auszugehen, dass der DOW Jones die Welle z direkt beenden konnte. Einen Wellengrad höher hat sich damit seit Oktober 2007 eine Welle 1-2 ausgebildet. Das heißt, dass die Wellen 3-4-5 noch fehlen. Zunächst wird sich eine Wellensequenz 1-2-3-4-5 ausbilden, um die Welle 1 abzuschießen. Die Unterwelle 3 lässt aktuell ein Kursziel bei 8484,00 Punkte erwarten.
Diese wellentechnische Analyse lässt sich zur Zeit nur mit einem Kursanstieg über 11258,01 Punkten negieren. Erst dann wäre die gnadenlose Welle regelwidrig.
...
Es wird also Zeit sich mit der gnadenlosen Welle auseinanderzusetzen. Sie wird leider alles zerstören, was ihr in den Weg kommt, sie ist gnadenlos und wird vermutlich bis Ende 2014 laufen.
...
Eine obligatorische Pullbackbewegung an die 10730,00er Marke ist aus der Sicht der klassischen Charttechnik, wie auch der Elliott Wellen Theorie möglich aber nicht zwingend.
....
Kursziele liegen bei 9428,00 Punkten, 8293,00 Punkten und darunter können weitere Kursziele unter 4000,00 Punkte ausgemacht werden."
Das 8293,00er Kursziel wird auf 8484,00 Punkte korrigiert. Es ist sehr gut möglich, dass mit der Fertigstellung der Welle 2 ein weiteres Nachjustieren erforderlich wird. Ich denke aber, dass dieses Nachjustieren eher unwesentlich ist. In der bevorstehenden Handelswoche sind Kurserholungen bis 10727,00 Punkte möglich, diese sind leider nicht zwingend. Im Anschluss besteht die Gefahr, dass das Kursziel bei 8484,00 Punkten auf dem Speiseplan der Bären steht.
.................................................
S&P 500 Langfristchart, hatte ich mal in der Vergangenheit gemacht, mit besserer unterer Trendlinie:
Ein Count des DJIA, hatte ich beim SPX auch so gepostet, nur sehe ich die Position der "finalen" 5 als zweideutig an: Entweder in 2000 (wie hier gezeigt) oder in 2007:
Hier ein Alternativcount - vermutlich nach dem Geschmack von Marc Faber, der ja - wenn ich das richtig verstanden habe - erwartet, dass diese wilde Gelddruckerei den Markt überschwemmt, Inflation auslöst und also die Aktienindices in völlig neúe Höhen aufsteigen. Der untere Count würde das erlauben. Durch 3 hintereinander gesetzte 1-2-Aufdehnungen interpretiert der Analyst an diese Stelle einen gewaltigen Treibsatz - nur ist das eine gewagte Interpretation imho, da auf so hohem Wellengrad eine solche 3er-Gruppe recht unwahrscheinlich ist. Das Video dazu: http://www.youtube.com/user/T1systems#p/a
Der S&P 500, von 01.10.1941 bis 08.05.2010:
Der S&P 500, von 03.01.1928 bis 31.12.1948:
Der S&P 500 zwischen 03.08.1929 bis 31.07.1930:Geht's nun rauf?
Der S&P 500 zwischen 03.08.1929 bis 31.10.1930:Nein, von wegen! Abwärts....
Der aktuelle S&P 500, 3y: Top bei 1565,15
Der aktuelle DJIA:
Monthly:
Weekly:
Daily:
Hourly:
Geändert von Benjamin (14-02-2016 um 22:32 Uhr)
|
|
|
08-05-2010, 17:45
|
#205
|
TBB Family
Registriert seit: Apr 2004
Ort: Schleswig Holstein
Beiträge: 4.952
|
Zitat:
Zitat von Benjamin
Bei den deutschen Staatsanleihen ( Bund Future) sollte es nun auch bald nach unten gehen, hin zu niedrigeren Kursen und höheren Renditen:
Bund Future MINI Long, NL0000301323 / 891018
|
Sagen wir es mal so, dieser Schuss ging schon mal in die andere Richtung
Und die neuesten Schreckensszenarien? Elliott sagt auch, die Wellen wiederholen sich nicht genauso wie in der vorherigen grossen Krise. Sie sind alternativ (the rule of alternation). Es wird also anders kommen als 1929.
Die Notenbanken in Europa fahren nun gewaltige Geschütze auf gegen Negativspekulanten, ich würde bei Portugal oder Spanienspekulationen jetzt sehr vorsichtig sein, die Staatsanleihen werden hier sicherlich in absehbarer Zeit drastisch heruntergehen (weniger Rendite)
|
|
|
09-05-2010, 17:38
|
#206
|
TBB Family
Registriert seit: Mar 2004
Beiträge: 10.373
|
@BG: Der letzte Impuls rauf dürfte vermutlich die hier im Chart unten bereits antizipierte c sein, und zwar die letzte Welle jenes DreifachZigZags, siehe meine Analyse aus dem gleichen obigen Posting.
Diese Unterwelle ist in der Tat sehr hoch gelaufen, was möglicherweise ein Hinweis dafür sein kann, dass diese Bewegung anders korrektiv zu zählen ist, als ich es in meiner Analyse vom 23.April ausführte. Inhaltlich: Wenn die Panik an den Aktienmärkten in der nächsten Zeit zunimmt (wovon im Rahmen der kommenden Monate auszugehen ist), dann könnten viele Leute ihre Investments umschichten wollen in etwas, was klassisch als "sicher" gilt: Staatsanleihen von D. Aber so arg lange dürfte trotzdem die zeitlich bereits recht lange und sehr schwankende Bewegung steigender Kurse beim Bund-Future nicht mehr andauern ( falls sie nicht schon am 06.05.10 mit 128 beendet wurde!!). Der Bund Future sollte also perspektivisch fallen. Die Börsen werden antizipieren, was "die Straße" bereits weiss: Das am Ende (nur noch wenige Jahre weg!) die BRD selbst Opfer dieser Schulden-Apokalypse sein wird. In dem Maße, in dem nach Griechenland auch diverse andere Staaten der EU auf deren Liste der Bedürftigen auftauchen werden, wird der Bund Future fallen, und zwar down the road zunehmend schneller.
Bereits jetzt kann man ja die EU-Staaten einteilen in
die Guten: Deutschland, Österreich, die Niederlande, u. evtl. noch 1-2 Staaten.
die Wackler: Frankreich
die absehbaren Bedürftigen: Italien, Großbritannien, Italien, Irland, Spanien, (Portugal), ...
die heute bereits Notleidenden: Griechenland, (Portugal)
Die werden alle in den nächsten Jahren fallen wie die Dominosteine, von unten nach oben; zuerst mit großem zeitlichen Abstand zueinander, dann in immer kurzeren zeitlichen Abständen, schließlich auch "die Guten" praktisch zeitgleich.
Weitsichtig und positiv sind für Deutschland (und positiv für den Bund-Future) imo nur 2 alternative Strategien: Entweder eine reduzierte EU nur aus den Guten, oder ein Austritt Deutschlands aus der EU.
Beides ist derzeit politisch mit den großen Parteien leider nicht durchsetzbar, keine Chance! Leider hat keine der guten Gewissens wählbaren kleineren Parteien eine der beiden o.g. Strategien im Wahlprogramm; das habe ich angesichts der heutigen NRW Wahl einmal nachgesehen. Was machtpolitisch auch verständlich ist - man wäre mit so einer langfristig klugen Position zeitlich auf Sicht nicht koalitionsfähig und hätte erhebliche Probleme, das den potentiellen Wählern überhaupt zu vermitteln.
Diese abenteuerliche Zockerei der großen etablierten Parteien (inkl. der Grünen; gemeint ist die enorm gewachsene jährliche Neuverschuldung) auf einen nun unmittelbar beginnenden langfristigen wirtschaftlichen Aufschwung bei gleichzeitig extrem tiefen Zinsen kommt ohne Risikomanagement daher, ohne Stop Loss, ohne Plan B. Kein Hedgefond würde so etwas wagen. Die agieren so, als ob nicht kommen wird, was nicht kommen "darf"! Ein Ausbleiben eines Aufschwungs und ein Ansteigen der Zinsen (der Rendite des Bund-Future) sind quasi "nicht vorgesehen" - weil das die Apokalypse bedeuten würde. Folglich Augen zu und Kopf in den Sand. Das alles sehen doch die Investoren immer mehr - und haben natürlich Angst um ihr Geld. Die Abwesenheit einer glaubwürdigen - weil nachhaltigen - Strategie der politischen Akteure angesichts exponentiell steigender Verschuldung wird die Mehrheit der Anleger immer stärker negativ beurteilen, sodass der Bund-Future sicherlich perspektivisch fallen wird - neben vielem anderen.
Falls Du nun eine eigene regelkonforme alternative EW-Analyse vom Bund Future als Chart zustande bringst, dann kannst du sie gerne hier posten. Aber dieses Pseudo-EW-Geschmarre laß besser sein - es nervt!
Aus Deinem Beitrag geht nämlich für mich hervor, dass Du die Rule of Alternation vermutlich nicht verstanden hast, jedenfalls bezweifle ich, dass Du imstande bist, sie am Beispiel eines Langfristcharts korrekt mit eigenem EW-Count zu zeigen. Aber ich laß' mich gerne eines besseren belehren - wenn es mit regelkonformem EW-Count in einem Chart daherkommt. Nur zu...
Zu guter letzt zum verwandten Thema "US-Staatsanleihen" noch eine Klarstellung: Meine Erwartungshaltung betr. der US-Staatsanleihen (Posting #197 hier) war falsch, ich bin einem Fehlsignal aufgesessen und war also vorschnell mit der Schlussfolgerung. Wie es da weitergehen wird muss imo noch weiter abgewartet werden, bis das Bild klarer wird.
Als Arbeitshypothese gehe ich dort von noch über Monate hinweg schwankenden und ansteigenden (!) Kursen der US-Staatsanleihen aus. Verdacht: Möglicherweise fand zwischen Ende 2008 und Anfang 2010 ein Flat statt, dem nun eine längere Gegenbewegung (über viele Monate!) in Richtung steigender Kurse/sinkender Zinsen folgen könnte. In dem Falle wäre mein Vorbehalt hier oben beim Bund-future sehr berechtigt: "was möglicherweise ein Hinweis dafür sein kann, dass diese Bewegung anders korrektiv zu zählen ist, als ich es in meiner Analyse vom 23.April ausführte.".
Die US-Anleger haben auf Sicht möglicherweise nur die Wahl zwischen Pest (US-Aktien) und Cholera (US-Treasuries) - und dürften sich auf Sicht wohl eher für die Treasuries entscheiden? Jedenfalls erwarte ich, dass die US-Treasuries und der Bund-Future nicht genau gleich laufen werden - das machen die Währungen € und $ ja auch nicht.
Technisch beurteile ich jedenfalls bei der Rendite der 30-jährigen US-Staatsanleihen das rasche Zurückfallen unter die eingezeichnete Linie (siehe meine gezeichnete Analyse in Posting #197) sehr negativ! Da wurde ein bereits kurzzeitig erfolgter Ausbruch sofort und sehr deutlich wieder abverkauft; folglich ist eine längere Gegenbewegung wahrscheinlich. Aber das muss imo erst noch klarer im Chart erkennbar/bestätigt werden.
Viele Grüße
Benjamin
Geändert von Benjamin (09-05-2010 um 19:29 Uhr)
|
|
|
10-05-2010, 22:29
|
#207
|
TBB Family
Registriert seit: Mar 2004
Beiträge: 10.373
|
720-Milliarden-Euro-Schutzprogramm
http://www.faz.net/s/Rub3ADB8A210E75...~Scontent.html
Auszüge (Zitate) aus der o.g. Quelle, von Werner Mussler und Patrick Welter
10. Mai 2010
Das Paket hat drei Komponenten.
Der erste Teil, der im Falle eines Notfalls auch als Erster aktiviert würde, kommt aus EU-Mitteln, die die EU-Kommission auf dem Markt aufnimmt. Er umfasst 60 Milliarden Euro.
Der zweite Teil besteht aus Garantien der Euro-Staaten über eine Gesamtsumme von bis zu 440 Milliarden Euro, die in eine dazu eigens gegründete Zweckgesellschaft eingehen sollen, die im Bedarfsfall Kapital auf dem Markt aufnehmen und an das bedürftige Land weiterreichen soll. Die Zweckgesellschaft soll drei Jahre bestehen.
Der dritte Teil besteht aus einem Beitrag des Internationalen Währungsfonds (IWF), von dem nach der Erklärung der EU-Minister erwartet wird, dass er „mindestens halb so viel“ wie den Beitrag der EU-Zweckgesellschaft über seine üblichen Kreditlinien zur Verfügung stellt. Das wären 220 Milliarden Euro, auch wenn der IWF offiziell keine Finanzierungszusage gemacht hat. Als Gesamtsumme ergeben sich 720 Milliarden Euro.
Wie funktioniert die Zweckgesellschaft?
Einige Details müssen in den kommenden Tagen noch ausgehandelt werden. Deshalb will die Bundesregierung noch keine genaue Auskunft darüber geben, wie hoch die deutsche Belastung ausfallen wird. Als Vorbild dient aber im Prinzip das Mischmodell aus Garantien und Krediten, das Deutschland - über die Kreditanstalt für Wiederaufbau - für die Griechenland-Hilfen angewandt hat: Die Euro-Staaten garantieren mit unterschiedlich hohen Anteilen für Kredite, die die Zweckgesellschaft im Notfall an den Märkten aufnehmen würde. Der Zinssatz, zu dem sich die Zweckgesellschaft Kapital beschaffen kann, läge unter dem, den das Empfängerland für seine Anleihen zahlen muss.
Der Beitrag zu den Garantien für die Zweckgesellschaft richtet sich - analog zur Berechnung der Anteile für das Griechenland-Hilfspaket - nach dem jeweiligen Anteil der Euro-Staaten am Kapital der Europäischen Zentralbank (EZB). Für Deutschland, das knapp 28 Prozent des Kapitals hält, ergibt sich danach eine Verpflichtung von knapp 123 Milliarden Euro. Es folgen Frankreich, Italien und Spanien. Der kleinste Euro-Staat Malta kommt noch auf knapp 400 Millionen Euro. Griechenland soll sich nach derzeitigem Stand nicht beteiligen. Sollte der Mechanismus zu Gunsten eines bestimmten Landes aktiviert werden, könnte es sich an der jeweiligen Auszahlung nicht beteiligen. Die Kredite aus dem 60-Milliarden-Paket der EU belasten die Mitgliedstaaten zunächst nicht. Sie würden aber indirekt - über Ausfälle im EU-Haushalt - belastet, wenn die Kredite nicht zurückgezahlt werden.
Wie funktioniert die direkte EU-Hilfe?
Die EU-Kommission nimmt diese Mittel am Kapitalmarkt auf und reicht sie weiter. Vorbild sind insoweit die Zahlungsbilanzhilfen an Nicht-Euro-Staaten, für die die EU-Behörde unverändert bis zu 50 Milliarden Euro aufnehmen kann. Die Summe von 60 Milliarden Euro für die neuen Mittel beschreibt den Rahmen, der sich im Falle eines Kreditausfalls maximal im EU-Haushalt verkraften ließe. Dafür müsste dann aber - im Falle eines Falles - der bestehende EU-Haushaltsrahmen aufgestockt werden, was auch zusätzliche Belastungen der EU-Nettozahler wie Deutschland bedeuten würde.
Welche Länder profitieren vom Rettungsschirm?
Klare Kriterien sind nicht genannt; die Vereinbarung erwähnt keine Länder explizit. Potentielle Kandidaten sind alle Länder, die überschuldet sind oder deren Risikoaufschläge auf Staatsanleihen so hoch werden, dass man dahinter spekulative Attacken vermuten muss. Zweck des Mechanismus ist explizit nicht eine schnelle Auszahlung, sondern die Abschreckung von Spekulanten. Ein Hinweis auf mögliche Kandidaten befindet sich allerdings indirekt in der Brüsseler Vereinbarung: Nur Spanien und Portugal werden zusätzliche Sparverpflichtungen abverlangt. Dem Vernehmen nach hat der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Jean-Claude Trichet, diese zusätzlichen Verpflichtungen zur Bedingung für eine EZB-Beteiligung gemacht, vor allem für die EZB-Zusage, künftig Staatsanleihen aufzukaufen.
Wann fließt Geld?
Die Idee des Rettungspakets ist, ähnlich wie beim Rettungsschirm für die Banken vom Herbst 2008, dass es aufgrund seiner reinen Existenz möglichst wenig oder gar nicht gebraucht wird, also gar keine Mittel fließen müssen. Jede Entscheidung zur Auszahlung erfordert eine Vorabprüfung durch die EU-Kommission, die EZB und den IWF sowie eine Entscheidung der zuständigen Gremien - wie im Fall der Griechenland-Hilfen. Fest steht, dass die Gewährung von Krediten grundsätzlich mit harten Spar- und Reformauflagen verknüpft werden soll, wie sie EU und IWF auch mit Blick auf Griechenland angewendet haben.
Was zahlt der deutsche Steuerzahler?
Der deutsche Anteil an den Garantien für die Zweckgesellschaft von 123 Milliarden Euro wäre haushaltsrelevant. Zu einer direkten Belastung käme es erst, wenn die 60 Milliarden Euro aus dem Gemeinschaftshaushalt erschöpft wären. Danach bemisst sich die deutsche Belastung nach dem oben genannten EZB-Schlüssel; nach diesem Schlüssel würden alle Euro-Staaten beteiligt, soweit sie zahlungsfähig sind. Weitere indirekte Belastungen über den deutschen Anteil am IWF sind schwer zu berechnen.
Bekommt die EU-Kommission mehr Macht?
Ja - aber nicht so viel wie sie gerne gehabt hätte. Dadurch, dass sie eigene Mittel in dem Programm einsetzen kann, erhält sie mehr Einfluss. Außerdem bekommt sie zusammen mit dem IWF das Recht zur Aufsicht über die Sparprogramme mehrerer Staaten, die deutlich über ihre Kompetenzen im Rahmen der bisherigen EU-Defizitverfahren hinausgehen. Ihren Hauptwunsch erhält sie aber nicht erfüllt: Anders als von Kommissionsbeamten übers Wochenende gestreut und vom französischen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy am Samstagmorgen behauptet, ist der neue Rettungsschirm kein „Gemeinschaftsinstrument“, mit dem die EU-Kommission direkt Mittel auf den Märkten hätte aufnehmen können. Die „Gemeinschaftsfazilität“ zur Unterstützung von Nicht-Euro-Staaten, die derzeit 50 Milliarden Euro umfasst, wird nicht aufgestockt und auf die Euro-Staaten ausgedehnt. Dies wäre auch schwierig gewesen, weil Euro-Staaten allein definitionsgemäß keine Zahlungsbilanzschwierigkeiten haben können. Vor allem Deutschland hatte den Wunsch von EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso nach einer eigenen zusätzlichen Finanzierungsquelle abgelehnt.
Wird nun ein Europäischer Währungsfonds eingeführt?
Nein. Diese Idee von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble war - im Gegensatz der auf drei Jahre begrenzten jetzigen Lösung - auf Dauer angelegt und sollte ein Gesamtpaket mit langfristig angelegten, abschreckend wirkenden Sanktionen für Sparsünder kombiniert werden. EU-Währungskommissar Olli Rehn wird aber schon an diesem Mittwoch Vorschläge für eine Reform des EU-Stabilitätspakts und einen langfristig angelegten „Krisenmechanismus“ machen.
Welche Rolle spielt die EZB?
In der Brüsseler Vereinbarung ist lediglich von einer unterstützenden Rolle der EZB die Rede. Diese hat aber - als sehr wichtigen Baustein des Rettungspakets - den künftigen Ankauf von Staatsanleihen zugesagt.
Welche Rolle spielt der IWF?
Der IWF unterstützt den neuen Europäischen Stabilisierungsmechanismus und steht bereit, sich fallweise an Hilfsprogrammen für seine europäischen Mitgliedsländer zu beteiligen. Eine finanzielle Vorabverpflichtung des Fonds ist damit nicht verbunden. Die Höhe möglicher IWF-Kredite würde im Einzelfall von den Verhandlungen zu den Anpassungsprogrammen für einzelne Euro-Länder abhängen. Nach Aussage des Geschäftsführenden Direktors des IWF, Dominique Strauss-Kahn, dürfte die Finanzhilfe des Fonds sich weitgehend in den Proportionen bewegen wie bei den jüngsten europäischen Kreditprogrammen. Nach der etwa in Griechenland genutzten Zwei-Drittel/Ein-Drittel-Regel könnte der IWF sich so insgesamt mit etwa 220 Milliarden Euro an möglichen Hilfspaketen beteiligen. Der Fonds würde dabei auf seine regulären Kreditfazilitäten zurückgreifen; direkt wird er sich an den von den Europäern neu aufgemachten Finanztöpfen nicht beteiligen. Mit einer gewissen Zufriedenheit wird im Währungsfonds registriert, dass die Europäer mögliche Auszahlungen aus ihren eigenen Finanztöpfen ausdrücklich an die Unterstützung durch den IWF knüpfen. Der Fonds soll in die europäischen Anpassungsprogramme seine Kompetenz einbringen, harte Auflagen für die wirtschaftliche Sanierung zu setzen. „Der Schlüssel für eine wirtschaftliche Gesundung Europas ist, dass die öffentlichen Finanzen auf eine nachhaltige Basis gestellt werden“, erklärte Strauss-Kahn. Damit ist vorgezeichnet, welche Bedingungen der IWF für Kredithilfen vorrangig setzen würde. Die verfügbaren Finanzmittel des IWF für Notfallkredite im regulären Rahmen belaufen sich derzeit insgesamt auf rund 362 Milliarden Euro. Ein Teil davon ist indes durch Zusagen über Kreditlinien gebunden. In den kommenden zwölf Monaten kann der IWF aber über rund 210 Milliarden Euro für neue Kredite im Rahmen von Anpassungsprogrammen verfügen.
Welche Rechtsgrundlage hat der Rettungsschirm?
Der Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union (AEUV) verbietet in Artikel 123 ausdrücklich den unmittelbaren Erwerb öffentlicher Schuldtitel durch die EZB. Diese Regelung wird nun dadurch umgangen, dass die EZB nur auf dem Sekundärmarkt aufkauft. Ein weiteres juristisches Hindernis für das Paket ist Artikel 125 AEUV, der den Euro-Staaten die Haftung für Verbindlichkeiten anderer Mitgliedstaaten verbietet (No Bail- out), erst recht für die Union als Ganzes. Die Bundesregierung argumentiert jetzt, dass gegen diese Regelung auch jetzt nicht verstoßen wird, weil es - ähnlich wie im Griechenland-Fall - auf bilateralen Garantien aufbaut. Außerdem heißt es in Berlin, mit der drohenden „systemischen Krise“ des Euro sei eine Situation erreicht, die Hilfen als „Ultima Ratio“ zulasse, sodass das Bundesverfassungsgericht zustimmen könne. Als juristische Grundlage für das Paket dient jetzt Artikel 122 Absatz 2 AEUV. Dieser erlaubt es, dass die EU einem Mitgliedstaat, der aufgrund von „außergewöhnlichen Ereignissen, die sich seiner Kontrolle entziehen, von Schwierigkeiten betroffen oder von ernsthaften Schwierigkeiten bedroht ist“, unter bestimmten Bedingungen einen „finanziellen Beistand“ gewährt. Diese Bestimmung war mit Blick auf Griechenland ausdrücklich ausgeschlossen, weil das Land für seine Überschuldung selbst verantwortlich ist. Mit Blick auf die Verschuldung weiterer Staaten wird das jetzt offenbar nicht so gesehen, weil spekulative Attacken als „nicht selbst verschuldet“ gelten.
Geändert von Benjamin (14-02-2016 um 22:32 Uhr)
|
|
|
10-05-2010, 22:31
|
#208
|
Gründungsmitglied
Registriert seit: Sep 2000
Ort: Bayern
Beiträge: 82.687
|
Das Paket hat auf jeden Fall am ersten Börsentag seine Wirkung nicht verfehlt - die Börsen in wahrer Euphorie!
__________________
Schöne Grüße
OMI
|
|
|
10-05-2010, 22:44
|
#209
|
TBB Family
Registriert seit: Nov 2006
Ort: In DD geboren, nun in PAN lebend
Beiträge: 16.709
|
Und was ist mit dem Vertrauen der Bürger dem Euro gegenüber?
__________________
Letzter Funkspruch der TITANIC: "Wir schaffen das!
Gruss Franki
|
|
|
12-05-2010, 20:18
|
#210
|
TBB Family
Registriert seit: Mar 2004
Beiträge: 10.373
|
„In 8 Jahren ist unser Geld nur noch die Hälfte wert“
12. Mai 2010
Claus Vogt sieht schwarz: Der Chefstratege der Quirin Bank , der ersten Honorarberaterbank in Deutschland, warnt vor steigender Inflation und dem nahen Börsencrash.
http://www.faz.net/s/RubBA38892BD32C...~Scontent.html
Der Markt kann sich problemlos halbieren, so überbewertet, wie die Aktien gerade sind. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt in Deutschland bei etwa 20, in Amerika bei 24 - in der Größenordnung wie vor dem Crash aus dem Jahr 1929.
raus aus Aktien?
Nicht sofort, bis zum Sommer würde ich das Spiel noch mitmachen. Die überschüssige Liquidität kann die Aktien noch drei, vier Monate nach oben treiben, dann aber heißt es: schnell raus.
Mit Bundesanleihen kann man vielleicht noch zwei bis drei Jahre ein wenig Geld verdienen.
Noch ist von einer Inflation nichts zu sehen. Die Preise bleiben stabil - aller Schwarzmalerei zum Trotz.
Warten Sie ab. In zwei Jahren, mit dem zweiten Akt der Krise, wird sich das gewaltige Inflationspotential allmählich entfalten. Die Notenbanken haben ihre Bilanzsummen dramatisch erhöht.
Sie glauben nicht, dass es ihnen gelingt, das Geld wieder schonend einzusammeln?
Das halte ich für ausgeschlossen. Wer sollte die Rückkehr zu seriöser Geld- und Fiskalpolitik auch durchsetzen? Dagegen steht eine gewaltige Phalanx aus Zentralbankern, Politikern und sogar nobelpreisgekrönten Ökonomen wie Paul Krugman, die nur eines im Sinn haben: immer noch mehr Milliarden für immer noch mehr Rettungspakete.
In Ihrem düsteren Szenario frisst die Inflation das Geldvermögen der Sparer auf.
Ja, leider. In acht bis zehn Jahren ist unser Geld nur noch die Hälfte wert.
Bleibt die Flucht ins Gold?
Dazu rate ich unbedingt: Gold ist der beste Schutz.
Auch wenn es schon wahnsinnig teuer ist?
Gold ist nur teuer, wenn man die historische Preisentwicklung anschaut. Vergleicht man Gold mit dem Wachstum der Geldmenge, dann ist es immer noch außerordentlich billig.
Wie viel Gold stecken Sie ins Depot?
Im Moment bis zu 15 Prozent, wenn ich die Aktien von Goldminen dazurechne. Wir liebäugeln aber mit noch höheren Beträgen. Wir werden aufstocken.
Geändert von Benjamin (14-02-2016 um 22:32 Uhr)
|
|
|
Forumregeln
|
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.
HTML-Code ist aus.
|
|
|
Es ist jetzt 00:21 Uhr.
|