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Alt 30-01-2009, 16:00   #241
simplify
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der DAX schwangt weiter zwischen 4450 und 4350. ich bin aber für die nächsten tage mehr skeptisch die usa befindet sich jetzt offiziell in der rezession.
auch deutschland wird nach aussage von steinbrück die krise nicht so schnell überwinden.

somit bleibt es dabei, anstiege sollte man konsequent shorten.
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Alt 30-01-2009, 16:26   #242
Benjamin
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Hi BG, Du schriebst
Zitat:
im Oktober 2008 die linke Schulter bei ca. 4200 DAX-Punkten, nun muss! der Abstand zum Kopf mindestens 1 Monat auseinanderliegen und das war der Fall. Der Kopf hatte ein Low von ca. 4000 Punkten, es folgt die rechte Schulter, welche wiederum mindestens 1 Monat vom Kopf entfernt sein soll. Auch dies war bislang der Fall und wir endeten ca. bei 4200 Punkten- rund (Intraday kann es durchaus eine kurze Rally tiefer geben).
Das ist keine SKS - zumindest imo ist das keine. Ich rate zur Vorsicht!
Ich interpretiere das Gedaddel als vermutliches Dreieck (5 Wellen), aktuell läuft die kleinste Nr.5 davon rauf, evtl. bis ca 4750 oder etwas mehr im DAX.
Danach tüchtiger Absturz.
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Alt 30-01-2009, 16:28   #243
Börsengeflüster
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Zitat:
Original geschrieben von OMI

Was ist OSKAR? In Kurzfassung gesprochen eine Zusammenstellung von mehreren Indikatoren, die im Ergebnis unterschiedliche Positionen erzeugen können. Die Auswertung dafür erfolgt aber nicht automatisch, sondern durch Deutung durch "Menschenhand"
Was ich selber davon halte? Nun, ich kenne die Ergebnisse der lezten 5 Jahre ... und immerhin steht am Ende immer noch ein kräftiges Plus.
Ja logisch Omi lach
Die letzten 5 Jahre waren ja auch Haussetage. Wir hatten exakt hier einen fetten Bullmarket. Wie waren denn die Zahlen im letzten Jahr, das wäre doch deutlich interessanter ohne die Zahlen davor. Würde mich echt mal interessieren.
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Zitat:
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André Kostolany


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Alt 30-01-2009, 16:36   #244
Benjamin
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Starökonom Nouriel Roubini
„Kreditausfälle von mehr als 3 Billionen Dollar“
28. Januar 2009


Der amerikanische Ökonom Nouriel Roubini hat sich mit seinen treffsicheren Prognosen zur Finanzkrise einen Namen gemacht. Im Gespräch mit der F.A.Z. sagt er weitere dramatische Entwicklungen voraus: Die Börsenkurse werden um weitere 20 Prozent fallen, die Kreditausfälle mehr als 3 Billionen betragen .


Die Anleger sollten ihr Geld kurzfristig anlegen, rät der amerikanische Ökonom Nouriel Roubini

Herr Roubini, viele Analysten und Strategen rechnen nach einem schlechten Aktienjahr 2008 nun mit steigenden Kursen an den Börsen. Sie auch?

Nein. Ich denke, die Kurse könnten global noch weitere 20 Prozent fallen.
Denn erstens werden die Unternehmensgewinne aufgrund der schwachen Nachfrage enttäuschend ausfallen.
Zweitens gibt es weltweit eine Güterangebotsschwemme, da unter anderem China industrielle Überkapazitäten aufgebaut hat.
Drittens werden die makroökonomischen Daten in den kommenden Monaten enttäuschen.
Viertens ist mit weiteren Schockmeldungen aus dem Finanzsektor zu rechnen.

Die Bankensysteme sind in den meisten Ländern insolvent. Die zu erwartenden Verluste übersteigen ihre Kapitalbasis. Wir haben die größte Finanzkrise seit der Großen Depression, und die Lage der Finanzunternehmen wird immer schwieriger.

Auf welche Faktoren schauen Sie, was führt Sie zu Ihrem Urteil?

Ich habe gerade eine Studie über die Vereinigten Staaten publiziert. Sie zeigt, dass die Kreditausfälle deutlich zunehmen werden. Es dreht sich dabei nicht nur um den berühmt-berüchtigten Subprime-Bereich, sondern auch um sogenannte Alt-A- und Prime-Kredite, Kredite für kommerzielle Immobilien, für den Kauf von Autos oder auch für die Finanzierung des Studiums, für die Finanzierung von Übernahmen und auch um Unternehmensanleihen. Wir gehen im Moment davon aus, dass sich die Summe der Ausfälle auf mehr als 3 Billionen Dollar belaufen wird, die Hälfte davon bei Banken. Das gesamte System ist insolvent, da die Verluste größer sein werden als die Kapitalbasis.

Wo werden die größten Verluste anfallen?

Ich denke, sie werden in den gerade genannten Bereichen breit gestreut sein. Es ist kein „Subprime-Problem“, sondern das gesamte Finanzsystem ist als Resultat einer gigantischen Kredit- und Vermögenspreisblase „subprime“.

Skeptische Zeitgenossen erklären, bei Kreditderivaten wie den CDO-Anleihen sei gerade erst die Spitze der Verluste zutage getreten.

Läuft die Wirtschaft schlechter, so nehmen die Verluste in diesem Bereich zu. Viele solcher Konstrukte sind nur schwer zu bewerten. Gleichzeitig wurden die entsprechenden Bilanzierungsregeln gelockert. Das öffnet Manipulationen in Form einer Bewertung nach mathematischen Modellen - „mark to model“ - Tür und Tor. Deshalb gibt es viele Verluste, die noch nicht offengelegt wurden. Man spielt auf Zeit. Die Citigroup zum Beispiel hat ihre CDOs noch mit 60 Cent je Dollar Nominalwert in den Büchern stehen. Dagegen hat Merrill Lynch ähnliche Produkte zu einem Bruchteil davon, zu 2 Cent je Dollar, verkauft.

Wie kommen wir am besten aus den Schwierigkeiten heraus? Sind die geld- und fiskalpolitischen Maßnahmen das Richtige?

Es ist ein klares, konsistentes und praktisches Vorgehen gefragt. Die amerikanische Zentralbank geht mit ihrer Nullzinspolitik voran, während die Europäische Zentralbank zu zögerlich erscheint. Allerdings kann die Geldpolitik nur bedingt wirken, da die Wirtschaftsteilnehmer weniger Liquiditäts- denn Bonitätsprobleme haben. In diesem Sinne laufen die Zentralbanken Gefahr, die Pferde zwar zur Tränke zu führen, diese jedoch saufen nicht. Das Problem zeigt sich daran, dass die kurzfristigen Zinsen zwar sehr tief, die Risikoprämien für Firmenkredite oder risikoreiche Anleihen dagegen extrem hoch sind. Fiskalpolitische Stimulierung ist wichtig, da die wirtschaftlichen Aktivitäten einbrechen. Auch hier gehen die Amerikaner voran, während sich in Europa viele Staaten solche Programme nur bedingt leisten können und sich einige Staaten, die genügend Finanzkraft haben, zurückhalten. Grundsätzlich muss der gesamte Banken- und Finanzsektor konsolidieren. In einem komplizierten Prozess müssen gute von schlechten Vermögenswerten getrennt und die guten Unternehmen der Branche müssen ausreichend rekapitalisiert werden. Auf der Verbraucherseite stehen viele Haushalte finanziell unter Wasser, da die Hauspreise gefallen sind und da sie wahrscheinlich noch weiter fallen werden. Auch hier ist es sehr schwierig, stabilisierend einzuwirken.

Können sich die Vereinigten Staaten die stark zunehmende Neuverschuldung des Staates überhaupt leisten?

Ich gehe davon aus, dass das Budgetdefizit bei 2 Billionen Dollar liegen kann. Während bei vielen anderen Staaten, die ihre Schulden erhöhen, die Kreditversicherungsprämien deutlich und für sie schmerzhaft zunehmen, profitiert Amerika bisher von der Flucht der Anleger in die Sicherheit der Treasuries, also der amerikanischen Staatsanleihen. Allerdings kann sich auch hier die Lage ändern, wenn in den kommenden Monaten das Angebot zunimmt.

Was hören Sie von internationalen Anlegern, werden sie weiterhin wie in der Vergangenheit amerikanische Treasuries kaufen?

Das kann schwieriger werden. Immerhin mussten Anleger wie die Staatsfonds, die sogenannten Sovereign Wealth Funds, in den vergangenen Monaten deutliche Kursverluste an den Börsen hinnehmen. Das heißt, ihre Vermögen sind geschrumpft. Einige Staatsfonds haben zudem an den ersten Kapitalerhöhungen der Banken mitgemacht - und sich auch damit die Finger verbrannt. Einigen mag auch sauer aufstoßen, dass sie in der Vergangenheit politisch daran gehindert wurden, an einzelnen Unternehmen wie den amerikanischen Hafenverwaltungen Mehrheitsbeteiligungen zu erwerben. Auf der anderen Seite steht jedoch die Notwendigkeit der Staaten, die ihre Währungen an den Dollar gekoppelt haben, ihre Devisenreserven zu investieren.

Was ist von den Äußerungen des neuen amerikanischen Finanzministers Timothy Geithner zu halten, der China Währungsmanipulationen vorwarf und das Land aufforderte, den Renminbi aufwerten zu lassen. Ist das ein taktisches Spiel?

Ich denke schon. Ich glaube nicht, dass er im gegenwärtigen Umfeld von einer raschen Aufwertung ausgeht. Er dürfte vorbeugend dagegen wirken wollen, dass China aufgrund der deutlichen wirtschaftlichen Abschwächung dazu neigen könnte, die Währung abwerten zu lassen.

Lange Jahre hieß es: Wette nie gegen die Konsumlust der amerikanischen Verbraucher. Gilt der Spruch noch?

Nein. Die amerikanischen Konsumenten sind „ausverkauft“, sie haben oft keinerlei Ersparnisse und im Durchschnitt hohe Schulden. Ihre Stimmung ist schlecht, da sie nun nach fallenden Vermögenspreisen zunehmend auch noch mit dem Verlust ihres Arbeitsplatzes rechnen müssen. Insgesamt werden sie sich nun über mehrere Jahre zurückhalten müssen, um ihre Bilanzen zu sanieren. Das dämpft die wirtschaftlichen Aussichten.

Die amerikanische Wirtschaft ist schwach. Wo stehen wir im Moment?

Wir sehen in den Vereinigten Staaten die ausgeprägteste Rezession seit 50 oder 60 Jahren, sowohl in ihrer Länge als auch in ihrer Tiefe. Das zeigte sich in den vergangenen Wochen an schwachen Arbeitsmarktzahlen, Einzelhandelsumsätzen, Investitionen, der anhaltenden Schwäche am Immobilienmarkt und sogar an der Handelsbilanz. Sie macht deutlich, dass auch die restliche Welt wirtschaftlich kontrahiert.

Sie reisen derzeit um die Welt. Was hören Sie, wie sieht die wirtschaftliche Lage in den verschiedenen Staaten aus?

Beinahe jedes Land, in das ich komme, befindet sich in einer Rezession, die sich im Moment noch weiter vertieft. Angefangen von der Türkei, Israel, Abu Dhabi, Dubai, der Schweiz, Großbritannien bis hin zu Russland. Es ist das erste Mal seit Jahrzehnten, dass sowohl die entwickelten Staaten als auch die Schwellenländer synchron in einen wirtschaftlichen Abschwung geraten sind und dass die Rezession global geworden ist.

Das heißt, die sogenannte Abkoppelungstheorie ist widerlegt?

Natürlich. In einer zunehmend globalisierten Welt gibt es immer mehr Handels- und finanzielle Verflechtungen zum Beispiel über die Währungen, die Rohstoffpreise und andere. Daher stellt sich die Frage, wie man überhaupt auf die Idee kommen konnte, andere Länder könnten sich von der Pleite in den Vereinigten Staaten abkoppeln. Tatsächlich wird sie über solche Kanäle übertragen. Abgesehen davon gab es nicht nur in den Vereinigten Staaten von Krediten getriebene Preisblasen. Sondern bezogen auf den Immobilienmarkt haben wir solche Preisblasen auch in Großbritannien, Spanien, Irland, Ungarn, der Türkei, Russland, den baltischen Staaten, im Mittleren Osten, Singapur und nicht zuletzt auch in China.

Wie konnten es die Regulatoren überhaupt so weit kommen lassen?

Die Entwicklung wurde geprägt von der Tendenz zur Deregulierung und zu finanzieller Innovation. Gerade die innovativen Finanzinstrumente entwickelten sich ohne adäquate Rahmenbedingungen zu einem wahren Dschungel. Er wurde noch wilder durch die Art und Weise, wie die Marktteilnehmer entlohnt wurden: Manager und Händler gerieten außer Kontrolle und waren in erster Linie am Volumen und nicht an der Qualität der geschaffenen und verkauften Instrumente interessiert. Sie konnten in kurzer Zeit hohe Erfolgsprämien einheimsen, ohne Rücksicht darauf, dass ihre Firmen bald in die Pleite schlittern würden.

Wie würde ein optimales regulatorisches Umfeld aussehen? Was muss sich ändern, um eine Wiederholung der kritischen Entwicklung zu vermeiden?

Die Antwort besteht in einer langen Liste mit verschiedensten Punkten. Einer der wichtigsten ist, wie Bankmanager und Händler künftig für ihre Leistungen kompensiert werden. Es sollte ein Bonus-Malus-System geben, das über mehrere Jahre angelegt ist, damit man sehen kann, ob die kreierten und verkauften Finanzprodukte etwas taugen oder nicht - auf risikoadjustierter Basis. Ferner benötigen die Finanzunternehmen mehr Kapital und Liquidität, Basel II genügt nicht. Das Risikomanagement und das Controlling in den Banken muss gestärkt werden, damit es sich gegen die Interessen der Händler durchsetzen kann. Auch die Ratingagenturen geraten ins Blickfeld. Man muss sicherstellen, dass sie unabhängig agieren. Zudem sollte transparenter werden, wie sie zu ihren Bewertungen kommen. Und vieles mehr.

Nouriel Roubini ist Chairman des Beratungsunternehmens RGE Monitor (Roubini Global Economics) und Professor an der Stern School of Business an der New York University.

Das Gespräch führte Christof Leisinger.
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Alt 30-01-2009, 16:41   #245
Benjamin
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Finanzkrise
Die Welt hört nie auf die Untergangspropheten
Von Patrick Bernau
01. November 2008


Es ist ja nicht so, dass keiner gewarnt hätte vor der Finanzkrise. Nouriel Roubini zum Beispiel. Der Ökonom von der New York University zog schon 2006 durchs Land und warnte vor den Folgen der Verschuldung der Amerikaner. Bei einem Vortrag vor dem Internationalen Währungsfonds zum Beispiel versuchte er, seinem Publikum die Laune zu verderben: Die Immobilienblase werde bald platzen und die Wirtschaft in eine tiefe Rezession stürzen. Wie war die Reaktion? „Jetzt brauchen wir einen starken Drink“, sagte der Moderator, und durch das Publikum zog Gelächter.

Dabei war Roubini schon damals nicht irgendein Ökonom von einer unbekannten Universität. Er hatte nicht nur in Harvard promoviert, sondern auch die Grundsatzabteilung im amerikanischen Finanzministerium geleitet und das Weiße Haus beraten. Und er hatte prominente Unterstützer, unter anderen seinen Kollegen Robert Shiller. Der hatte schon punktgenau vorhergesagt, wann die New-Economy-Blase platzen sollte. Ihm machte die Entwicklung der Immobilienpreise in Amerika so große Sorgen, dass er einen Index für Immobilienpreise entwickelte, um die Blase auf jenen Märkten messbar zu machen. Prompt erwiesen sich die amerikanischen Häuser als Auslöser der Finanzkrise. Die wiederum hat in den vergangenen Wochen einmal mehr Roubinis Prophezeiungen bestätigt. Zuletzt seine düstere Prognose von Februar: Das Finanzsystem werde kollabieren, schrieb er da – tatsächlich ist viel davon eingetroffen: Banken sind pleitegegangen, Hedge-Fonds liegen schief, die Aktienkurse schmierten ab.

Vogelgrippe, Ölpreisschock, Inflation

Warum aber hat niemand auf Roubini und Shiller gehört? Nobelpreisträger Gary Becker gibt eine Antwort, die so einfach wie einleuchtend ist: Die Menschen hatten andere Sorgen. 2004 hatte die Welt Angst vor der Vogelgrippe, bald darauf kamen der Ölpreisschock und die horrende Inflation – alles waren Dinge, die den Ökonomen Sorgen machten. Doch laute Warnungen gab es auch, wohin man auch horchte. Einige mahnten, die chinesische Währung sei zu schwach, das könne die Weltwirtschaft ins Wanken bringen. Auf so viele unterschiedliche Risiken konnte keiner achten, und so drangen Roubinis Rufe nicht durch den vielstimmigen Chor hindurch. Nun hatte eine Finanzkrise in dieser Form auch wenig Chancen, in der Sorgen-Rangliste der Menschen nach vorne zu kommen. Das können Psychologen gut erklären, wenn sie fragen: Wer hätte sie erkennen sollen?

Die meisten Menschen waren für diese Krise nämlich ziemlich schlecht gerüstet. Denn Angst bekommen die Menschen vor dem, was sie sich vorstellen können, erzählt die Psychologin Katharina Sachse von der Technischen Universität Berlin. Die Vogelgrippe zum Beispiel macht den Menschen leicht Angst, schließlich zeigt das Fernsehen Menschen in Plastik-Overalls und tote Vögel. Die Finanzkrise dagegen lässt sich bis heute kaum sehen. Und was sie für Auswirkungen haben sollte, konnte sich sowieso kaum jemand vorstellen: Banken, die der Reihe nach umfallen wie Dominosteine? Das gab es zum letzten Mal in der Weltwirtschaftskrise von 1929.

Auch die Banker waren schlechte Kandidaten, um die Krise zu bekämpfen

Selbst als Nouriel Roubini in seinem Vortrag im Jahr 2006 vor der Krise warnte und dafür ausgelacht wurde, war von den bevorstehenden Turbulenzen noch kaum etwas zu sehen. Die Aktienkurse kletterten noch munter in die Höhe – dabei war es damals vielleicht sogar schon zu spät, um gegenzusteuern.


Nouriel Roubini lehrt an der New York University

Die Banker selbst hätten sich das ganze Schlamassel möglicherweise besser vorstellen können. Aber sie waren auch schlechte Kandidaten, um die Krise zu bekämpfen – nicht, weil sie Banker sind, sondern weil sie die direkt Betroffenen waren. Und die unterliegen oft einer „Kontrollillusion“. Vielleicht ahnten einige sogar, dass da eine Blase kurz vor dem Platzen war. Aber fast jeder hält sich selbst für besser als die Kollegen. 88 Prozent der Autofahrer halten ihre Fähigkeiten am Steuer für überdurchschnittlich – kein Wunder, dass da auch die meisten Banker glaubten, sie hätten ihre Wertpapiere besser im Griff als die Konkurrenz und würden ungeschoren aus der Krise kommen.

Jetzt prophezeit Roubini eine Deflation

Solche Probleme lassen sich auch mit Regulierung nur schwer lösen. Pessimisten fürchten: Trotz aller guten Versuche ist es gar nicht unwahrscheinlich, dass in einigen Jahren wieder eine Krise entsteht – in einem Bereich, den jetzt keiner reguliert. Passieren wird dann vermutlich wieder etwas, das sich heute kaum jemand vorstellen kann. Nicht mal auf die Propheten von heute ist dann Verlass. Das zeigt der frühere amerikanische Notenbankchef Alan Greenspan: Der war gut, als er die Blase der New Economy vorhersagte, die Hypothekenkrise aber hatte er nicht kommen sehen. So kann es auch Roubini oder Shiller beim nächsten Mal ergehen. Auch Roubini hat schon seine erste unbestätigte Prognose: Die Börsen müssten bald vor lauter Panik für mehrere Tage schließen, warnte er vor zehn Tagen.

Nun prophezeit Roubini, dass die Finanzkrise in den kommenden Monaten die Wirtschaft in eine „Deflation“ stürzt: Weil die Menschen so wenig einkaufen, sinken die Preise – die Inflationsrate wird negativ. Für Leute und Firmen, die Schulden haben, wäre das eine Katastrophe. Wir sind geneigt, ihm jetzt zu glauben. Aber ob es so kommt, wissen wir nicht. Und so stehen die Menschen möglicherweise bald wieder vor vielen düsteren Aussichten und wissen nicht, welche die wichtige ist.

In Toronto hat ein Buchladen ein Regal aufgestellt mit dem Titel „Das Ende ist nah“. Darin stehen Bücher, die den Weltuntergang vorhersagen. Eines datiert ihn auf 2011, eines auf 2012, ein anderes auf 2014. Ein Autor befürchtet einen Atomkrieg, der andere rechnet mit dem Jüngsten Gericht, ein anderer hat den Weltuntergang in den Sternen gesehen. So unterschiedlich werden auch die Warnungen vor der nächsten Wirtschaftskrise sein.

Geändert von Benjamin (30-01-2009 um 16:44 Uhr)
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Alt 30-01-2009, 16:43   #246
Börsengeflüster
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Zitat:
Original geschrieben von Benjamin
Hi BG, Du schriebst

Das ist keine SKS - zumindest imo ist das keine. Ich rate zur Vorsicht!
Ich interpretiere das Gedaddel als vermutliches Dreieck (5 Wellen), aktuell läuft die kleinste Nr.5 davon rauf, evtl. bis ca 4750 oder etwas mehr im DAX.
Danach tüchtiger Absturz.
Na, da bin ich ja echt gespannt. Du siehst das rein charttechnisch und dies kann in gewissen Situationen die Emotionen herausnehmen, das ist sicherlich nicht schlecht.
Ich selber glaube zumindest einigermassen frei davon zu sein, meine Meinung ist, wir kennen alle schlechten Meldungen, wir wissen das wir kurz vor einem Weltuntergang stehen (ich übertreibe natürlich hier bewusst, ) wer besitzt denn nun die Aktien, die festen-, nicht nervösen Hände, oder die zittrigen-, mit jeder schlechten Meldung zur Abgabe der Papiere bereiten Hände? Das ist hier die hauptsächliche Frage. Deshalb kann ich mir nicht wirklich vorstellen das es rasant weiter in den Keller geht. Die rasante Abwärtsphase haben wir hinter uns, wenn ich daran noch denke (vor einigen Monaten) wird mir jetzt noch übel
Ich denke wir bilden einen Boden, wie der letztendlich genau aussehen mag, werden wir hinterher besser erkennen.
Wenn du Benjamin einmal versuchst die bestmögliche (n)Konstellation(en) (charttechnisch) zu beschreiben, wäre dies für mich zumindest sehr interessant!
Ich persönlich glaube nicht an einen weiteren Aktienverfall, zumindest nicht unter die DAX- Grenze von 4000 Punkten
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Geändert von Börsengeflüster (30-01-2009 um 16:45 Uhr)
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Alt 30-01-2009, 17:01   #247
Benjamin
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Zitat:
Wenn du Benjamin einmal versuchst die bestmögliche (n)Konstellation(en) (charttechnisch) zu beschreiben, wäre dies für mich zumindest sehr interessant!
Das ist leicht und schnell gemacht:

Ich erwarte nach der Beendigung des vermutlichen Dreiecks einen tüchtigen Absturz zum vorläufigen Boden dieser ersten großen Bewegung runter (von dreien insgesamt). Das ist die schlechte Nachricht. Bevor man nach dieser ersten großen Abwärtsbewegung nicht klare charttechnische Signale hat, dass der Trend vorbei ist, sollte man Aktien nur mit sehr spitzen Fingern anfassen - am besten gar nicht.

Die gute Nachricht ist: Danach wird es imo wieder längere Zeit (mehrere Monate) raufgehen, und zwar tüchtig (zweite große Bewegung)! Wer jetzt bereits mit Aktien (DAX) drin ist, der kann entweder am Ende der 4 (auf dem tieferen Wellengrad) rausgehen, oder er kann einfach nichts machen und auf diese große zweite Bewegung rauf hoffen - und darauf, dass diese höher trägt als sein Einstiegskurs. Das Ende dieser zweiten großen Bewegung gilt es abzupassen; dann wieder raus und also Kasse machen.

Denn ich erwarte danach eine dritte große Bewegung runter (recht komplexes Chartbild) mit Ende etwa 2014. Dann erst käme der finale Boden. Merkmal: Kollaps des Dollars, Kollaps der US-Staatsanleihen (und solcher von einigen anderen Staaten), Hyperinflation in sehr vielen Staaten, schwerste Unruhen in China, Handelskonflikte, insgesamt schwerste Konflikte unter der Überschrift "Zunahme des Separatismus" bzw. "Umkehrung der Globalisierung".

Zusammenfassung:

Falls es ab dem Jahr ca. 2000 insgesamt ein Flat wird, dann rauscht es jetzt noch so richtig tief impulsiv runter, dann wäre das o. g. Szenario falsch, weil die hier als "2. große Aufwärtsbewegung" beschriebene Bewegung dann in Wahrheit bereits Bestandteil einer großen Welle 5 wäre auf dem ganz hohen Wellengrad; anstatt auf deren Ende zu lauern (Gewinnmitnahme) sollten Investoren einfach drin bleiben und die Fahrt genießen.

Falls ab dem Jahr ca. 2000 insgesamt aber kein Flat läuft sondern etwas anderes, dann erscheint mir plausibel, die Abwärtsbewegung ab dem zweiten Top im Jahr 2007 als etwas anderes zu sehen und ab dem Top in 2007 den Beginn einer insgesamt korrektiven längeren Abwärtsbewegung zu unterstellen - hier ein Flat oder eine Kombi von 2007 bis ~2014. Die hätte dann die o. g. insgesamt 3 großen Wellen.

Man schaue einfach auf die EuroStoxx50-Analyse von mir hier vor einigen Tagen: Wenn dort die untere Trendlinie erreicht wird ist vermutlich der Wendepunkt hin zu einer längeren Aufwärtsbewegung. Dann wird man weitersehen.

Geändert von Benjamin (30-01-2009 um 17:18 Uhr)
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Alt 30-01-2009, 18:06   #248
OMI
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Zitat:
Die letzten 5 Jahre waren ja auch Haussetage. Wir hatten exakt hier einen fetten Bullmarket. Wie waren denn die Zahlen im letzten Jahr, das wäre doch deutlich interessanter ohne die Zahlen davor. Würde mich echt mal interessieren.
@BG: Ich habe keinerlei Interesse, irgendeine Werbung zu machen, da es das System auch nicht zu kaufen gibt oder ähnliches. Ich erwähne OSKAR nur deswegen hin und wieder, weil er eine mögliche Orientierung sein kann - für den der will. Und ich kucke ganz gerne drauf und freue mich, wenn er Erfolg hat.
Dennoch zu Deiner Frage: Im Bullenmarkt war er ganz schlecht - die Perfomance deutlich unter dem Gesamtmarkt.
Letztes Jahr dagegen war er richtig gut - hat mit einem deutlichen Plus abgeschlossen.
Es hat sich gezeigt, dass die Signale gerade in Schwächephasen sehr gut die Shortseite spielt. Warum das so ist? Keine Ahnung.

Ob ich selber blind danach handeln würde? Sicherlich nicht - er ist ein Aspekt neben vielen.
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Schöne Grüße
OMI
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Alt 31-01-2009, 11:28   #249
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der DOW steht auf dem widerstand bei 8000, fällt er da drunter, dann könnte es schnell gegen 7000 gehen. für den DAX wäre dann die 3500 angesagt
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Alt 31-01-2009, 14:32   #250
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der beitrag ist zwar schon ein paar wochen alt, aber genaus aktuell wie damals. unbedingt ansehen!!

http://de.youtube.com/watch?v=mrFaKHjIwZY
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Alt 31-01-2009, 19:13   #251
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Gruss Franki
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Alt 31-01-2009, 21:40   #252
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Alt 31-01-2009, 23:02   #253
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nachdenklich macht, dass er noch von einem DAX von 6000 spricht, jetzt sind wir schon bei 4000
es ist seit der sendung dieses beitrages tatsächlich alles noch ein ganzes stück schlimmer geworden. nächste woche rechne ich mit der verstaatlichung der HRE.

obama hat heute angekündigt den grossen wurf zu bringen. er will mit gewaltigen schritten das probelm endgültig lösen. warten wir mal ab was ihm einfällt.
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Alt 01-02-2009, 00:10   #254
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Alt 01-02-2009, 00:11   #255
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