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Alt 20-03-2007, 17:03   #16
Benjamin
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Einige Facts zu Pellets:

-Pellets sind CO2 neutral, d.h. es wird nur soviel CO2 in die Luft geblasen, wie die Natur im selben Zeitraum in nachwachsenden Holzvorräten bindet.

-Pellets sind billiger. Ihr Preis -umgerechnet auf 1 Liter Öläquivalent- liegt etwa 20 Cent unter dem eines Liter Heizöls.

- Laut DEPV (Deutscher Energie-Pellet-Verband e.V.) gab es Ende 2006 rund 70 000 Pelletheizungen, das ist ein Wachstum von rund 80 % gegenüber 2005.
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CO2 als schädliches Klimagas wird - langfristig - immer teurer für gewerbliche Verbrenner von fossilen Energiequellen. Holzbrennstoff, der aus lokalen Wäldern und nicht aus einem tropischen Regenwald oder aus Nordamerika stammt, ist CO2-neutral.

Die Sache mit den Holzpellets und den Holzhackschnitzeln geht allerdings nur auf, wenn in Europa und letztlich auch in Deutschland viel mehr Wald angebaut wird. Der Klimawandel mit seinen höheren Temperaturen und Wasserknappheit im Sommer ist an sich nicht so günstig für die Verbreitung von Wäldern bei uns. Zudem sollten die Zuwachsraten von Holznutzung und die Steigerung der Waldfächengrößen in etwa übereinstimmen.

Die ganze Sache kippt nämlich meiner Meinung nach, wenn die Papier- Möbel- und Brennstoffindustrie vor allem in Indien und China sich um Baumstämme aus aller Welt balgen - und die Chinesen gewinnen sollten.
Es darf nicht sein, dass sich am Ende noch ein ökologisch absurder Pendelverkehr zwischen Deutschland und China entwickelt - ein noch rein hypotetischer Pendelverkehr:
1. Deutschland als Baumwuchsort,
2. China als Käufer des Deutschen Baumes für ein chinesisches Sägewerk und 1. Verarbeiter des geschnittenen Holzes,
3. Deutschland als Aufkäufer der Holzprodukte,
4. China später als Aufkäufer der Holzprodukte, wenn sie zu Abfällen geworden sind für eine billige Pelletproduktion in China,
5. Deutschland als Ort der Pelletnutzung in Holzfeuerungsanlagen
Erschreckenderweise habe ich gelesen, dass bereits heute Bäume aus Deutschland nach China zum Entschälen und zum Sägen gebracht werden. Das Holz kommt dann ggf. wieder zurück nach Deutschland für z. B. eine Möbelfabrik oder eine Baumarktkette. Bis hierhin bereits heute Tatsache! Da verdreht sich natürlich der Magen bei einem rechten Naturschützer!


Quelle: http://staticweb.egl.ch/eglgb/2005/d...ngeu_pop1.html

Geändert von Benjamin (20-03-2007 um 17:46 Uhr)
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Alt 21-03-2007, 14:44   #17
Benjamin
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Den Thread hatte ich auch bei WO gepostet, dort gab es etwas mehr Antworten: http://www.wallstreet-online.de/dyn/...1119750-1.html
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Alt 21-03-2007, 17:25   #18
Benjamin
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Die Waldflächenbilanz in NRW ist positiv: Genehmigte Waldrodungen sind kleiner als die genehmigten Erstaufforstung.
NRW-Umweltminister Eckhard Uhlenberg sieht gute Perspektiven für die heimische Forst- und Holzwirtschaft. Der Holzeinschlag, der bereits deutlich zugenommen habe, könne weiter erhöht werden. Der Holzvorrat in unseren Wäldern steigt dank einer nachhaltigen Bewirtschaftung jedes Jahr um 3 Prozent. Wir können also den inzwischen begehrten Rohstoff Holz noch stärker mobilisieren“, erklärte Uhlenberg.
http://www.wald-und-holz.nrw.de/

Ebenso in Österreich gibt es eine positive Waldflächenbilanz.
http://www.umweltbundesamt.at/filead...nverbrauch.pdf
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Nach der guten Nachricht nun eine schlechte zum Dilettantismus der "Möchtegerngroßen": Mittels des "Klausner Sturmholzvertrages" wollte der NRW-Umweltminister Uhlenberg wohl 'mal große Politik machen - und verschleudert nun NRW-Landesholz langfristig zum Dumpingpreis:

28/02/2007 - 10:59 AM
Während von offizieller Seite in Nordrhein-Westfalen nur von einem Sturmholzvertrag mit Klausner http://www.klausner.info/ über 70 €/fm bis 2008 die Rede ist, beinhaltet das von Vertretern der Landesforstverwaltung, des Kommunal- und Privatwaldes unterzeichnete Papier ("Vereinbarung") Laufzeiten und Preisstaffeln bis 2014 . Die Landesforstverwaltung garantiert die Liefermengen , falls Privatwald und Kommunalwald ihren Verpflichtungen nicht nachkommen. Darüber hinaus hat die Landesforstverwaltung zugesagt, nicht unter den genannten Preisen zu verkaufen (siehe Preistabelle unten – nur für Abonnenten).

Es geht um 500000 Festmeter (fm) Fichtenrundholz jährlich aus NRW-Landesforsten zu 70 €/fm, die bis 2014 der Firma Klausner garantiert werden.
In einem Vertrag mit der österreichischen Firma Klausner garantiert das Land NRW die Lieferung von jährlich 500.000 Festmetern Fichtenholz zu Dumping-Preisen in den Jahren 2009 bis 2014. Das Problem: Nach 2008 wird das durch Kyrill verursachte Überangebot abgearbeitet sein, danach wird das Holz eher knapp werden. So sagt der Landesbetrieb Wald und Holz, dass statt der zugesagten 500.000 nur 200.000 Festmeter jährlich geliefert werden können oder aber man beendet die nachhaltige Waldwirtschaft und zerstört die Substanz des Waldes. Auch die heimische Sägeindustrie läuft Sturm gegen die sog. "Klausner-Verträge", denn sie fürchtet, nach 2009 kein Holz mehr zu bekommen.

All das ficht die Landesregierung und die Koalitionsfraktionen nicht an: Minister Uhlenberg kündigte sogar noch an, weitere Verträge nach Art von Klausner abzuschließen.

Was sollen derartig hirnrissige Verträge???

Die GRÜNE Fraktion im Landtag NRW hat am 20.03.2007 zwei forstpolitische Anträge für das nächste Plenum des Landtags eingebracht zu folgenden Themen:
"Keine Holzlieferverträge auf Kosten der Nachhaltigkeit, der heimischen Sägeindustrie und des Landeshaushaltes!"
"Kyrill-Schäden: Maßnahmenplan und Nachtragshaushalt vorlegen!"
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Im Gegensatz zur weltweit dramatischen Waldzerstörung ist die Waldfläche in Mitteleuropa durch strenge Waldgesetzgebungen und die hier enorm gesteigerte Flächenproduktivität der Landwirtschaft im Ganzen konstant geblieben, teilweise sogar gewachsen. Problematisch ist in Mitteleuropa jedoch die regional ungleiche Waldflächenentwicklung . In den Verdichtungsräumen ist Wald nach wie vor Flächenreserve für vielfältige andere Bodennutzungen und wird immer wieder gerodet. Entsprechend ist die Waldflächenbilanz in allen Verdichtungsräumen seit Jahrzehnten negativ, mit z.T. bedenklichen Folgen für eine "regionale Nachhaltigkeit".
Quelle: http://portal.uni-freiburg.de/ife/Fo.../preview_popup

Das bedeutet, die Wälder um ländliche "Luftkurorte" herum werden eher größer, wohingegen die Wälder in Gegenden mit hoher Bevölkerungsdichte eher kleiner werden.

Hier der Anhang zur positiven Nachricht ganz oben (Zahlen oberhalb der Null-Linie bedeuten "Die Waldfläche nimmt zu."):

Geändert von Benjamin (15-02-2013 um 22:13 Uhr)
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Alt 29-03-2007, 19:04   #19
Benjamin
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Ein Dorf sagt: "Tschüss Öl, Ciao Gas!"
+ 25.03.2007 + Oberrosphe in Nordhessen will komplett zum Bioenergiedorf werden.
Oberrosphe will sich komplett vom Öl und Gas verabschieden und nach dem Vorbild ihres Nachbardorfes wie Jühnde Bioenergiedorf werden. Die Idee zu dem Projekt hatte Pfarrer Bernd Arlt. Oberrosphe will künftig mit Holzhackschnitzeln heizen und grünen Strom mit Biogas produzieren. "Unabhängig sein von Öl und Erdgas, das habe ihn begeistert," sagt Pfarrer Arlt. Der Ortsvorsteher machte mit und heute hat der Ort 120 Bioenergie-Genossen.


Inzwischen sorgen bereits zwei Holzhackschnitzel-Heizungen für Wärme im Ort. Eine von der EU finanzierte Machbarkeitsstudie zeigte auf, dass der 100-prozentige Umstieg auf erneuerbare Energien gelingen kann. Die Hälfte aller Haushalte macht bereits mit - ebenso die Schule, das Rathaus, der Dorfladen, die Kirche. "Wir fühlen uns unseren Enkel verpflichtet," sagte der Dorfvorsteher.


Die Mitglieder der Bioenergiegenossenschaft müssen jeweils zunächst 6.000 Euro aufbringen. Das Projekt rechnet sich mittelfristig. Auch die hessische Landesregierung steht hinter dem Projekt. Bis 2015 will das Land den Bioenergieanteil von heute sechs auf 15 Prozent erhöhen. Ein Dorf sagt: "Tschüss Öl, Ciao Gas!"
Quelle:
Franz Alt 2007 http://www.sonnenseite.com/index.php...309&flash=true
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Alt 02-04-2007, 12:19   #20
Benjamin
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Quelle: DEPV/Solar Promotion GmbH, siehe http://www.depv.de/marktdaten/pelletspreise/


Entwicklung Pelletheizungen in Deutschland

In Deutschland insgesamt installierte Pelletkessel und -öfen (wassergeführt)
(Quelle: BAFA / eigene Erhebung DEPV)
http://www.depv.de/marktdaten/pelletheizungen/

Geändert von Benjamin (02-04-2007 um 12:42 Uhr)
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Alt 17-06-2009, 14:30   #21
Benjamin
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Waldbericht der Bundesregierung: Zustand des deutschen Waldes ist besorgniserregend

Weitere Reduzierung der Schadstoffeinträge erforderlich

16.06.2009


Die Bundesregierung veröffentlichte am 10. Juni 2009 den Waldbericht. Dieser benennt Ursachen für den immer noch sehr schlechten Waldzustand und zeigt Gegenmaßnahmen auf. Die Waldzustandserhebung in Deutschland zeigt: Nach wie vor sind mehr als zwei Drittel der Waldbäume geschädigt, 26 Prozent sogar stark. Mehr als die Hälfte der Eichen weist starke Kronenverlichtungen auf. Das ist ein neuer Höchststand. Verantwortlich für den schlechten Zustand der Wälder sind verschiedene Gründe, wobei die vom Menschen verursachten Luftverunreinigungen – und hier vor allem Stickstoffverbindungen - einen besonders großen Anteil haben. Die integrierte Strategie zur Minderung der Stickstoffemissionen des Umweltbundesamtes (UBA) stellt Maßnahmen zur Verringerung der landwirtschaftlichen Stickstoffemissionen - wie etwa den sparsamen Einsatz stickstoffhaltiger Handelsdünger und stickstoffoptimierte Fütterung - als besonders wirkungsvoll und kosteneffizient heraus. Sie haben zudem deutliche Synergien: Neben dem Wald profitieren auch Gewässer und Klima.

Der Waldbericht der Bundesregierung stellt die Notwendigkeit der Minderung der Luftverunreinigungen dar, insbesondere der Freisetzung von Stickstoffverbindungen, die den Zustand der Wälder negativ beeinflussen. Stickstoffverbindungen stören durch einseitige Überdüngung und Säurebildung das Nährstoffgleichgewicht in Pflanzen und Böden. Waldbäume werden dadurch anfälliger gegenüber anderen Belastungsfaktoren wie etwa klimatische Einflüsse oder Schädlingsbefall. Darüber hinaus sind Stickstoffoxide aus Industrie und Verkehr Vorläuferstoffe für bodennahes Ozon, das zu direkten Blatt- oder Nadelschäden bei Waldbäumen und Wildpflanzen führt und ihre Vitalität mindert.

Wälder bedecken rund ein Drittel der Landfläche Deutschlands. Sie vollbringen für den Menschen unverzichtbare Dienstleistungen. Zu diesen gehören neben der Holzproduktion unter anderem auch die Wasserspeicherung und -filterung, der Schutz vor Hochwasser und Bodenerosion, der klimatische Ausgleich, die Funktion als Lebensraum für Pflanzen und Tiere sowie als Raum für Erholung und Inspiration für den Menschen. Es droht die Gefahr, dass der Wald durch die Schadstoffeinträge seinen vielfältigen wichtigen Funktionen langfristig nicht mehr gerecht werden kann.

Zum Schutz der Ökosysteme verpflichtete sich Deutschland im Rahmen der Genfer Luftreinhaltekonvention und der EU-Richtlinie über nationale Emissionsobergrenzen, den Ausstoß von Luftverunreinigungen bis 2010 deutlich zu reduzieren. Diese Ziele werden in Bezug auf Stickstoffverbindungen durch die bisher ergriffenen Maßnahmen voraussichtlich nicht erreicht. Daher hat das UBA eine integrierte Strategie zur Minderung der Stickstoffemissionen erstellt. Diese Strategie weist deutliche Synergieeffekte und somit vielfältigen Nutzen auch für andere Ökosysteme aus. Besonders hohe Emissionsminderungspotenziale bei gleichzeitiger Kosteneffizienz geeigneter Maßnahmen bestehen in der Landwirtschaft. Sie ist für mehr als die Hälfte aller Stickstoffemissionen verantwortlich. Aber auch Maßnahmen im Verkehrssektor - wie die Ausweitung der LKW-Maut auf alle LKW über 3,5 t und alle Fernstraßen und eine zügige Einführung schwerer Nutzfahrzeuge, die die EURO-VI-Norm erfüllen - sowie weitere Emissionsminderungen bei der Stromproduktion in Großfeuerungsanlagen, tragen zu verringerten Einträgen gasförmiger und gelöster Stickstoffverbindungen in die Ökosysteme bei. Von solchen Maßnahmen profitieren nicht nur die deutschen Wälder, sondern auch unsere Binnen- und Küstengewässer sowie das Klima.

Den Waldbericht der Bundesregierung 2009 finden Sie hier:
http://www.bmelv.de/cae/servlet/cont...ericht2009.pdf

Die Stickstoffemissionsminderungsstrategie des Umweltbundesamtes finden Sie unter: http://www.umweltbundesamt.de/luft/d...sstrategie.pdf

Weitere Informationen zu Wirkungen von Luftverunreinigungen erhalten Sie hier: http://www.umweltbundesamt.de/luft/e...gen/effekt.htm

Geändert von Benjamin (17-06-2009 um 14:35 Uhr)
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