kein neuer aber ein unterhaltsamer und für uns Börsianer "ein Muss" , den muß man gesehen haben
5 Sterne bekommt er auch von mir
High Speed Money
Aus der Amazon.de-Redaktion
Die Londoner Baring Bank war die älteste Privatbank der Welt. War, denn ein junger Broker schaffte es im fernen Singapur Millionen zu verspekulieren -- das alteingesessene Bankhaus ging Pleite. Ein Stoff nicht aus Hollywood, sondern Real Life: Die Geschichte von Nicholas Leeson ging weltweit durch die Medien.
Leesons autobiografischer Bericht, den er hinter Gittern schrieb, diente Regisseur James Dearden als Drehbuchvorlage für High Speed Money. Sein Film lebt nicht von überraschenden Wendungen -- dafür ist das Ende der Geschichte zu bekannt --, vielmehr liefert Dearden ein Psychogramm der Finanzwelt: Blinde Gewinnsucht und Geldgeilheit setzen bei den Herren der Führungsetage alle Kontrollmechanismen außer Kraft. Als Zuschauer verfolgt man mit Kopfschütteln, wie leicht es dem jungen Karrieristen Leeson gemacht wird, durch Spekulationen an der Börse auf sein geheimes "Fehlerkonto" Millionenverluste anzuhäufen. High Speed Money ergreift Partei für seine Hauptfigur: Ewan McGregor (Star Wars: Episode 1 -- Die dunkle Bedrohung) stellt Leeson als lebens- und luxusfreudigen Aufsteiger dar, der harte Dollars mit Monopoly verwechselt. Ein Spieler, der sich verzockt, und dem dennoch am Ende die Sympathie des Publikums gehört -- die Schulden gehen an die Bank.
Stark ist McGregors schauspielerische Leistung vor allem in der beklemmenden Darstellung, wie sich Leeson als Mensch immer weiter isoliert: Selbst seiner Frau Lisa (Anna Friel) muss er bis zuletzt den erfolgreichen Börsen-Superstar vorspielen. Die Last der Lügen zerbricht den Menschen Leeson -- als die Sache auffliegt, ist es für ihn mehr Befreiung als Niederlage.
Ein absolut sehenswerter britischer Film, mit viel Musik und schnellen Szenenwechseln kurzweilig inszeniert. Ein Zeitdokument, das den Börsenwahn der 80er- und frühen 90er-Jahre anschaulich am "lebenden Objekt" dokumentiert. --