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Alt 29-09-2004, 09:04   #916
OMI
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Der Euro scheidet derzeit wohl die Geister...

Habe die letzten Tage einige Stimmen gelesen, die von einem Kurs 1:1 ausgehen.
Andererseist einige Stimmen, die den Euro bei 1,30 oder noch höher sehen...

Ich finde, 1,20 - 1,25 ist doch ein schöner Kurs.... und man hat sich dran gewöhnt...

Fazit: keine Ahnung .... und noch schlimmer: nicht mal ne klare Meinung derzeit beim Euro
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Alt 29-09-2004, 09:25   #917
OMI
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Mittwoch, 29.09.2004, 10:20
Forex-Report: Euro/Dollar weiter seitwärts


Der Euro eröffnet heute morgen bei 1.2325, nachdem in Fernost in einer engen Bandbreite von 1.2312 bis 1.2333 gehandelt wurde. Der JPY ist weiter schwach, konnte sich aber über Nacht sowohl gegenüber EUR (136.80) als auch gegenüber USD (111.00) leicht befestigen.
Das US-Verbrauchervertrauen nach Lesart des Conference Board enttäuschte gestern. Der Index fiel auf 96,8 per September von revidiert 98,7 Punkten im Vormonat (Konsensus: 99,0). Während der Teilindex der gegenwärtigen Bedingungen um mehr als 5 % sank (von 100,7 auf 95,5), konnte der Erwartungsindex leicht zulegen (von 97,3 auf 97,6).

Der Ölpreis ist in aller Munde. Kein Wunder, da der Preis für ein Barrel leichtes US-Öl zur Lieferung im November über 50 USD geklettert ist und der Preis für ein Barrel des Nordseeöls Brent mit über 47 USD ein neues Allzeithoch erreicht hat. So rechnet Außenhandelsverbands - Präsident Anton Börner wegen des Ölpreisanstiegs nicht im laufenden, aber im kommenden Jahr mit negativen Folgen für die Weltwirtschaft und die deutsche Wirtschaft: „ Wir werden mit einer Kostenexplosion und Inflationsdruck rechnen müssen.“

Auch Finanzminister Eichel sieht Gefahren für das weltweite Wachstum. Ausgelöst wurde der erneute deutliche Preisanstieg durch Befürchtungen vor erheblichen Lieferengpässen nach der Kriegsdrohung von Rebellen im ölreichen Nigeria. Die für Unabhängigkeit kämpfenden Rebellen haben alle Ölunternehmen im ölreichen Niger-Delta aufgerufen, ihre Produktion zum 1. Oktober einzustellen. Dort fördernde große Ölunternehmen kündigten allerdings an, den Betrieb bis auf weiteres aufrecht zu erhalten. Das Land ist der weltweit siebtgrößte Ölexporteur und der fünftgrößte Opec-Produzent. Die in Nigeria vorherrschende Problematik addiert sich zu den ohnehin vorliegenden Belastungsfaktoren einer fortwährend unsicheren Lage im Nahen Osten, einer weiterhin ungeklärten Situation um den russischen Yukos -Konzern sowie einer ungewöhnlich starken Hurrikan-Saison, welche die Ölförderung im Golf von Mexiko deutlich erschwert (laut USBehörden liegt die Tagesproduktion dort derzeit ca. 29 % unter dem Normalstand).

Demgegenüber steht die stärkste Ölnachfrage seit 24 Jahren. Auf längere Sicht ergibt sich damit aus unserer Sicht ein eindeutiger Primärtrend, der zukünftig unter temporären Schwankungen zu weiter anziehenden Ölpreisen führen wird. Dieses Thema wird sicher auch ausführlich im Rahmen des G-7-Treffens am kommenden Wochenende sowie auf der Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank diskutiert werden.

Aus Amerika erwarten wir heute lediglich die Revision des BIP für das 2. Quartal 2004. Analysten erwarten im Mittel eine moderate Korrektur nach oben. Nach der Steigerung von 7,4 % im 3. Quartal 2003 (gegenüber dem Vorquartal) zeigt das BIP-Wachstum in den USA deutlich nach unten. Eine Revision im Rahmen der Erwartungen dürfte die Märkte nur geringfügig beeinflussen.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das unverändert den Euro leicht favorisiert. Lediglich ein Unterschreiten der Unterstützung bei 1.2200-30 neutralisiert dieses Szenario. Ein Überwinden des Widerstands bei 1.2450 auf Tages-Wochenschlussbasis ist weiterhin erforderlich, um verstärktes Aufwärtsmomentum für den Euro zu generieren.

Quelle: instock
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Alt 29-09-2004, 14:18   #918
Switch
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US-Bip heute 14.30 Uhr:

Das BIP ist um 3.3 % gestiegen und damit gegenüber der vorläufigen Veröffentlichung von 2,8 % revidiert worden. Erwartet wurde ein Anstieg um 2,8 bis 3,0 %.

Der Chain Deflator ist erwartungsgemäß entsprechend der ersten Veröffentlichung um 3,2 % gestiegen.
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„Es ist oft produktiver, einen Tag lang über sein Geld nachzudenken, als einen ganzen Monat für Geld zu arbeiten.“ (Heinz Brestel, dt. Finanzpublizist)
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Alt 29-09-2004, 14:24   #919
Switch
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Na, viel hat sich ja bei Eur/USD nicht getan... bis 1,234x und das war´s. Das Bip liegt höher als die Erwartung...jedoch schlechter als im 1. Quartal (4,2 %) und im 2. Quartal (4,5 %) im 3. Quartal wurden lediglich 2,8 % veröffentlicht. Da hört sich natürlich 3,3 schon viel besser an .
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Alt 30-09-2004, 10:14   #920
OMI
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[ Donnerstag, 30.09.2004, 10:13 ]
Forex-Report: Datenflut aus Amerika
Von Folker Hellmeyer

Der Euro eröffnet heute morgen bei 1.2330 und oszilliert damit weiter in sehr enger Bandbreite. Der USD hat gegenüber dem JPY leicht nachgegeben und notiert aktuell bei 110.85.
Gestern stand die Revision des US-BIP 2. Quartal 2004 im Mittelpunkt des Interesses. Die Markterwartungen von 3 % annualisiertem Wachstum wurden mit 3,3 % nach zuvor 2,8 % übertroffen. Das Wachstum des Konsums stieg lediglich um 1,6 % und wurde gegenüber der ersten Schätzung nicht verändert. Das entspricht dem geringsten Zuwachs seit 9 Quartalen. Investitionen legten deutlicher als in der ersten Veröffentlichung zu. Insbesondere im Bereich von Computern und Software war ein auf das Jahr hochgerechneter Zuwachs von 14,2 % zu verzeichnen. Dieser Wert ist durch die hedonische Preisindizierung deutlich aufgebläht. Dank der Entscheidung des BEA dezidierte Daten in diesem Sektor nicht mehr zu veröffentlichen, können wir nur betonen, dass in der Vergangenheit aus 1.000 nominalen USD zwischen 6.000-10.000 hedonisdche USD für die Statistik kreiert wurden!

Ein anderer wesentlicher Faktor der Revision ist in den erhöhten Lagerbeständen zu erkennen, die sich gegenüber dem 1. Quartal von 40 Milliarden USD auf 61,1 Milliarden USD erhöhten. Die Revision der BIP-Daten hatte keine nachhaltige Marktwirkung.

Im Nachrichtenteil sind wir auf die Einlassungen des IWF-Chefvolkswirts nach der IWF-Tagung eingegangen. Konjunkturoptimismus wird gepredigt. Wir nehmen zur Kenntnis, dass auch der IWF vermehrte globale Abwärtsrisiken erkennt und dabei insbesondere auf die USA abzielt.

Heute erwartet uns eine Datenflut aus der Eurozone und den USA. Die Revision des französischen BIP des zweiten Quartals von 3,0 % auf 2,8 % gegenüber dem Vorjahr enttäuschte heute morgen. Auch die französische Arbeitslosenrate überraschte negativ mit einem Anstieg von 9,8 % auf 9,9 %. Bei dem Verbrauchervertrauen per September ergab sich dagegen eine Verbesserung um einen Punkt von 105 auf 106. Die Daten hatten keine Auswirkung im frühen europäischen Geschäft.

Der „Consumer Survey“ der Eurozone per September wird unverändert bei –14 Punkten prognostiziert. Der „Industrial Survey “ wird voraussichtlich von –4 auf –5 zurückfallen. Bei den Verbraucherpreisen der Eurozone wird ein Rückgang von 2,3 % auf 2,2 % erwartet. Auch diese Daten werden voraussichtlich wenig Marktimpulse setzen.

Am Nachmittag folgen die Daten aus den USA. Bei den persönlichen Einkommen erwarten Marktteilnehmer einen Zuwachs um 0,4%, bei den Ausgaben dagegen nur einen Anstieg um 0,1%. Im weiteren Verlauf sollten die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe laut Konsensus der Analysten keine neuen Erkenntnisse liefern und weiter in bekanntem Terrain oszillieren. Aktuelle Ankündigungen von Massenentlassungen durch Computer Associates oder Motorola, Belo und EDS verdeutlichen eine zunehmende Anspannung am Arbeitsmarkt insbesondere bei höherwertigen Jobs. Der Einkaufsmanagerindex aus Chicago per September wird mit einem Wert von 58,0 nach 57,3 prognostiziert. Wir halten negative Überraschungen für möglich. Aus New York steht der NY NAPM Report per September auf dem Spielplan. Dieser Index ist im Gegensatz zu der überwiegenden Mehrzahl der Einkaufsmanagerindices in den letzten Monaten gestiegen und hat per August einen Wert von 307,1 markiert. Dabei waren allerdings die Subindices zuletzt zum Teil dramatisch eingebrochen. Mithin ist auch ein Rückgang des „Headline Index“ heute nicht nur denkbar, sondern sogar wahrscheinlich! Der „Help Wanted Index“ per August beendet den heutigen Datenreigen. Der Index stand im Vormonat bei 37 nur einen Punkt höher als im zyklischen Tief der letz ten Jahre. Dieser Index misst das Angebot an Anzeigen in den Printmedien für Hilfsjobs. Eine nachhaltige Verbesserung lässt sich demnach auch bei den Billigjobs laut diesem Index nicht nachweisen. Ingesamt ist der heutige Datencocktail nicht geeignet, den Euro zu belasten. Im Gegenteil sind gegebenenfalls negative Überraschungswerte bei den US-Daten nicht ausgeschlossen!

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das unverändert den Euro favorisiert. Lediglich ein Unterschreiten der Unterstützung bei 1.2200-30 neutralisiert den leicht positiven Bias für den Euro. Ein Überwinden des Widerstands bei 1.2450 auf Tagesschlussbasis ist unverändert erforderlich, um das Aufwärtsmomentum des Euros zu verstärken!


Folker Hellmeyer ist Chef-Volkswirt der Bremer Landesbank..

Weitere Informationen zu kostenlosen Newslettern der Bremer finden sie hier.

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Alt 30-09-2004, 13:10   #921
simplify
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volker hellmeier wird wohl noch nie geknutscht worden sein, bei seinem ständigem pessimismus

was den euro angeht, so hat der gerade einen sprung weit über die 1.24 gemacht.
ob das schon ein vorgeschmack auf das rededuell heute in den usa ist?
Angehängte Grafiken
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Der ideale Bürger: händefalten, köpfchensenken und immer an Frau Merkel denken
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Alt 30-09-2004, 13:42   #922
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US-Daten heute 14.30 Uhr:

Die Zahl der Erstanträge ist auf 369.000 gestiegen . Erwartet wurden 340.000 neue Anträge nach zuvor 351.000 (revidiert von 350.000).

Die persönlichen Auslagen sind unverändert geblieben. Erwartet wurde ein Anstieg um 0,1 % nach zuvor +1,1 % (revidiert von +0,8 %).

Die persönlichen Einkommen sind um 0,4 % gestiegen . Erwartet wurde ein Anstieg um 0,3 bis 0,4 % nach zuvor +0,2 % (revidiert von +0,1 %).
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Alt 30-09-2004, 13:47   #923
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ich denke ein ausgeglichenes Ergebnis... schlechtere Arbeitsmarktdaten - dafür ist das pers. Einkommen gegenüber den pers. Auslagen gestiegen.
Um 16.00 Uhr wird noch der Einkaufsmanagerindex (Erwartet wird der Index bei 57,5 bis 60,0 nach zuvor 57,3.) und Help Wanted veröffentlicht (Erwartet wird der Help Wanted Index mit 38 nach zuvor 37)
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Alt 30-09-2004, 15:09   #924
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Der Einkaufsmanagerindex notiert bei 61,3 . Erwartet wurde der Index bei 57,5 bis 60,0 nach zuvor 57,3.


Der Help Wanted Index ist mit 37 unverändert geblieben. Erwartet wurde der Index mit 38.
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Alt 30-09-2004, 18:06   #925
Benjamin
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Hi zusammen,
stimmt, es ist sehr einfach, bei EUR/USD dies hier zu erleben:




Beim Pfund/Eur gab es heute einen wichtigen Tag, siehe
http://www.traderboersenboard.de/sho...&threadid=8566
Dort sollte das Pfund zum Euro wieder aufholen im Sinne einer Korrektur.
Kurzum, über "Dreiecksbeziehungen" (siehe Link) und wegen Charttechnik kann ich mir jetzt vorstellen, dass EUR/USD gerade ein Zwischenhoch gesehen hat.
Werde das ganz einmal "trocken" verfolgen, d. h. ohne investiert zu sein, aber mit einer Meinung zum Markt.

Falls es doch morgen noch weiter raufgehen sollte (anders als von mir erwartet), dann meint Godmode: "Ein Überwinden der 1,2481 USD würde dann das eigentliche Kaufsignal in den 1,3000 USD Bereich auslösen."
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Beste Grüße, Benjamin

Geändert von Benjamin (30-09-2004 um 18:26 Uhr)
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Alt 01-10-2004, 10:45   #926
OMI
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[ Freitag, 01.10.2004, 10:11 ]
Forex-Report: US-Dollar taucht ab

Von Folker Hellmeyer



Der Euro eröffnet heute morgen bei 1.2420 nahe den in den letzten 24 Stunden markierten Höchstwerten bei 1.2440-45. Der USD verliert gegenüber dem JPY an Boden und steht aktuell bei 110.05.
Der viel beachtete Tankan-Bericht überraschte positiv bei Großunternehmen im verarbeitenden und produzierenden Gewerbe. Dagegen entsprachen die Indices für kleinere Unternehmen und den Dienstleistungssektor nicht den Prognosen. Insgesamt waren die Datenveröffentlichungen aus Japan durchwachsen und hatten auf den Devisenmarkt keinen nachhaltigen Einfluss (siehe letzte Nachrichten).

Gestern überraschte sowohl der „Consumer Survey“ (-13 nach –14) als auch der „Industrial Survey“ (-3 nach –4) der Eurozone per September positiv. Beide Indices legten jeweils um einen Punkt zu. Der Verbraucherpreisindex der Eurozone per September entsprach den Prognosen mit einem leichten Rückgang um 0,1 % auf 2,2 %. Die Daten wirkten für den Euro leicht unterstützend.

Die Daten aus den USA überraschten positiv als auch negativ. Persönliche Einkommen legten im August um 0,4 % zu und entsprachen den Erwartungen. Persönliche Ausgaben waren gegenüber dem Vormonat unverändert und enttäuschten leicht. Der Einkaufsmanagerindex aus Chicago überraschte positiv mit einem markanten Anstieg von 57,3 auf 61,3 Punkte per September. Auffällig ist die hohe Volatilität, die sich in diesem Index spiegelt. Der Datensatz seit Februar diesen Jahres lautet 63,6 – 57,6 – 63,9 – 68,0 – 56,4 – 64,7 – 57,3 – 61,3. Entscheidend ist in diesem Fall, dass die Einzelindices den Anstieg des Gesamtindex überwiegend spiegeln. Der Orderindex zog um 10,7 Punkte auf 68,7 an und war damit der maßgebliche Katalysator des Anstiegs, der Index der Lagerbestände nahm von 61,3 auf 64,2 zu und erreichte den höchsten Wert des Jahres , der Beschäftigungsindex verzeichnete einen leichten Anstieg von 51,1 auf 53,9. Lediglich der Produktionsindex fiel von bisher 61,8 auf 58,4.

Der NY NAPM Report per September konnte positiv überraschen und von zuvor 307,1 auf 310,4 zulegen. Die Einzelindices stehen im diametralen Widerspruch zu dem Gesamtindex. So fiel der Index der gegenwärtigen Konditionen von 59,3 auf 56,6, der Index der Geschäftserwartungen verharrte bei 60, der Index für die Bedingungen für das verarbeitende Gewerbe verlor von 61,2 auf 60,1 und der wichtige Index für die Bedingungen im Dienstleistungsbereich kollabierte von 59,1 auf 52,6. Die
Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stiegen auf 369.000 nach zuvor 351.000 an. Markterwartungen lagen bei 343.000. Der „Help Wanted Index“ verharrte im August bei einem Wert von 37 nur einen Punkt oberhalb des zyklischen Tiefs, das bei 36 markiert wurde. Beide arbeitsmarktrelevanten Daten enttäuschen damit und signalisieren eine Verschärfung der Situation am US-Arbeitsmarkt. Insgesamt konnten die US-Daten dem USD keine Unterstützung verleihen.

Das Fernsehduell zwischen Präsident Bush und Herausforderer Kerry, das von circa 50 Millionen Zuschauern in den USA verfolgt wurde, wird als ein Patt mit leichten Vorteilen für Kerry gewertet. Einmal mehr stand die Thematik des Irakkriegs im Vordergrund. Nachhaltige Marktwirkung ging von diesem „Event“ nicht aus.

Im Vorwege des G-7 Treffens häufen sich Kommentare von politischen Persönlichkeiten, die sich für berufen halten, ihren Gedanken medial Ausdruck zu verleihen. Das trifft auch auf den IWF Europa Direktor Deppler zu (siehe letzte Nachrichten). Herr Deppler meint, dass der Euro gegenüber dem USD nahe seines Gleichgewichtspreises notiert. In der Praxis der Devisenmärkte bewegen sich Währungen lethargisch oder dynamisch aber selten nahe den von Wirtschaftswissenschaftlern auf welche Art auch immer ermittelten Gleichgewichtspreisen. Zudem existieren sehr unterschiedliche Gleichgewichtspreise von unterschiedlichsten Quellen bei Werten zwischen 1.05 und 1.30. Fakt ist, dass der Konsensus der Finanzmärkte in der Konjunktureinschätzung der USA der Fed und der US-Administration gefolgt ist und nun mit einer anderen Realität konfrontiert ist. Dem ist Tribut zu zollen, indem Positionen der neuen Realität angepasst werden, Gleichgewichtspreise hin oder her! Die Verbalakrobatik eines Herrn Deppler mag den Anspruch medialer Intervention zur Beruhigung der Gemüter genügen, das wars dann aber auch!

Ansonsten zeichnet sich ab, dass das Thema China im Mittelpunkt steht. Wir erwarten nicht, dass China sich unter dem gegebenen Druck auf Konzessionen einer Aufwertung des CNY einlassen wird. Gleichwohl wird China eine Aufwertung in der Zukunft in Aussicht stellen. Damit können alle Teilnehmer ihr Gesicht wahren. Die strukturellen Defizite der USA (Doppeldefizit) werden mit Sicherheit hinter verschlossenen Türen diskutiert. Darauf deuten Einlassungen von Trichet (EZB) oder auch der OECD im Vorwege des G-7 Treffens. In dem Kommunique dürfte „political correctness“ insbesondere Im Hinblick auf die Vorwahlperiode in den USA dominieren. (Zur Kenntnisnahme: „Political correctness“ ist eine Einschränkung der „correctness“ und damit inkorrekt) heute erwarten wir den Einkaufsmanagerindex der Eurozone per September. Analysten prognostizieren einen geringfügigen Rückgang von 53,9 auf 53,7. Nachhaltige Marktwirkung sollte von einer solchen Entwicklung nicht ausgehen.

Aus den USA folgt das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan. Hier gehen Marktbeobachter von einem Anstieg um 0,2 Punkte auf 96,0 aus. Eine derartige marginale Veränderung ist wenig geeignet relevanten Markteinfluss auszuüben.

„Construction Spending“ wird mit einem erneuten Zuwachs von 0,4 % per August erwartet. Im Mittelpunkt des Interesses steht der ISM Index für das verarbeitende Gewerbe per September. Analysten gehen von einem moderaten Rückgang von bisher 59,0 auf 58,3 aus. Die Daten der regionalen Einkaufsmanagerindices waren durchwachsen. Entsprechend ist eine relative Stabilität in einer Bandbreite zwischen 58 und 60 realistisch.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das unverändert den Euro favorisiert. Um verstärktes Aufwärtsmomentum zu generieren, bedarf es unverändert eines Tageschlusskurses oberhalb von 1.2450. Lediglich ein Unterschreiten der Unterstützung bei 1.2250-80 neutralisiert den aktuell leicht positiven Bias für den Euro.

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Alt 01-10-2004, 12:18   #927
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Ganz einfach ausgesprochen-
Es sind mir einfach zu viele negative Meldungen im Dollarkurs gegenüber dem €uro enthalten. Dies gefällt mit hinten wie vorne nicht Auch wenn der €uro einen kleinen Satz über die 1,24 gemacht hat, der nächste sehr markante Widerstand lauert direkt hinter dieser Marke! Sollte der €uro tatsächlich auch diese Hürde knacken, so wäre der Weg frei bis zu den alten Tops.
Wenn ihr mich fragt, ich glaube es nicht. Bin aber aber nicht total sicher bei dieser Geschichte. Wie auch immer, über die alten Hochs geht der €uro nicht, das ist zumindest meine Meinung. Hier der €uro/Dollarkurs zuerst 1 Jahr dann 5 Jahre..


Viele Grüße euer Dieter (Börsengeflüster)
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Die Börse ist keine Wissenschaft, sondern eine Kunst.

André Kostolany


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Alt 04-10-2004, 18:51   #928
niemandweiss
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Alt 07-10-2004, 18:54   #929
niemandweiss
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"hochspekulativ" und "kurzfristig" werde "ich" innerhalb dieser Bremszone 1,225 wieder long gehen



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Alt 08-10-2004, 12:48   #930
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Habe hier einen Ausschnitt einer Nachricht aus einem anderen Board (leider ohne Quellenangabe)

"Kurz vor der Präsidentenwahl steht in den USA eine umfassende Unternehmenssteuersenkung kurz vor dem Durchbruch. Das Repräsentantenhaus hat dem Entwurf der Regierung bereits zugestimmt; das Paket wird nun dem Senat vorgelegt. Im Repräsentantenhaus hatten dabei auch 73 Demokraten ihre Zustimmung abgegeben. Widerstand ist allerdings von Seiten einiger Senatoren zu erwarten, die eine stärkere Regulierung der Tabakindustrie mit dem Steuersenkungspaket verknüpft sehen wollen.

Insgesamt soll die Steuerreform den Unternehmen Entlastungen im Umfang von 136 Milliarden Dollar bringen.
76,5 Milliarden Dollar davon sollen dem produzierenden Gewerbe zukommen, in dem in den vergangenen Jahren zahlreiche Stellen abgebaut worden sind. Im Gegenzug sollen Steuererleichterungen auf Exporte im Umfang von rund 49,2 Milliarden Dollar hinfällig werden. Diese waren von der Welthandelsorganisation als ungerechtfertigte Exportsubventionen gebrandmarkt worden.

Kritiker der Bush-Administration sehen das Steuerpaket als zynischen Versuch der Regierung an, ihre Popularität kurz vor den Wahlen auf Kosten des Bundeshaushalts zu steigern. Es stellt die umfangreichste Reform der Unternehmensbesteuerung seit den Maßnahmen der Reagan-Regierung 1986 dar."
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