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Alt 06-06-2006, 22:44   #121
simplify
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das kleine problem bei euro/dollar ist wohl zur zeit, dass bernanke auch ganz wild auf zinserhöhungen ist

sollte donnerstag die EZB doch 50 punkte anheben, wird aber der euro wohl einen satz machen, der über die 1.30 geht. bleiben es 25 punkte, dürfte kaum was passieren.
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Alt 07-06-2006, 12:22   #122
membran
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Guten Tag Zusammen

Die Inflationsdaten aus dem Euro Raum:



11.05.2006 20:02
EZB/Weber: Stärkere Konjunktur könnte Kerninflation erhöhen
FRANKFURT/DUBLIN (Dow Jones)--Nach Einschätzung von Bundesbankpräsident Axel Weber haben die hohen Ölpreise bisher weder indirekte noch Zweitrundeneffekte bei der Preisbildung im Euroraum zur Folge gehabt. "Die Energiepreise haben bislang nur die Headline-Inflation getrieben (...), die Kernteuerung hat sich hingegen gedämpft entwickelt", sagte Weber am Donnerstag bei einem Vortrag über "Ölpreisschocks und Geldpolitik im Euroraum" in Dublin. Er warnte allerdings davor, dass ein Anziehen der Konjunktur eine schrittweise Beschleunigung der Kerninflation verursachen werde.

Sich auf das Messkonzept der Kernteuerung - ohne Preise für Energie und Nahrungsmittel - zu verlassen, sei "kurzsichtig", erklärte Weber, der auch Mitglied im Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) ist. Gleichzeitig sprach er aber auch davon, dass die Inflationserwartungen bislang "gut verankert" seien und dass ihr aktuelles Niveau den Vorstellungen der EZB von Preisstabilität entspreche. Andererseits gab er zu bedenken, dass allein die Verankerung der Inflationserwartungen kein Argument für die EZB sei, geldpolitisch einen abwartenden Ansatz ("wait and see" zu folgen.

Vor dem Hintergrund der Ölpreisentwicklung in den vergangenen drei Jahren hat sich die Euroraum-Teuerung zumeist oberhalb der Marke von 2% Inflation bewegt. Die EZB selbst definiert Preisstabilität mit einer Inflationsrate von "unter, aber nahe 2%". Angesichts der anhaltenden und weiter erwarteten "Zielverfehlungen" hat die Notenbank im Dezember und März ihre Leitzinsen um jeweils 25 Basispunkte erhöht. Eine weitere Zinsanhebung hat EZB-Präsident Jean-Claude Trichet für Anfang Juni signalisiert. Der wichtigste EZB-Zins würde dann auf 2,75% steigen. Zudem wird an den Finanzmärkten bis Jahresende mit ein bis zwei weiteren Zinsschritten gerechnet.

Weber sagte, der seit Mitte 2003 verzeichnete Anstieg der Ölpreise entspreche in etwa den Energiepreisschocks in den 70er und 80er Jahren. Allerdings seien die Folgen des jüngsten Ölpreisanstiegs für das Wirtschaftswachstum eher vernachlässigbar gewesen. "Der gegenwärtige Ölpreisanstieg fällt mit den günstigsten weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen seit 35 Jahren zusammen", sagte der Bundesbankpräsident. Aber auch der Einfluss der hohen Ölpreise auf die allgemeine Teuerung sei "bemerkenswert" - die gegenwärtige globale Inflation sei so niedrig wie seit 35 Jahren nicht mehr, betonte Weber.

Während zudem der Ölpreisschock in den 70er Jahren angebotsbedingt gewesen sei, rührten die gegenwärtig hohen Ölpreise von Angebots- und Nachfragefaktoren her, erklärte der Bundesbankpräsident im Weiteren. Er verwies dabei vor allem auf den anhaltend starken Energiehunger in den USA und in Schwellenländern wie China.

-Von Peter Trautmann, Dow Jones Newswires, +49 (0) 69 / 29725-313,

peter.trautmann@dowjones.com

DJG/ptt/hab


Die Kerninflation,die man wohl zu Rate ziehen kann weil sich die Rohstoffpreise darauf nicht auswirken lagen jeweils dem Ziel der EZB Marke von 2% sehr nahe.
Zuletzt lagen diese Daten für April bei 2,4%.

Die Tabelle zeigt bezgl. Inflation die Sorgenkinder (Estland,Litauen und die Slowakei) ich gehe aber davon aus das sich die EZB nach den Daten aus Deutschland und Frankreich richtet.
Da wird die Politik gemacht.Wären die Angelsachsen in der EU wäre der politische Einfluss zwischen drei geteilt also eine "Insel" mit zwei Bergen,hehe......
In Frankreich und deutschland liegt die Inflation unterhalb des tagesgeldzinssatzes.


50 Basispunkte wird es nicht geben.


Hier ein Auszug von Volker Hellmeyers Tageskomentar:

Der Devisenmarkt konzentrierte sich jedoch gestern nicht auf Fundamentaldaten, sondern war weiter von der durch Bernanke induzierten aufflammenden US-Zinsspekulation bestimmt.
Dabei war der Devisenmarkt nicht bereit, die Qualität der potentiellen Zinserhöhungen zu bewerten:
Bleiben wir zunächst bei der Zinspolitik der Eurozone. Die diese Woche anstehende Zinserhöhung ist Ausdruck der Inflationssorgen und nicht nachhaltig gestiegener Inflationsraten, weil die Wirtschaft stark und zum großen Teil stärker als erwartet wächst mit entsprechenden ausgeweiteten Kredit- und Geldmengenwachstum. Mithin ist die aktuelle Zinspolitik der EZB vorsorgend und Reflexion auf eine positive ökonomische Entwicklung und damit Ausdruck innerer Stärke. Fraglos ist dieses Bild überzeugend.
Die Situation in den USA unterscheidet sich nachhaltig. Die Wirtschaftsdaten haben in den vergangenen Wochen und nach den Revisionen dürfen wir auch sagen Monate überwiegend enttäuscht. Es sind stärkere Dynamikverluste erkennbar, als vom Markt in den Wachstumsprognosen unterstellt. Gleichzeitig hat sich die Kerninflationsrate an das obere Ende der Toleranzschwelle der Fed bewegt. Hier ist die Zinspolitik also keine Reflexion auf wirtschaftliche Stärke, sondern auf den Kaufkraftverlust der Währung. Wir überlassen es den aktuell emsigen Marktteilnehmern darin auch nur ansatzweise Aspekte von Attraktivität erkennen zu wollen, die dem Gebot der Nachhaltigkeit gerecht werden!


Viele Grüsse,


Jörg
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Alt 08-06-2006, 08:56   #123
membran
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"Die Korrektur ist erwünscht"



Von Lutz Reiche



US-Notenbankchef Ben Bernanke spricht von Inflation, und schon treibt das Zinsgespenst die Märkte in den Keller. Folker Hellmeyer, Chefanalyst der Bremer Landesbank, hält die Sorgen für übertrieben und kritisiert Bernankes jüngsten Auftritt. Im Interview erklärt der Volkswirt, warum der Dax gleichwohl noch kräftig fallen kann.

...

http://www.manager-magazin.de/finanz...419929,00.html




Ja,das ist nichts neues auch Alan Greenspan lenkte die Märkte im geeigneten Zeitpunkt mit Verbalinterventionen in die gewünschte Richtung.
Das hat den Vorteil das man die Rohstoffmärkte weiterhin schwächt und die Inflation eindämmt ohne an der Zinsschraube drehen zu müssen.
Also keep cool es wird keine Erhöhung am 28 Juni geben der Arbeitsmarktbericht war eine klare Absage an weiteren Erhöhungen und mit nachlassender Wirtschaftsdynamik,die ja zuletzt auch spürbar in den Daten zu lesen gewesen ist wäre eine weitere Erhöhung sogar Gift für die Märkte!
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Alt 08-06-2006, 09:40   #124
Benjamin
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Zitat:
mm.de: ... demnach in eine Periode eines geringen bis sinkenden Wachstums mit zugleich hohem Inflationsniveau ...
Dafür gibt es einen Namen: Stagflation! Habe Erläuterungen dazu bereits gepostet...ebenso meine Meinung hinsichtlich einer Depotzusammenstellung während einer Stagflation: http://www.traderboersenboard.de/sho...097#post248097
Mich wundert, dass es nicht links und rechts bereits hunderte von Postings, Zeitschriftenartikel, Bücher und sonstige Medienberichterstattung gibt zum Thema "Wie gestalte ich mein Depot für die Zeit einer Stagflation?" Wenn man darüber nachdenkt, dann liegen doch alle Merkmale dafür auf dem Tisch, warum sieht das kaum einer und benennt es konsequent beim Namen? Bei Bloomberg-TV findet man derzeit nur diese Dauer-Euphoriker, die permanent zum Einstieg in Aktien blasen und überall Kaufgelegenheiten sehen, allen voran diese nadelbestreiften Fondmanager mit der immer gleichen Message: Vor allen Dingen rein in die Emerging Markets, weil die langfristige Wachstumsstory fundamental untermauert sei! Grauenhaft! Diese Leute erzählen niemals in die Kamera, dass dies nur eine ganz langfristige Aussage sein kann und aktuell drakonische Aktienverluste ins Haus stehen - schlimmer noch als die im Westen. Und wenn es runter geht, dann reden diese Leute immer nur von Gewinnmitnahmen, niemals von Verlusten. Bei manchen dieser Interviews stellt man besser den Ton aus, um sich auf die eingeblendeten Daten konzentrieren zu können.

Kein Missverständnis: Die Stagflation hat gerade erst begonnen, es gibt noch Wachstum, nur wird es auf Sicht von Wochen und Monate immer weniger. Gäbe es kein Wachstum mehr sondern eine Schrumpfung, dann hätte man eine Rezession; wenn die lange genug dauert spricht man von einer Depression. Deflation widerum ist ein allgemeiner und anhaltender Rückgang der Preise für Waren und Dienstleistungen, also ganz entgegen dem Verhalten während einer Stagflation. Eine Deflation werden wir voraussichtlich nicht bekommen, weil entgegen aller Interessen der derzeit Reichen und Mächtigen: Sie ist nämlich für die Gläubiger vorteilhaft. Außerdem sagt die Charttechnik, dass wir das vieljährige Top bei den Anleihekursen definitiv gesehen haben!

Ein Test für meine These Stagflation ist die Antwort des Iran auf das vorgelegte Angebot. Ich rechne letztlich mit einem negativen Ausgang. Denn woher soll auf Sicht von Wochen und Monaten all die Inflation herkommen wenn nicht von den Energiekosten?

Meine These bekäme also einen massiven Knacks, wenn der Iran jetzt tatsächlich so etwas ausrufen würde: "Asche auf unser Haupt, wir haben unsere Meinung geändert, all die Rethorik der letzten Wochen und Monate war dummes Gequatsche, wir geben unser Ziel auf und beginnen mit Verhandlungen, die unsere Kapitulation schriftlich besiegeln; ja, wir nehmen zur eigenen formalen Gesichtswahrung Eure Gaben an, lobpreisen sie in der eigenen Presse vor unserem Volk, das wir in den letzten Wochen und Monaten in genau entgegengesetzter Weise indoktriniert hatten, ja, wir geloben fortan brave Konsumenten von Produkten und Dienstleistungen des Westens zu werden, unser Öl pflichtschuldigst zu exportieren und westliche Werte in unserem Volk unbehelligt um sich greifen zu lassen!"

Aber ist das wahrscheinlich - selbst in weniger karikierender Übertreibung??? Also, ich persönlich sehe es als viel wahrscheinlicher an, dass der Iran ablehnt als dass er annimmt. Und damit sehe ich meine Erklärung für die aktuelle Börsensituation "gerade begonnene langfristige Stagflation" als hochwahrscheinlich an.

So um den 22. Juni herum sagen die Charts, dass der Iran ablehnend antworten wird. Bin mal gespannt, ob's wirklich so kommt...

Geändert von Benjamin (08-06-2006 um 10:00 Uhr)
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Alt 08-06-2006, 10:01   #125
membran
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Benjamin


Deine Quote war eine Frage vom Manager Magazin die Hellmeyer wie folgt beantwortet:



Hellmeyer: Meiner Einschätzung nach sind die Inflationssorgen übertrieben, das gilt für die Weltwirtschaft als auch die USA an sich. Sicher, wir haben hohe Energiepreise. Aber die Kerninflationsrate in den Vereinigten Staaten hat sich in der jüngsten Vergangenheit nur marginal nach oben bewegt.


Also stagnation ja,stagflation kann niemand derzeitig erkennen außer die Rohstoffbullen die noch kräftig eines über den Deckel bekommen werden mit Kurszielen bei min. 575 USD.
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Alt 08-06-2006, 10:55   #126
Benjamin
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Hallo Membran.

korrekt, falls es keine deutliche Inflation bei den Energiekosten (allgemeiner: Rohstoffkosten) geben sollte, dann stimmt meine Interpretation "Stagflation" nicht. Das wäre aber für die Börse noch schlimmer: Falls die Nachfrage nach Rohstoffen (vor allem Öl, Metalle) starker abflaut als die ebenfalls langfristig abnehmende Fähigkeiten zur Produktion, dann würde das bedeuten, dass die konjunkturelle Nachfrage also ganz schlecht wäre. Das klappt nur im Rahmen einer Rezession, Depression, Deflation. Das wäre die schlechteste aller Welten!

Imo gehen auf Sicht von vielen Monaten oder gar Jahren die Rohstoffpreise rauf. Angesichts der Rückschläge bei den Metallen inkl. Edelmetalle und vieler Soft Commodities fällt es natürlich im Moment schwer, da grossartige Inflationsgefahren zu erblicken. Wer (nur) zurückblickend auf die Daten schaut, für den ist Inflation im Moment kein wirklich relevantes Thema. Mein Punkt ist: Die Preise auch der Metalle werden irgendwann (Wochen, Monate?) wieder anfangen zu steigen. Kupfer ist nicht so schnell zu ersetzen. Öl ebenso (wenngleich langfristig für beide Rohstoffe sicherlich Alternativen entwickelt werden, die langfristig (Jahre!) sicherlich relevant sein werden). Beim Kupfer gibt es keinen Iran. Wohl aber beim Öl. Der Anteil der Energiekosten bei unseren Produkten und Dienstleistungen ist hoch genug, um das zu einem wesentlichen Faktor zu machen, vor allem, wenn die Gewinnmargen angesichts einer konjunkturzyklischen Abschwächung ohnehin beginnen zu purzeln. Ich meine, an dieser Stelle irrt Herr Hellmeyer.

Wegen der Referenz auf die 70er Jahre in dem mm-Artikel hier der Chart des S&P 500 Aktienindex in dieser Zeit, konkret vom 05.01.1970 - 01.01.1983: Wer Anfang 1971 kaufte und das Zeug geschlagene 11 Jahre hielt, der hatte Mitte 1982 (fast) nichts verdient. Unerfreulich! Auf so eine Zeit blicken Aktionäre mit Grauen zurück.

Und hier der Zusammenhang von da an, in log. Skalierung:

Und hier der ganze Zusammenhang seit dem 2. Weltkrieg, hier 06.01.1949 - 07.06.2006:

Unten eine bärische Interpretation, die langfristig Deflation unterstellt: Das unerreicht bleibende historische Top aus dem Jahr 2000 stellt eine sehr langfristige 5 gemäß Elliott-Wellen-Theorie dar. Aktuell - bei korrektiver Zählung eines angenommenen Flats ab dem Top - eine im Mai 2006 gerade beendete B-Welle rauf, die nun abgelöst worden ist durch eine Impulswelle runter. Alternativ kann man auch gleich ab dem 2000er-Top impulsiv runterzählen, wie jeweils nach dem "/" dargestellt.

In jedem Falle sollten wir die Gegend von 800 beim S&P-Aktienindex im Rahmen der gerade begonnenen Abwärtsbewegung als Kursziel sehen. Das All-Time-High war nur dann kein solches, wenn 1) nach Erreichen der 800 Schluss ist und wenn 2) nach der dann folgenden Erholungsrally die danach folgende Abwärtsbewegung die 800 nicht durchschlägt (Test des Low). Falls dieser dritte Test der 800 nicht bestanden würde, dann wären alle Schleusen geöffnet, es gäbe nach unten kein wirkliches Halten mehr, jedermann würde verkaufen.

Der Elliott-Gro0meister Prechter vertritt die These, dass das Aktientop aus dem Jahr 2000 das ur-historische Langfrist-Top war. Mit anderen Worten: Während unserer ganzen Lebenszeit werden wir demnach keine derartig hohen Kurse mehr sehen! Daher habe ich in dem unteren Chart einen Fehlschlag dieses dritten Tests eingezeichnet, also die Prechter'sche Version.

Ich persönlich bin kein Elliott-Großmeister. In meinen eigenen unvollkommenen Augen sieht der Chart so aus, dass er sich beide Möglichkeiten bis zum Schluss (dem 3. Besuch der 800) offenhält. Falls es nämlich nach dem 3. Test nachhaltig raufginge, dann hätten wir seit dem Top in 2000 ledigleich eine ganz gewöhnliche Flat-Korrektur in Welle 4-Position gesehen, das häufigste, gewöhnlichste Korrekturmuster überhaupt.

Ich vermute, dass die 800 beim 3. Test dann nach unten durchstoßen werden, falls wir tatsächlich am Ende des Tages doch fallende Preise beobachten. Falls die steigenden Rohstoffpreise parallel zum Effekt der Wirtschaftszyklen (abflachende Konjunktur) zuerst inflationsbedingt die Zinsen nach oben, die Anleihe- und Aktienkurse nach unten bringen und Leute den Job verliegen, dann reden wir Stagflation. Wenn das dann aber weitergeht, wenn jede Menge fauler Kredite und die "strukturellen Ungleichgewichte" das Finanzsystem überbeanspruchen (z. B. Dollar), wenn die Leute also weniger kaufen müssen , weil ihre Einnahmen absinken, wenn also weniger nachgefragt würde an Produkten und Dienstleistungen, weil das Geld nur für das Allernötigste reicht - dann würden die verbleibenden Anbieter die Preise senken müssen, um überhaupt eine Geschäftstätigkeit zu sehen. Dann wäre aus der Stagflation der Anfangsphase eine Rezession und Deflation geworden. Der japanische Nikkei 225 läßt grüßen und bietet Anschauungsmaterial dafür, was uns bei Deflation blühen würde:

Der aktuelle Langfristchart: http://www.mrci.com/pdf/nikkei.pdf

Es ist schon richtig: Sollten wir eines schönen Tages ernsthaft über Deflation reden, dann wären in der Tat alle Schleusen geöffnet! Aber so weit sind wir noch nicht. Aktuell sehe ich steigende Preise und fallende Aktien und fallende Anleihen bei absinkender Konjunktur, das nennt Stagflation, da beisst die Maus keinen Faden ab. Details von mir hierzu siehe
http://www.traderboersenboard.de/sho...097#post248097

Wer den Elliott-Großmeister Prechter zum Thema lesen möchte: Conquer the Crash. You Can Survive and Prosper in a Deflationary Depression,
von Robert R. Prechter, ISBN: 0470870907, aus dem Jahre 2002.
Das Buch ist auch als deutsche Übersetzung erhältlich:
Besiege den Crash! Wie man eine Deflationskrise übersteht und dabei sogar gewinnt, ISBN: 3922669441, Details siehe http://www.amazon.de/exec/obidos/ASI...644686-8424502
In 'Conquer the Crash', Robert Prechter explains why he thinks the boom times are behind us. Based on his interpretation of the Elliott Wave Principle (an idea premised on the notion that mass investor psychology is what really drives markets), Prechter argues that the economy is about to enter into a deflationary depression that few investors are prepared to deal with. In making his case, he assembles an impressive array of data that in essence suggests that the bill for the last 10 years of market excess is about to come due. The second half of the book shows how to avoid becoming "a zombie-eyed victim of the depression" and offers advice on protecting one's assets in a deflationary environment (cash is king). If there's any good news in the future that Prechter sees coming (other than how to avoid it), it's that all-out depressions don't last very long. Conquer the Crash should appeal to all investors, particularly those desperately looking for a safe haven from the uncertainties of today's markets.
Ich habe das Buch bestellt, aber noch nicht gelesen; habe aber bereits Prechter's älteres Buch über das Elliott Wave Principle gelesen.

Geändert von Benjamin (15-02-2013 um 21:12 Uhr)
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Alt 08-06-2006, 12:44   #127
membran
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Hallo Benjamin


Also bezgl. crash deffiniere bzw. erwarte ich diesen eher über die Rohstoffmärkte als in den Indices,letztere sind noch nicht so weit.
Diese Korrektur wird kurz und schmerzlos wärend ich bezgl. Induustriemetalle und Rohstoffe die Meinung Marc Fabers vertrete dessen Link ich gleich anhängen werde.
Bezgl. Inflation,die hohen Öl und Metallpreise wirken sich komischerweise nicht auf die Preisstabilität aus ebenso wenig wie auf die Verbraucher und Konsumentenpreise.
Das ist schon ein Phänomen und bevor dies passiert werden die Rohstoffpreise bei nun erwarteter Abkühlung der US Wirtschaft (dramatisch sehe ich diese auch nicht) sowieso weiter korrigieren.
Im Gold Thread beschrieb ich ja schon bei 720 USD im Gold die mögl. Blasenbildung und es ging tatsächlich auch nur 6 USD über den von mir markierten Top Bereich.

So,in 12 Minuten wird das Ergebnis der EZB erwartet deshalb stelle ich nur noch kurz den Link von Marc Fabers Gloom,boom and doom Report ein:


http://www.gloomboomdoom.com/marketc...ads/060605.pdf
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Alt 08-06-2006, 13:04   #128
Benjamin
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Hallo membran,

besten Dank für den Link, den kannte ich noch nicht. Den guten Faber las ich bislang nur in irgendwelchen Interviews. Ich weiss nicht, wie er zu seinen Einsichten kommt, aber er ist immer hochinteressant. Bei ihm stört mich persönlich nur die fehlende Präzision hinsichtlich Kurs und Zeit, die er bei seinen Aussagen im Kopf hat, aber eben nicht äußert. Mit Hebelprodukten ist da nichts zu wollen.

Ok, Du kommst zu einer anderen Einschätzung als ich. Ich hoffe für Dich, dass Du damit auch bei Deinen Börsen-Engagements Erfolg hast! Ich persönlich habe ja meine Depot-Präferenzen gepostet - und bin bislang gut damit gefahren. Auch meine EUR/USD-Prognose habe ich oben bereits per Chart gepostet.

Bin mal gespannt, ob der gute Prechter mir in seinem Buch noch neue Dinge erzählen kann oder ob in meinem Posting hier und in meinem per Link genannten Posting im großen und ganzen schon alles drin steht.
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Alt 08-06-2006, 13:19   #129
Benjamin
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Übrigens: EUR/USD wird die Range halten. Wellenmäßig imo eine heute beendete Flat-Korrektur in Welle 4 Position des Impulses seit Ende Februar 2006. Der Chart erzählt mir übrigens, dass EUR/USD kurzfristig (ab heute) tüchtig steigen sollte - rauf Richtung 1,30. Dort wieder Scheitern - vermutlich. So wie dargestellt: http://www.traderboersenboard.de/sho...183#post248183
Nachtrag, habe vorhin Long nachgelegt bei:
EUR/USD MINI Long, NL0000609758 / ABN5AL, Briefkurs 3,00€.
Ist mit Hebel 29,60 und Stop Loss Marke 1,252 schon ein knackiges Teil.
Nach meiner Einschätzung ist es ja nur ein Flat....
... aber ob EUR/USD das auch so sieht....?

Geändert von Benjamin (08-06-2006 um 14:10 Uhr)
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Alt 08-06-2006, 14:29   #130
Benjamin
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14:30 (MEZ)
Pressekonferenz der Europäischen Zentralbank (EZB) zum Ergebnis der Ratssitzung

Nach Angaben Trichets sind die Zinsen wegen der Aufwärtsrisiken bei der Preisstabilität erhöht worden. Trotzdem blieben die Zinsen im Bereich des Euro niedrig. Die weitere Entwicklung mit Blick auf die Inflationsrisiken würden weiter beobachtet. Die Inflation werde für 2006 mit 2,3 % erwartet nach zuletzt noch 2,2 %, für 2007 blieben die Erwartungen bei 2,2 %.

Die letzten Wirtschaftsdaten seien positiv zu bewerten, die Wachstumsprognose der EZB für das Jahr 2006 liege unverändert bei 2,1 %. Für 2007 allerdings nahm die Notenbank die Erwartung von bisher 2,0 % auf nun nur noch 1,8 % Wachstum zurück.

Während der heutigen Sitzung sei auch über eine Anhebung um 50 Basispunkte gesprochen worden.

************************************

Fahrplan: Jetzt korrektiv rauf zur großen blauen B. Morgen gibt's die US Handelsbilanz April. Mittwoch kommender Woche die US Verbraucherpreise Mai. Das könnte u. a. den Driver dafür abgeben.
Nach der blauen B dann impulsiv runter zur unteren Trendlinie, wo die große blaue C=4 wartet. Danach dann rauf zur großen blauen 5 dieses Impulses.
1,2629 sind das 38,2er Retracement, da hat der Kurs ziemlich punktgenau gestoppt. das 50er Retracement liegt bei 1,2520, also dem Produkt-Stop-Loss meines Zertis.

Geändert von Benjamin (15-02-2013 um 21:12 Uhr)
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Alt 08-06-2006, 17:58   #131
Benjamin
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Tja, mit einem Stop-Buy Long-Einkauf nach Lehrbuch wär' das nicht passiert....und die Long-Zerties vorn heute nachmittag wären günstiger ins Depot gewandert (2,65€ Brief wär drin gewesen )
Hiernach wär die Rutschpartie zu Ende gegangen. Man kann die blaue 4 wohl auch noch einen Huckel nach rechte rutschen und kommt auf's gleiche Ergebnis. Schlimmstenfalls noch eine weitere Unterwelle runter. Aber: Doppel-Böden halten in der Regel nicht sondern werden früher oder später unterboten. Richtige Böden haben nur einen scharfen Spike nach unten, der sofort wieder zurückgespielt wird. Alles andere ist Murks.

Geändert von Benjamin (15-02-2013 um 21:12 Uhr)
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Alt 08-06-2006, 22:03   #132
membran
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Guten Abend


Leider habe ich diese Woche Spätschicht und im Angesicht der EZB Sitzung wollte ich auch nicht per Linit in Stuttgart ordern.


Hier meine eigentliche Ansicht die auch das bullische Szenario präfferiert:



Hier noch einmal mein Lieblingschart der als untere Haltelinie die 80,70 Cent zeigt die wir zuletzt im Jannuar 2005 getestet haben.

Zu diesem Chart sei gesagt das ich beim low zu 1,1650 im November 2005 darauf hingewiesen habe das die rote 200 er Signallinie im USD-Index Chart vor erreichen der blauen nach unten abdrehen wird leider sind die Charts wegen der Schlißung meiner HP weg.

Das Worst Case habe ich damals bei 85 Cent gesehen was einem Euro Kurs von ca. 1,10 entsprochen hätte.
Ich ging davon aus das die rote Signallinie des 200 Tagedurchschnitt die blaue nicht kreuzen wird so wie es gerade geschieht.

Jetzt dreht sie gerade nach unten ab und das sehe ich als klares bearisches Signal an!
Demnach wird es zum Test der 80,70 Cent im USD kommen was einem Euro Kurs von 1,36 Euro entsprechen würde.
Prozyklische "long" Handelsmarken sehe ich deshalb bei erreichen der:

-1,3010 mit Ziel:

-1,3280

-1,3280 und das letzte Top!

Antizyklische short Signale sehe ich bei Bruch der:

-1,2780 - 50

-1,2680

-1,2480



Die 80,70 Cent haben wir seit Jannuar 2005 nicht mehr gesehen und der 4-Fachboden un blau wird m.e nach auch noch ein 5 Mal halten.
Ein besseres Dollar short Signal als einen klaren Buch mit Kursen unter 80 Cent gab es zuletzt 2003 zu sehen,hehe.





Die 1,2680 sind nun nach unten durch ,es wurden schon die 1,2650 getestet.
Kurzfristiger sehe ich den Bruch der 1,2680 als prozyklisches short Signal an.
Die 615 im Gold ebenso.
Der Juni hat 30 Tage und 29 davon arbeitete ich 8 std. tägl.
Im Mai hatte ich 206,5 Std. in diesem Monat werden das 232 std.

Derzeitig bleibt mir nicht viel Zeit für die Börse also versuche ich den zeithorizont höher zu legen,hehe.


Hier habe ich übrigens noch ein paar Links zu Marc Faber gefunden:


http://www.swissinfo.org/ger/wirtsch...=1069532196000



Hier findet man den jeweiligen glom,boom and doom Report:

http://www.gloomboomdoom.com/


Pers. finde ich es nicht schlimm das er kein zeitl. nahes Set Up abgibt weil ich der Meinung bin das wir das selber können"
Ich gehe gerne antizyklisch deshalb hatte ich auch nach den Kursspitzen in den Rohstoffen bzw. deshalb waren die mir diese aufgefallen.


Geändert von membran (08-06-2006 um 22:28 Uhr)
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Alt 08-06-2006, 22:58   #133
membran
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Guten Abend

Wenn sich die Wirtschaft in den USA abkühlen wird verringern sich die Defizite auch über einen schwachen Konsum weil weniger importiert wird.
Die FED setzt aus,kann die Zinsen senken als auch erhöhen um den Geldfluss zu bereinigen.
Für weiteres Wachstum und vor allem weiter steigende Kurse in den Welt Indices müssen m.e die Rohstoffpreise fallen und die Währung steigen welche nachhaltiges Wachstum schafft,das wären asiatische und der Euro.
Also gleichzeitig USD fallen.
Es kann natürlich sein das ich alles falsch sehe ich versuche mich aber entsprechend zu positionieren.

Am 28 Juni ,davon gehe ich aus gibt es keinen Nachschlag seitens der FED und das wäre für mich ein Termin wo die Märkte Ihr low gesehen haben könnten.
Das Low versuche ich vorher abzufangen.....
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Alt 09-06-2006, 06:53   #134
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könnte gut sein, dass bei ausbleiben einer zinserhöhung durch die FED wieder der euro oberwasser gewinnt.
die FED kann auch kein wirkliches interesse an einem weiteren erstarken des dollars haben. sollte sich wg. der steigenden zinsen der immobilienmarkt stark abkühlen, dann muss ein neuer treiber für die us-konjunktur her. über einen schwachen us-dollar könnte der export da einspringen.
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Alt 09-06-2006, 11:08   #135
membran
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Guten Morgen


Ausgelöst wurde diese letzte euphorische Euro Rally am 3 April sie ist halt nur wahrlich übers Ziel hinaus geschossen.
Sollte sich diese Überbewertung komplett abbauen würde das nächste Kursziel 1,2380-1,2400 lauten.
Zu meiner strategischen Ausrichtung,ich suche nun nach antizyklischen Long Handelsmarken.der genannte bereich äre für mich eine klare Long handelsmarke die ich auch ausführen werde.
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