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Alt 01-09-2004, 12:16   #1
Börsengeflüster
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Der komplette Stockstreet-Börsenbrief hier im Board!

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

in der vergangenen Woche starteten wir mit unserem neuen Musterdepot und haben dort mit einigen Long-Positionen unsere positive Ausrichtung für das zweite Halbjahr bekräftigt. Wie versprochen werden wir in dieser Ausgabe die bewährte Depotbesprechung wieder einführen. Des Weiteren werde ich Ihnen am Ende des Börsenbriefes mehr zu unserer Anlagestrategie verraten.
Das Stockstreet-Depot konnte einen guten Start hinlegen und befindet sich aktuell 1,99% im positiven Bereich. Besonders Siemens und BMW gehörten an verschiedenen Tagen zu den Tagesgewinnern im DAX. Die guten Geschäftszahlen bei Siemens bekräftigen unsere längerfristige Investmententscheidung.
Häufig erhalten wir per Email Kritik zu unserer bullishen Ausrichtung. Immer wieder müssen wir feststellen, dass einige Aussagen schlichtweg falsch sind und sich einige Anleger ausschließlich auf die technische Chartanalyse stützen. Meiner Meinung ist es für einen mittel- bis langfristigen Investor wichtig die Fundamentalanalyse mit der Chartanalyse sinnvoll zu verbinden.
Im Folgenden finden Sie einige Gründe, warum an den Börsen im zweiten Halbjahr ein Kursfeuerwerk stattfinden wird:

In einem Jahr der Präsidentschaftswahlen sind überdurchschnittliche Erträge zu erwarten. Der September ist als schwacher Börsenmonat unter den Anlegern bekannt. Anders zeigt sich dieses Bild aber in einem Wahljahr. Der Seitwärtstrend im ersten Halbjahr passt dabei genau ins Bild, da im Jahr der Wahlen erst im Spätsommer/Herbst mit einem Aufschwung an den Aktienmärkten zu rechnen ist. Die Kandidaten Bush und Kerry führen derzeit ein Kopf an Kopf Rennen in den Umfragen. Diese Unklarheit zeigt sich an der Zurückhaltung vieler Marktteilnehmer. Je näher die Wahlen rücken, umso mehr wird auch diese Unklarheit über den Ausgang der Wahlen und damit auch die Zurückhaltung der Marktteilnehmer verschwinden.

Die pessimistischen Stimmen mehren sich! Kaum nähern sich die Märkte den Jahrestiefständen, werden in verschiedenen Foren bereits wieder DAX-Kursziele von 3300 Punkten verkündet. Auch per Email erhalten wir in letzter Zeit wieder vermehrt Kritik über unsere bullishe Ausrichtung. Die Mehrheit der Marktteilnehmer steht dem Aktienmarkt derzeit neutral gegenüber oder sieht in der jüngsten Erholung nur einen kurzen Pullback.

Der Aufschwung lässt sich nicht mit dem Ende der Hausse im Jahr 2000 vergleichen! Eine Überhitzung des Aktienmarktes ist bisher nicht zu erkennen. In der großen Konsolidierung in den vergangenen Monaten, welche nur seitwärts verlief, ging die Zahl der Aktionäre in Deutschland sogar zurück. Das Interesse ist demnach weiterhin gedämpft. Der Schock der letzten Jahre sitzt noch tief im Bewusstsein vieler Privatanleger. Dieses Interesse sollte mit der Zeit (gerade bei steigenden Märkten) zurückkehren und für einen zusätzlichen Kapitalfluss in den Aktienmarkt sorgen. Auch die Platzierung von Neuemissionen gestaltete sich in den letzten Monaten schwierig. All diese Faktoren zeigen, dass man von einer Überhitzung noch weit entfernt ist.

Die Zinsen befinden sich weiterhin auf niedrigem Niveau. Viele Banken sahen zu Jahresbeginn einen kräftigeren Zinsanstieg als zum jetzigen Zeitpunkt. Eine Zinsanhebung ist in der nächsten Zeit zwar recht wahrscheinlich, allerdings sollte die FED vorsichtiger agieren als von vielen erwartet, da der begonnene Aufschwung nicht gefährdet werden darf. Bereits zu Jahresbeginn erwarteten wir im Gegensatz zu anderen Marktteilnehmern einen niedrigeren Zinsanstieg in diesem Jahr. Inzwischen wurden viele Prognosen nach unten korrigiert.

Die Aktienmärkte sind weiterhin moderat bewertet! Beim DAX errechnet sich derzeit ein KGV von knapp 15. Dies ist im historischen Vergleich bei steigenden Umsätzen gerechtfertigt und lässt weitere Kursanstiege zu. Ein DAX-Stand über 4800 bis zum Jahresende ist in meinen Augen realistisch.

Die Blase findet man beim Ölpreis! Das wohl am häufigsten besprochene Thema ist der hohe Ölpreis. Man könnte es inzwischen sogar als „Stammtisch-Thema“ bezeichnen. Selbst unter Menschen, welche nicht an der Börse tätig sind, sorgt der Ölpreis inzwischen für reichlich Gesprächsstoff – so muss ich es jedenfalls immer wieder auf verschiedenen Veranstaltungen feststellen.
In Diskussionsforen taucht immer wieder die Frage auf, wie der Aktienmarkt bei den hohen Ölpreisen steigen soll. Aber mal ehrlich, wenn dieses Thema in aller Munde ist, sollte dieses Problem schon lange im Aktienmarkt eingepreist sein.
Zudem rechnen wir in den nächsten Monaten mit einer Beruhigung des Ölpreises. Die Situation ist mittelfristig deutlich überkauft. Die Marke von 40 USD kann zwar kurzzeitig überschritten werden, einen signifikanten Bruch des langfristigen Widerstandsupports erwarten wir aber nicht. Da viele Marktteilnehmer einen weiter steigenden Ölpreis sehen, sollte sich hingegen ein fallender Preis nochmals positiv auf die Aktienmärkte auswirken.

Der Aufschwung wird in den USA nun auch vom Arbeitsmarkt getragen! Zu Jahresbeginn war dies ein Kriterium vieler Bären, warum der Aufschwung nicht lange anhalten sollte. In den Arbeitsmarktdaten der letzten Wochen zeigt sich aber nun, dass auch der Arbeitsmarkt anzieht und der Aufschwung von dieser Seite unterstützt wird.

Auch in Deutschland gibt es positive Impulse! Zwar lässt die Binnennachfrage in Deutschland weiterhin zu wünschen übrig, dennoch gibt es auch hier erste Impulse, dass sich der starke Export langsam auf die Inlandsnachfrage auswirkt. Während bei der breiten Bevölkerung noch Pessimismus herrscht, blicken Unternehmer wieder positiv in die Zukunft. Der ifo-Geschäftsklimaindex stieg im Juli überraschend kräftig an und signalisiert eine dynamischere Entwicklung der deutschen Volkswirtschaft im zweiten Halbjahr. Beim normalen Verbraucher ist der derzeitige Pessimismus nicht verwunderlich, da sich Optimismus hier vermutlich erst spät durchsetzen wird.

Ich wünsche Ihnen eine erfolgreiche Handelswoche!

Mit freundlichen Grüßen,

Michael Jansen
Chefredakteur, Stockstreet.de



Marktanalyse (EuroStoxx, S&P500, Euro)

EuroStoxx50:


In der vergangenen Woche betrachteten wir die langfristige Entwicklung des EuroStoxx50. Ich halte fest, dass sich der Index derzeit in einer Konsolidierungsformation bewegt. Diese ist als klassische Bullflag innerhalb des übergeordneten Aufwärtstrends anzusehen. Nach einem erfolgreichen Ausbruch nach oben besteht ein Kursziel von 3600 Punkten auf längerfristige Sicht.
Betrachten wir das kurzfristige Bild. Der Index bewegte sich in den vergangenen Wochen zurück zu seinen Jahrestiefständen. Dort verläuft eine wichtige Unterstützung. Positiv ist einzuschätzen, dass der EuroStoxx50 in der vergangenen Woche an dieser Marke deutlich nach oben drehen konnte. Auf mittelfristige Sicht sollte der Index genug Kraft haben die Bullflag nach oben zu durchbrechen. Hierfür sprechen auch die fundamentalen Aussagen, die ich im oberen Teil des Börsenbriefes erwähnt habe. Sollte das aktuelle Tief nochmals unterschritten werden, sollte der Index bei 2550 Punkten Halt finden.


S&P 500:


Beim S&P 500 erkennt man ein ähnliches Bild wie beim EuroStoxx50. Auch dieser Index bewegt sich seit Januar in einer Bullflag im übergeordneten Aufwärtstrend. Die Bewegungen innerhalb des Abwärtstrends verlaufen viel flacher als in der vorangegangenen Aufwärtsbewegung. Dies ist neben den fundamentalen Daten ein eindeutiges Indiz, dass es sich um eine Konsolidierungsformation handelt.
Aktuell testet der Index sein bisheriges Jahrestief. Derzeit besteht eine angemessene Chance, dass die Korrektur auf diesem Niveau beendet werden kann, da der Index in der vergangenen Woche deutlich nach oben drehen konnte. Sollte das Jahrestief nach unten durchbrochen werden, ist zunächst ein Rückfall bis 1060 Punkte zu erwarten. Auch wenn man zum jetzigen Zeitpunkt einen solchen Rückfall nicht ausschließen kann, sind auf dem aktuellen Niveau eindeutig mittelfristige Käufe zu empfehlen.


Euro/USD:


Mit einer Veränderung von -0,60% hat sich der Euro im Wochenverlauf etwas weiter abgeschwächt. Daran änderten auch nichts die besser als erwarteten Daten zum ifo-Geschäftklimaindex, die dem Euro nur eine kurze Erholungsphase zuteil werden ließen. Das Chartbild zeigt den Euro auf Tagesbasis und darunter die Relative Stärke nach Levy (s. Know-how-Artikel). Auf diesen Indikator wurde noch einmal der MACD als Signalgeber gelegt (unteres Fenster). Durch die Fülle von auftretenden Divergenzen zum Kursverlauf eignet sich dieses Modell als hervorragender „Frühwarnindikator“ in Bezug auf bevorstehende Trendwechsel (s. Punkte 1-4). Derzeit zeigt es weiterhin einen eher schwachen Trendverlauf für den Euro an (s. Abwärtspfeil). Wobei seine Bedeutung nicht nur durch die Signalgenerierung auf Tages-, sondern auch auf Wochen- und Monatsbasis zu sehen ist (Gleichklang auf allen drei Zeitebenen). Insofern hat sich an unserer Einschätzung von letzter Vorwoche hinsichtlich eines weiter fallenden Euro nichts geändert.

Quelle: http://www.stockstreet.de

Beängstigend, das dieser Börsenbrief exakt meine Meinung vertritt. Vielleicht sollte ich alles nochmals gut durchdenken
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Zitat:
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Die Börse ist keine Wissenschaft, sondern eine Kunst.

André Kostolany


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Geändert von Börsengeflüster (01-09-2004 um 12:23 Uhr)
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Alt 01-09-2004, 12:36   #2
niemandweiss
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Beiträge: 890
Re: Der komplette Stockstreet-Börsenbrief hier im Board!

Zitat:
Original geschrieben von Börsengeflüster

Beängstigend, das dieser Börsenbrief exakt meine Meinung vertritt. Vielleicht sollte ich alles nochmals gut durchdenken
"beängstigend" bullisch und kritiklos. Aber was kann man schon erwarteten von einem Börsenbrief mit Musterdepot ?
__________________
Börsen-Borderliner :twister:
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