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Alt 26-02-2005, 07:39   #1
Starlight
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Wochenvorschau 28. bis 4. März Rück- und Ausblick auf die Börse



Meine vorsichtige Haltung erwies sich mit Verzögerung doch als richtig. Der DAX hat das Ziel von 4500 Punkten aus den Augen verloren. Einige Analysten reden schon davon, dass der deutsche Blue-Chip-Index sein Jahreshoch gesehen hat. Das finde ich allerdings etwas übertrieben


Der munter kletternde Ölpreis, der feste Euro im Verhältnis zum Dollar, ein Ifo-Index, der äußerst selten das macht, was Volkswirte prognostizieren und diesmal schwächer als erwartet ausfiel - der Cocktail schmeckte den Börsianer einfach nicht. Zudem verfehlten die Äußerungen von Alan Greenspan nicht ihre Wirkung, der es nicht verstand, dass die langfristigen US-Zinsen weiter gefallen sind, obwohl die Fed im kurzfristigen Bereich die Zinsen erhöhte. Ein routinierter Schachzug, denn manchmal kommt Mr. G. mit Worten eher zum Ziel als lediglich mit Taten. Die Stimmung ist demzufolge bei den Anlegern in den Keller gerauscht. Der DAX-Sentiment notiert auf dem tiefsten Stand seit August 2003, die Bären sind mit 46 Prozent klar in der Überzahl. Alles im Eimer, raus aus Aktien und abwarten, bis das Gewitter vorüberzieht? Schwer zu prognostizieren; es kann zwar noch den einen oder anderen Schauer geben, aber den großen Niederschlag erwarte ich zurzeit nicht.

Nach wie vor fehlen die Alternativen zu Anlage in Aktien (ein alter und abgedroschener Spruch, aber ist er so falsch?). In gut einem Monat steht auch noch die Dividendensaison ins Haus und es gibt teilweise Renditen zwischen drei und vier Prozent, die auch nur zur Hälfte versteuert werden müssen. Wo bleibt die Konkurrenz?




Über den hohen Ölpreis können nur die wenigsten jubeln, es sei denn, man ist Aktionär von Ölkonzernen. Denn es wird immer deutlicher, dass diese Firmen nicht nur die gestiegenen Preise an die Verbraucher weitergeben, sondern noch einen kleinen "Gewinnaufschlag" einbauen. Die Milliardenprofite sprechen eine eindeutige Sprache und es kommt nicht von ungefähr, dass Exxon Mobile das wertvollste Unternehmen der Welt ist und General Electric vom Thron gestoßen hat. Es war halt schon immer etwas teurer, den Tiger im Tank zu haben...

Doch zurück zum DAX: Zwischen 4200 und 4300 Punkten befinden sich beim wichtigsten deutschen Index einige Unterstützungszonen, die massiv wirken. Sollte der DAX dennoch unter die Marke von 4200 Zählern fallen, würde es brenzlich. Doch noch steigt beispielsweise die 200-Tage-Linie an, was ein positives Signal ist. Auf der Oberseite müssen die mittelstarken Hürden bei 4340 und 4390 Punkten überwunden werden, um einen Angriff auf das Jahreshoch bei knapp über 4400 Zählern und einer weiteren Marke bei 4440 Punkten starten zu können.

Meine vorsichtige Haltung möchte ich teilweise aufgeben, denn ich denke, dass die größte Bewegung nach unten bereits stattgefunden hat. Es ist für mich durchaus vorstellbar, dass der DAX noch einmal in Richtung Jahreshoch klettert. Ob diese Bewegung dann aber dauerhaft und den DAX in Richtung 4500 oder gar 4750 Punkte führt, lässt sich derzeit aber noch nicht sicher prognostizieren.



Ausblick auf die Woche



Montag, 28. Februar


Die Deutsche Postbank meldet ihr Jahresergebnis und der MDAX-Wert dürfte dabei eine gute Figur abgeben. Auch die Aktionäre können sich freuen. Wer sich vom "Pleiten, Pech & Pannen"-Debüt im vergangenen Jahr nicht abschrecken ließ und zu 28,50 Euro zeichnete, liegt aktuell mehr als 20 Prozent im Plus.

Unternehmen:

Fiat Jahresergebnis
HSBC Holding QZ
Eni QZ
QSC Jahresergebnis
Austrian Airlines Jahresergebnis


Konjunkturtermine:

USA (14.30 Uhr): Persönliche Einkommen und Verbrauch für Januar
USA (16 Uhr): Verkauf neuer Eigenheime für Januar
USA (16 Uhr): Einkaufsmanager-Index des Großraums Chicago für Februar (Prognose: 60,0 Punkte)




Dienstag, 1. März


Etwas nebulös drückte sich Porsche-Chef Wendelin Wiedeking auf dem Aktionärstreffen aus und sprach für das laufende Geschäftsjahr beim Gewinn nicht von konkreten Zahlen, sondern stellte lediglich ein "weiterhin hohes Ertragsniveau" in Aussicht. Die Ergebnisse für das erste Halbjahr dürften Rückschlüsse für die Aktionäre geben. Positiv zu bewerten ist die Vorstellung des neuen Coupés Cayman, das sehr profitabel sein dürfte.

Unternehmen:

Deutsche Post Jahresergebnis
British American Tobacco (B.A.T.) Jahresergebnis
Sanofi-Aventis Jahresergebnis
KPN Jahresergebnis
Novartis HV

Konjunkturtermine:

USA (16 Uhr): Nationaler Einkaufsmanager-Index ISM für Februar (Prognose: 57,0 Punkte)
USA (16 Uhr): Bauausgaben für Januar



Mittwoch, 2. März


In Darmstadt meldet sich T-Online mit seinen Jahreszahlen zu Wort. Nachdem die Umtauschofferte der Telekom-Mutter von 8,99 Euro je Aktie abgelaufen ist, fiel der Kurs der Tochter auf rund 8,50 Euro je Aktie.

Unternehmen:

Interbrew Jahresergebnis
Nestlé HJ
ElringKlinger HJ

Konjunkturtermine:

USA: Rohöl- und Benzinlagerbestände




Donnerstag, 3. März


Irgendwie lustig: Die Börsen-Mütter schicken ihre Töchter mit den Zahlen voraus, einen Tag später folgen sie selber. Die Deutsche Post verfährt mit der Postbank Anfang der Woche so, jetzt macht es die Deutsche Telekom ebenso und gibt heute ihr Jahresergebnis bekannt. Analysten rechnen mit einem Gewinn von 73 Cents je Aktie, wovon 62 Cents wieder an die Aktionäre als Dividende ausgeschüttet werden dürften.

Unternehmen:

Portugal Telecom Jahresergebnis
Aegon QZ
Ciba Spezialitätenchemie HJ
Escada Jahresergebnis
Techem HV

Konjunkturtermine:

Europa (13.45 Uhr): EZB-Sitzung und Zinsentscheid USA (14.30 Uhr): Wöchentliche Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung
USA (16 Uhr): ISM-Index für das Dienstleistungsgewerbe für Februar (Prognose: 60,0 Punkte)



Freitag, 4. März


Ein ruhiger Wochenausklang stünde an, wenn nicht der Monat Februar nur 28 Tage hätte und dadurch bedingt der nächste US-Arbeitsmarktbericht auf dem Programm stehen würde. Volkswirte rechnen mit 225.000 neu geschaffenen Stellen, wobei sich die Arbeitslosenquote von 5,2 auf 5,3 Prozent erhöhen sollte. Erfahrungsgemäß haben die Daten große Auswirkungen auf die Börsen.

Unternehmen:

Schering Jahreszahlen


Konjunkturtermine:

USA: Verbrauchervertrauen der Uni Michigan für Februar (Prognose: 94,9 Zähler)

Ich wünsche Ihnen eine erfolgreiche Woche!

Volker.Tietz

Quelle: BörseOnline
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