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Alt 04-12-2005, 22:41   #1
Starlight
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DAX und TecDax -- Die Wechselkandidaten

Wer darf in den Premium-Club?

Dem Dax steht ein Wechsel ins Haus. Als sicher gilt, dass die HypoVereinsbank aus dem Leitindex fliegt. HRE und Merck haben gute Chancen nachzurücken. Auch SDax und TecDax dürften ihr Gesicht verändern.


Da klopfen einige Kandidaten an


Eigentlich wird der Dax nur einmal im Jahr im September angepasst. Aber wegen der Übernahme der HypoVereinsbank durch die italienische Unicredit muss die Deutsche Börse nun früher einschreiten. Am Montag trifft sich der Arbeitskreis Aktienindizes der Deutschen Börse zu seiner vierteljährlichen Sitzung – und mit großer Sicherheit wird dabei auch der HVB die Dax-Mitgliedschaft gekündigt.

Die Rausschmiss-Regel: 45
Der Grund für den Rauswurf der Bayern ist der nach der Übernahme durch die Italiener gesunkene Free Float. Wer im Club der 30 größten deutschen börsennotierten Unternehmen verbleiben will, muss bei der Marktkapitalisierung des Streubesitzes zu den Top-45 gehören, sonst fliegt er raus. Die gleiche Regelung gilt beim Börsenumsatz.

Die HVB kommt bei der Marktkapitalisierung aber nur noch auf Position 53 – ein klares Rauswurfsignal. Der letzte Dax-Wechsel ist eine Weile her: Im Herbst 2003 hatte der Autozulieferer Continental den Finanzdienstleister MLP aus Deutschlands wichtigstem Börsenbarometer gedrängt.

Die Eintritts-Hürde: 35
Der Streubesitz der HVB müsste immer noch für einen Platz im MDax reichen. Nicht ganz so sicher ist, wer aus dem Nebenwerteindex die Dax-Nachfolge antritt. Die Kriterien für die Aufnahme in den Leitindex sind deutlich schärfer als für den Verbleib im Börsenbarometer. Die Unternehmen müssen es bei Marktwert und Börsenumsatz nämlich unter die besten 35 schaffen.


Als heißester Kandidat für die Premium-Mitgliedschaft gilt die einstige Tochter der HVB: die Hypo Real Estate (HRE). Der bayerische Immobilienfinanzierer ist 2003 durch die Abspaltung des Immobiliengeschäftes von der HVB entstanden. Die Bayern geben sich bescheiden: "Wir sind nur ein Kandidat", heißt es. In der Tat haben auch Puma, Merck und die Postbank gute Aussichten auf eine Dax-Adelung.

Im TecDax werden ebenfalls neue Gesichter erwartet. Während Micronas und Elmos wohl ausscheiden, stehen gleich drei Solarwerte in den Startlöchern: Q-Cells, Solon und Ersol.

SDax-Karussell dreht sich
Der SDax dürfte noch kräftiger in Bewegung kommen. Gute Chancen können sich die Börsenneulinge HCI, Interhyp und Tipp24 ausrechnen. Aber auch Cash.Life, Curanum, D+S Europe, Biotest, R.Stahl, Sanacorp und Plasmaselect wurden als potenzielle Aufsteiger genannt.

Hingegen könnten die SDax-Titel Hornbach, Takkt, H+R WASAG und AIG International ihren Indexplatz verlieren. Auch Spark Networks, Zapf Creation und D.Logistics sind abstiegsgefährdet.

Umgesetzt werden sämtliche Änderungen am 16. Dezember nach Börsenschluss.

Die Wechselkandidaten


Im TecDax werden in jedem Fall die Aktien von Micronas Semiconductor herausgenommen. Der Schweizer Chiphersteller will nicht mehr in Deutschland notiert sein und hat einen Antrag auf Delisting gestellt






Einig sind sich die Experten auch, dass Elmos Semiconductor den Technologie-Index verlassen muss. Das Dortmunder Unternehmen hat nach Erwartung der Analysten nicht mehr die erforderliche Marktkapitalisierung.





Statt Technik bekommt der TecDax wohl mehr Sonne. Zu Solarworld und Conergy könnten sich noch zwei weitere Solarwerte in den TecDax gesellen: Schwergewicht Q-Cells mit einem Marktwert von 1,9 Milliarden Euro gilt als sicherer Kandidat. Die Aktie, die am 5. Oktober ihr Börsenleben startete, würde zu den zehn kapitalstärksten TecDax-Titeln zählen.






Nicht ganz so sicher ist der Aufstieg von Solon in den Technologieindex. Der Solarmodul-Hersteller hatte schon im September die Aufnahmebedingungen für den TecDax erfüllt, doch Tele Atlas war dem Sonnenwert zuvor gekommen.





Konkurrenz bekommt Solon von Ersol, dessen TecDax-Chancen als ebenfalls hoch eingestuft werden. Es sieht nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen aus. Einige Marktexperten errechneten bei Ersol eine höhere Marktkapitalisierung als bei Solon.





Aus dem Dax fliegt wohl die HypoVereinsbank. Zuletzt hieß es, die italienische Unicredit hätte 94 Prozent der HVB-Anteile erreicht. Bei der Marktkapitalisierung kämen die Bayern damit nur auf Platz 46 – ein klarer Fall für den Rausschmiss aus dem Club der 30 größten deutschen Börsenwerte. Damit endet die Dax-Zugehörigkeit nach 17 Jahren. Die HVB war seit Beginn der Dax-Berechnung 1988 dabei.





Die Börse rechnet fest mit der Aufnahme in den Deutschen Aktienindex. Getrieben von den Dax-Hoffnungen stieg der Aktienkurs seit Juli um rund 40 Prozent bis auf ein Hoch von 45,70 Euro. Gemessen an den Oktoberdaten erfüllt die HRE tatsächlich die Voraussetzungen für den Aufstieg. Bei der Marktkapitalisierung erreichte sie Platz 23. Beim Börsenumsatz kamen die Bayern auf Platz 35. Das wäre ein Garant für den Aufstieg in den Leitindex. Würden sie im November aber auf Platz 36 rutschen, wäre es vorbei mit den Dax-Träumen.





Sollte HRE an der Börsenumsatz-Hürde scheitern, wird Merck der Aufstieg in den Leitindex Dax am ehesten zugetraut. Deutschlands ältester Pharmakonzern liegt an 29. Stelle beim Markwert und kommt beim Börsenumsatz auf Platz 33. Zuletzt machte das MDax-Unternehmen Schlagzeilen wegen des Führungswechsels. Bernhard Scheuble musste den Chefsessel für seinen bisherigen Vize Michael Römer räumen. Unter Scheubles Ägide hatte sich der Aktienkurs seit dem Jahr 2000 mehr als verdoppelt.





Auch Puma kann sich Chancen ausrechnen. Bei dem Sportartikelhersteller fällt laut den Oktoberdaten die Marktkapitalisierung schlechter aus als bei Merck und HRE. Puma kommt hier auf Platz 32. Beim Börsenumsatz liegt das sportliche Unternehmen allerdings vor den beiden auf Platz 28. Dieses Jahr waren für den Sportartikelhersteller einträglich. Nach einem guten dritten Quartal erhöhte Puma seine Erwartungen für das Gesamtjahr





Auch die Postbank könnte im November noch aufholen. Sie lag im Vormonat auf Platz 34 beim Börsenwert und auf Platz 32 beim Börsenumsatz. Derzeit bastelt die Postbank an ihrer Größe: Sie will die Bausparkasse BHW für bis zu 1,8 Milliarden Euro übernehmen.





Dax: Rein und Raus nach strengen Regeln

Ermessensspielräume sind Geschichte: Wer in den Dax gehört, entscheiden künftig nur noch die nackten Zahlen. Die genauen Regeln passen zwar nicht auf den sprichwörtlichen Bierdeckel, sind aber eigentlich ganz schlüssig.


In den 16 Jahren seines Bestehens hat sich die Zusammensetzung des Dax höchst selten verändert. Meist waren Zusammenschlüsse, wie bei Viag und Veba zu E.ON oder Übernahmen, wie bei Mannesmann oder Nixdorf dafür verantwortlich. Das "Who is who" der deutschen Wirtschaft hat auch im Deutschen Aktienindex große Beharrungskraft gezeigt. Dass es sehr selten zu Umbildungen im Dax kam, spricht dafür, dass die Deutsche Börse es verstanden hat, die richtigen Hürden bei der Qualifikation für den Dax zu legen.

Wer tatsächlich Dax-Mitglied wird, bleibt oder seinen Aufenthalt im Index-Oberhaus der Deutsche Börse AG verwirkt hat, darüber entscheidet die monatlich erstellte Rangliste der Aktiengesellschaften, die deren Positionierung nach Marktkapitalisierung des Streubesitzes, also der frei handelbaren Aktien, und dem Börsenumsatz angibt.

Jährliche Überprüfung der Rangliste
Jedes Jahr im August wird die Dax-Zusammensetzung auf der Grundlage der Rangliste von Ende Juli regulär überprüft. Änderungen werden dann im September umgesetzt.

Auch nach der Neuregelung der Dax-Mitgliederauswahl ist die 35/35-Regel das Kernstück des Regelwerks. Sie besagt, dass eine Gesellschaft zu den 35 größten Unternehmen nach Marktkapitalisierung der frei handelbaren Aktien gehören muss und gleichzeitig mindestens auf Platz 35 beim Börsenumsatz kommen muss, um zum Club der Dax-Unternehmen zu gehören. Für das Kriterium der Marktkapitalisierung nach Streubesitz wird der volumengewichtete Börsenkurs der letzten 20 Tage ermittelt.

Neu ist die genaue Regelung der Wechselvoraussetzungen. Demnach muss ein Dax-Kandidat in den Index aufgenommen werden, wenn er nach beiden Kriterien nicht schlechter als mit Rang 30 abschneidet und gleichzeitig ein Dax-Wert bei mindestens einem Kriterium unter Platz 35 gerutscht ist. Zudem müssen Dax-Mitglieder, die in einem der beiden Kriterien einen höheren Rang als 40 aufweisen, den Index verlassen, sofern es einen Nicht-Indexwert gibt, der in beiden Kriterien Rang 35 oder besser einnimmt.

Vierteljährliche Überprüfung der Rangliste
Neben dem ordentlichen Termin für die Titelauswahl behält sich die Börse aber auch spontane Veränderungen des Dax vor. Mit einem "Fast Entry" oder "Fast Exit" können Unternehmen vierteljährlich aus dem Dax verbannt oder aufgenommen werden. Auch die Voraussetzungen zum schnellen Ein- und Ausstieg sind klar geregelt.

Fast-Entry-Regel: Wer beim Börsenumsatz und der Marktkapitalisierung zu den 25 Besten gehört, muss aufgenommen werden. Dafür müsste dann der Wert mit der geringsten Marktkapitalisierung den Dax verlassen.

Fast-Exit-Regel: Ist ein Dax-Mitglied in beiden Disziplinen unter Platz 45 gefallen, fliegt es aus dem Index. Das allerdings nur, wenn gleichzeitig ein Kandidat bereit steht, der nach beiden Kriterien unter die ersten 35 Gesellschaften kommt.

Dax-Gewichtung wird vierteljährlich angepasst
Nicht nur die Dax-Mitgliedschaft, auch die Gewichtung der Teilnehmer im Index, also der Faktor, nach dem ihr Kurs in die Indexberechnung einfließt, wird vierteljährlich neu festgelegt. Kriterium ist dabei die Marktkapitialisierung des Streubesitzes ("Free Float"). Dazu zählt folglich nicht der Wert von Aktien, die das Unternehmen selbst hält. Auch die Anteile von Großaktionären, die mehr als fünf Prozent der Aktien eines Unternehmens besitzen, zählen nicht zum Free Float.

Blitzkarriere für Börsenaktie
Erstes Beispiel für einen schnellen Dax-Aufstieg war pikanterweise die Aktie der Deutschen Börse selbst. Kurz nach dem Börsengang 2001 war sie bereits im MDax vertreten. Und Ende 2002 sorgte die Fast-Entry-Regel dafür, dass die Deutsche Börse den Bauteilehersteller Epcos aus dem Dax drängte.

Beim Aufstellen neuer Regularien für die Dax-Zusammensetzung hat sich die Börse im Laufe der vergangenen 16 Jahre stets schwer getan. In den vergangenen Jahren hat sich aber doch einiges bewegt: Nach der Einführung der Fast-Exit- und Fast-Entry-Regeln (August 2002) und der Gewichtung des Dax nach Streubesitz (Juli 2002) sind nun auch die so genannten weichen Kriterien weggefallen (März 2004, siehe "Dax-Mitgliedschaft wird neu geregelt").

Die Neuformierung der Index-Welt im März 2003 mit TecDax und verkleinertem MDax hat der Dax ebenso unbeschadet überstanden wie das Kommen und Gehen des Neuen Marktes. Vielleicht ist gerade dies der beste Beweis dafür, dass der Deutschen liebstes Börsenbarometer mehr ist als eine kurzlebige Zeiterscheinung.

Quelle: ARD online
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Alt 05-12-2005, 22:01   #2
Starlight
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Deutsche Börse: HVB fliegt aus dem DAX - Hypo Real Estate steigt auf


FRANKFURT (dpa-AFX) - Die HypoVereinsbank (HVB) hat ihren Platz im Leitindex DAX verloren. Sie wird mit ihrer ehemaligen Tochter Hypo Real Estate (HRE) den Platz tauschen und in den MDAX > absteigen, teilte der Arbeitskreis Aktienindizes der Deutschen Börse am Montag in Frankfurt mit.

Die Herausnahme von HypoVereinsbank erfolgt auf Basis der so genannten Fast-Exit-Regel. Danach wird ein Unternehmen aus dem Leitindex DAX genommen, wenn es nach Marktkapitalisierung oder Börsenumsatz nicht mehr zu den 45 größten deutschen Unternehmen zählt.



In den TecDAX aufgenommen werden die Solarwerte ErSol und Q-Cells . Sie ersetzen die Chipwerte ELMOS und Micronas . ELMOS verlässt den Index durch einen so genannten Fast Exit. Micronas hat die Zugehörigkeit zum Prime Standard mit Ablauf des 20. Dezember gekündigt und erfüllt daher nicht mehr die Kriterien für einen Verbleib im Index.

In SDAX ersetzen Curanum , D+S Europe , HCI Capital und Interhyp die Aktien von AIG International , Beru , D. Logistics und Spark Networks . Beru hat die Zugehörigkeit zum Prime Standard mit Ablauf des 28. Februar 2006 gekündigt.

Die Änderungen werden zum 19. Dezember wirksam./js/hi

Quelle: dpa-AFX
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Alt 06-12-2005, 13:04   #3
OMI
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06.12.05 11:57
ErSol-Chef erwartet weiteren Kursanstieg nach TecDAX-Aufstieg


ERFURT (dpa-AFX) - Der Solarzellen-Hersteller ErSol rechnet nach dem Aufstieg in den Auswahlindex TecDAX mit einem weiteren Kursanstieg. "Das wird die Entwicklung der Aktie sehr fördern", sagte Vorstandschef Claus Beneking am Dienstag in Erfurt der Nachrichtenagentur dpa-AFX. ErSol wird wie sein Wettbewerber Q-Cells zum 19. Dezember in den TecDAX aufsteigen.

"Wir sind sehr froh, das wir dies in so kurzer Zeit nach dem Börsengang geschafft haben", sagte der Manager. Der ostdeutsche Unternehmen war Ende September an die Börse gegangenen. Die Aktie von ErSol gewann zuletzt 0,95 Prozent auf 45,93 Euro./mur/mf/

Quelle: dpa-AFX
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Schöne Grüße
OMI
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