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Alt 09-04-2006, 17:24   #1
Sofix
hab das Jodeldiplom
 
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Unhappy Medikamente dürfen in die Mülltonne

Antibiotika-Reste, Kopfschmerz-Tabletten mit abgelaufenem Verfalldatum und angebrochene Salbe-Tuben – nach dem langen Winter haben sich in vielen Haushalten Berge von Alt-Medikamenten angesammelt, die nicht mehr gebraucht werden.

Eine Kundin packt bei ihrem Apotheker ihre gesammelten Fläschchen und Schachteln aus und bittet ihn, die Reste zu entsorgen. Der Apotheker nimmt die Arzneimittel auch entgegen, weist die Dame aber freundlich darauf hin, dass sie die Mittelchen in Zukunft nicht mehr vorbeizubringen braucht. Sie könne die Alt-Medikamente einfach in die Mülltonne werfen; sie würden ohnehin verbrannt. Das verblüfft die Kundin, denn sie war bislang davon ausgegangen, es sei umweltschädlich, Arzneimittel in den Abfalleimer zu werfen.
Irrtum: In Hessen werden Medikamente genau wie der übrige Hausmüll verbrannt, auch wenn sie in der Apotheke abgegeben werden. „Bei der Verbrennung zersetzen sich die organischen Schadstoffe und machen für die Umwelt nichts mehr aus“, erklärt Eva Leonhardt, Abfallexpertin der Deutschen Umwelthilfe.

Ein Bundesgesetz bildet dafür die Grundlage, „es gibt jedoch im Detail unterschiedliche Regelungen auf Landesebene“, berichtet Ursula Sellerberg, Sprecherin der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA). In Hessen ist die Entsorgung im Hausmüll erlaubt, „weil der Großteil des Abfalls verbrannt wird und kein Müll mehr ungefiltert auf Deponien landen darf, wo Chemikalien in das Grundwasser gelangen könnten“, stellt Nadine Dieter, Sprecherin des hessischen Umweltministeriums klar.

Dennoch sieht die Justiziarin der Landesapothekerkammer hier eine Regelungslücke: „Der Gesetzgeber geht scheinbar davon aus, dass Arzneimittel vollständig konsumiert werden und berücksichtigt nicht, dass viele Präparate nicht zu Ende genommen werden und über den Hausmüll zum Beispiel in die Hände von Kindern gelangen können“, gibt Kerstin Feuerstein-Dörnhöfer zu bedenken. Um Missbrauch zu verhindern, empfiehlt die ABDA daher trotz der Verbrennungs-Praxis, aussortierte Medikamente in der Apotheke abzugeben oder als Sondermüll zu entsorgen.

Die meisten Apotheken in Deutschland lassen alte Arzneimittel von der Kölner Firma VFG AG abholen, die auf Kosten der Pharma-Industrie die Verpackungen einer Wertstoffsammlung und die Inhalte einer Verbrennung zuführt. „15 000 von 17 000 Apotheken bundesweit nutzen unseren Entsorgungs-Service“, berichtet VFW-Sprecherin Sabine Junge.

Während die Verbrennung von Arzneimitteln als unbedenklich gilt, weist die Expertin der Deutschen Umwelthilfe auf ein ganz anderes Problem hin, und das sind die Rückstände von konsumierten Medikamenten, die über den menschlichen Organismus ins Abwasser gelangen. Hier bestünden nach wie vor große Schwierigkeiten bei der umweltgerechten Aufbereitung und eine Lösung sei nicht in Sicht.

Quelle: http://www.rhein-main.net/
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Gruß Sofix
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